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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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November 3062
    Tomita schob das Shojipaneel vorsichtig hinter sich zu und betrat den kleinen Garten. Einen Augenblick lang verdrängte dessen einfache Schönheit das Gefühl des Unheils, das ihn von der HPG-Station in dieses kleine Landhaus begleitet hatte. Eine drei Meter hohe Mauer umschloss den Garten, aber sie war unter den dichten Wipfeln und der Blütenpracht der neben ihr wachsenden Bäume verborgen. In den Ekken des Gartens waren Blumenbeete angelegt, die von einem Kreis sorgfältig platzierter Steine abgeschlossen wurden.
    In der Mitte des Gartens war ein fünfter Ring in den aus Steinfliesen geformten Pfad eingelassen. Im Innern des Kreises saß ein einzelner Mann im Schneidersitz, gekleidet in einfaches Weiß. Das schulterlange weiße Haar und der sauber gestutzte Bart derselben Farbe ließen ein hohes Alter vermuten, doch er strahlte eine innere Kraft aus, die das greisenhafte Aussehen Lügen strafte.
    Tomita näherte sich langsam und hielt vor dem Kreis an. Er wartete darauf, angesprochen zu werden. Obwohl er diesem Mann schon häufig Nachrichten überbracht hatte, war es diesmal etwas anderes. Es war zwar nicht mehr üblich, den Überbringer schlechter Nachrichten zu köpfen, aber unbehaglich war ihm trotzdem zumute.
    Nach einer Weile, die lange genug dauerte, Gewicht zu haben, ohne Zeit zu verschwenden, öffnete der weißhaarige Mann langsam die Augen und schaute zu Tomita auf. »Du bringst Nachrichten vom Geisterbären-Krieg.«
    Tomita verneigte sich tief aus der Hüfte und hielt die Verbeugung mehrere Pulsschläge lang, bevor er sich wieder aufrichtete. »Hai. Die Kämpfe verlaufen wie erwartet. Kombinatstruppen fallen an allen Enden vor dem Clan.«
    Der alte Mann musterte Tomita genau, sagte aber nichts.
»Die VSDK zieht Elite- und Veteranenregimenter von der Front zum Vereinigten Commonwealth, aber sie treffen nicht rechtzeitig ein, um die Verteidiger zu entsetzen. Man erwartet den Verlust von mindestens zwölf Systemen an die Geisterbären - vor Jahresende.«
Tomita stockte, aber der alte Mann wartete nur. Er wusste: Tomita redete um den heißen Brei herum. Tomita atmete tief ein und preschte vor, entschlossen, es hinter sich zu bringen.
»Es gab eine... Komplikation auf Schuyler. Auf dieser Welt hat Aletha Kabrinski, die saKhanin der Geisterbären, ihre Truppen persönlich in die Schlacht geführt. Tai-shu Teyasu Ashora hielt sich zufällig auf dem Planeten auf und scheint geglaubt zu haben, seine Ehre verlange es, einem so würdigen Gegner persönlich entgegenzutreten.«
Der alte Mann ergriff endlich das Wort und strich sich dabei mit einer Hand über den dünnen Bart. »Der Kriegsherr des Militärdistrikts Pesht ist also tot. Ausnahmsweise entwickeln sich die Dinge ohne unser Zutun in eine günstige Richtung. Nach dem Rückschlag auf Alshain ist das wirklich angenehm. Deinem Gesichtsausdruck nach hatte ich schlechte Nachrichten erwartet.«
Tomita setzte zu einer Antwort an, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Der alte Mann kniff die Augen unmerklich zusammen, gerade weit genug, um Tomitas Blutdruck zu erhöhen. »Sein Nachfolger als Kriegsherr?«, fragte er.
»Natürlich dauern solche Ernennungen normalerweise Wochen oder Monate, aber in Kriegszeiten...«
»Heraus damit, Tomita, damit dieses Gespräch keine Wochen oder Monate dauert.«
Der ruhige Ton des alten Mannes wirkte erschrekkender, als es ein Wutausbruch hätte sein können. Tomita schluckte, dann sagte er nur zwei Worte. »Tomoe Sakade.«
Ein langes Schweigen folgte, aber nur Tomita ließ sich irgendeine Gefühlsregung anmerken. Er bemühte sich nach Kräften, es zu verbergen, aber er hatte Angst vor der Reaktion des alten Mannes - wie auch immer sie ausfiel.
Der weißhaarige Mann schloss die Augen und versank wieder in stumme Meditation. Ohne Erlaubnis, sich zu entfernen, oder den Mut, ungefragt Laut zu geben, blieb Tomita nichts anderes übrig, als stocksteif stehen zu bleiben und zu warten. Er wagte nicht, auf die Uhr zu sehen, aber nach seiner Schätzung vergingen gute zwanzig Minuten, bis der alte Mann endlich wieder etwas sagte.
Er öffnete weder die Augen, noch veränderte sich seine abgeklärte Haltung in irgendeiner Weise. »Theodore hat also seine Frau niederer Herkunft zum Kriegsherrn des wichtigsten Militärdistrikts im Kombinat ernannt. Wieder einmal beweist er uns, dass er die Charakterstärke seines Vaters nicht geerbt hat. Wieder einmal erinnert er uns, dass nur der Schwarze Drache die Kraft und den Glanz des

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