BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
verriegelt.
Eine Explosion erschütterte den Mechhangar, Schrapnell schlug krachend und scheppernd gegen Wände und Boden. Ein Metallfragment schnitt durch den Ärmel ihres Gefechtsanzugs. Kühlflüssigkeit spritzte aus dem Riss. Lori wirbelte herum und fiel in die Hocke. Instinktiv zuckte die Pistole hoch und folgte der Bewegung ihrer Augen. Ein in Legionsfarben lackierter Feuerteufel lag auf der Schwelle der Hangartore. Sie sah Elias Whitlocke aus dem Cockpit des zertrümmerten Mechs klettern. Seine Beine waren blutverschmiert. Er lief ein paar Schritte, dann brach er zusammen. Lori konnte nicht sehen, ob er noch lebte, und sie konnte auch nicht zu ihm, um es festzustellen.
Vier Skye-Mechs, angeführt von einer zerkratzten Banshee, stampften in den Hangar, dicht gefolgt von vier schweren Maxim-Schwebetransportern. Das Kreischen des Luftkissenantriebs der Truppentransporter schnitt durch den Kampflärm. Die Mechs drangen tiefer in den Hangar vor und feuerten ihre Waffen auf Ziele ab, die Lori nicht sehen konnte. Weitere riesige Kampfmaschinen folgten ihnen, verteilten sich über den Hangar und drangen tiefer in die Fabrikanlage ein.
Die Maxims verteilten sich ebenfalls. Einer sank etwa zwanzig Meter von Lori entfernt auf die Gummischürzen. Sie rannte los und zog an der nächsten Tür, die sie erreichte. Wieder verriegelt. Die Dritte öffnete sich. Lori sprang hindurch und ließ sie hinter sich ins Schloss fallen. Panzerplatten stapelten sich um sie herum. Sie zog sich über eine der Paletten und ließ sich in die Lücke dahinter rutschen.
Dort zog sie das Notfunkgerät aus der Tasche des Kühlanzugs. Sie wusste weder, ob das Gerät in der subplanetaren Umgebung der Fabrikanlage funktionierte, noch, ob überhaupt jemand die Bergungsfrequenz der Legion abhörte.
»Lebenslinie, Lebenslinie, hier Schädel Einseins.«
Keine Antwort.
»Lebenslinie von Schädel Eins-eins. Ich weiß nicht, ob Sie mich hören können, aber ich sende trotzdem. Schädel Eins-eins ist ausgestiegen. Ich befinde mich im Innern der Anlage, in Deckung. Unternehmen Sie keinen Rettungsversuch. Ich bin hinter den feindlichen Linien. Ich werde versuchen, mich so schnell wie möglich zu den eigenen Linien durchzuschlagen. Versuchen Sie nicht, mich anzufunken, da mich das verraten könnte. Schädel Einseins Ende und Aus.«
Bevor sie das Funkgerät zurückstecken konnte, hämmerte etwas gegen die Tür des Lagerraums. Lori presste sich gegen die Felswand. Ein von der dicken Tür gedämpfter Feuerstoß hallte durch den kleinen Raum. Fünf bewaffnete Infanteristen in der Uniform der Skye-Rebellen stürmten herein und schwenkten die Gewehre. Lori rührte sich nicht. Die Soldaten drehten sich zurück zur Tür.
Dann erklang eine weibliche Stimme. »He, Spieß, schau'n Sie mal. Das sieht nach Kühlflüssigkeit aus. Es stinkt auch so. Da hinten ist jemand. Stehen bleiben!«
Lori sah eine Soldatin das Gewehr an die Schulter reißen. Augenblicklich zuckte ihre Pistole ebenfalls hoch - und sie drückte ab.
Die Mydron spie einen Feuerstoß Kaliber-9-mmKugeln, der die Rebellin in die Brust traf und sie nach hinten schleuderte. Lori gestattete dem Rückstoß der Pistole, ihre Hand nach oben zu reißen, und die Kugeln zogen eine Einschlagspur hinauf in den Kopf der Soldatin.
Dann schwang Lori die Waffe zur Seite. Sie konnte einen kurzen Feuerstoß auf den ihr am nächsten stehenden Soldaten abgeben, einen Stabsfeldwebel. Ob sie ihn getroffen hatte oder nicht, erfuhr sie nicht, denn in diesem Moment bellten zwei Gewehre auf. Eine Kugel prallte von der Wand hinter ihr ab. Die andere schlug in ihre linke Schulter. Sie rutschte hinter den Panzerplatten zu Boden. Die Pistole fiel ihr aus der Hand, als sie nach der verletzten Schulter griff.
Etwas schlug über ihr an die Wand und fiel zu ihr herab. Es war eine Handgranate.
33
Defiance Industries, Mount Defiance, Hesperus II Provinz Skye, Lyranische Allianz
18. Juli 3065
»Ich kümmere mich darum«, rief Hauptmann Daniel Brewer ins Mikrofon des Neurohelms. Er hatte den Victor der Obersten zu Boden gehen und die Rebellentruppen in den Mechhangar stürmen sehen. Er ignorierte den Befehl Kalmar Carlyles, keinen Rettungsversuch zu unternehmen, und führte seine Kompanie in einen wilden Gegenangriff, der die angreifenden Separatistentruppen kurzzeitig spaltete. Ein Teil der Invasoren drang tiefer in den Fabrikkomplex ein. Der andere, kleinere Teil zog sich zurück, um sich neu zu gruppieren. Brewers Leute konnten einen
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