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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Pol in einem Raum gewesen, der im Lauf der Jahrhunderte so viele Mitglieder ihrer Familie hatte kommen und gehen sehen. Jetzt hatte er dem neuen Schreibtisch weichen müssen, der besser in das nahezu farblose Dekor des renovierten Büros passte.
    Hinter dem Schreibtisch und unbeachtet von der blonden, blauäugigen jungen Frau, die daran saß, bot ein Panoramafenster eine prachtvolle Aussicht auf die Triade und in der Ferne auf Tharkad City, Hauptstadt des Planeten und der gesamten Lyranischen Allianz. Hier im Norden Tharkads lockerte sich allmählich der eisige Griff des Winters. Ein Großteil des Schnees auf den Dächern war geschmolzen und einzelne Grasflekken wurden auf dem Rasen des Palasts sichtbar. Katrina Steiner-Davion, Herrscherin der Lyranischen Allianz und des gesamten Vereinigten Commonwealth war die derzeitige Inhaberin dieses Büros. Sie hob den Blick von der Rechnereinheit und richtete die eisblauen Augen auf ihre Tante, fixierte Nondis braune Augen einen Moment lang schweigend, bevor sie wieder das Wort ergriff.
    »Und nun, Generalin«, fragte Katrina in sehr förmlichem Ton, »was ist mit der Provinz Skye?«
Das war der Teil der täglichen Besprechung, vor dem Nondi Angst gehabt hatte. In letzter Zeit neigte Katrina zu unberechenbaren, heftigen Stimmungsschwankungen. Vermutlich war das eine Folge des Auf und Abs im Bürgerkrieg gegen ihren Bruder Victor. Aber als Mitglied im Allianzrat und Generalin des Heeres schuldete Nondi ihrer Herrscherin die Wahrheit.
Es war die zunehmende Unruhe in der traditionell aufsässigen Isle of Skye gewesen, die Katrina veranlasst hatte, die lange Rückreise von New Avalon auf sich zu nehmen. Wie immer bedacht auf die öffentliche Meinung, hatte sie die Zeit für ein persönliches Erscheinen auf Tharkad reif gefunden. Angesichts des wachsenden Aufruhrs in der Region Skye wollte sie ihr Volk durch ihre Präsenz auf der lyranischen Zentralwelt beruhigen, ihm zeigen, dass die Sorge des Archons dem ganzen Reich galt, nicht nur den Vereinigten Sonnen.
»Die Isle of Skye ist heute, so wie schon immer, ein Pulverfass mit glimmender Lunte«, las Nondi vom Schirm ihres Compblocks ab. »Die meisten Adligen Skyes sind sich Eurer Gründe für die Verlegung von Truppen in die Provinz bewusst. Der größte Teil empfindet es als akzeptabel, wenn auch nicht sonderlich klug, angesichts der Tatsache, dass Euer Bruder einen Angriff von Quentin aus vorzubereiten scheint.«
»Der größte Teil?«, fragte Katrina scharf.
»Ja, Archon, der größte Teil.« Nondi fragte sich, ob der schneidende Ton der Frage das erste Dräuen eines aufziehenden Gewitters bedeutete. »Es gibt Stimmen, die behaupten, Eure Maßnahmen zur Sicherung des Reiches waren wenig mehr als ein Versuch, die gesamte Provinz unter Kontrolle zu bringen.«
Katrina antwortete nicht sofort. Sie lehnte sich zurück in die Lederpolster ihres Sessels und legte die Fingerspitzen aufeinander. Nondi hätte die Schritte auswendig aufzählen können, die Katrina angeordnet hatte, um den Verlust der Provinz Skye zu verhindern. Sie hatte eine Anzahl von Militäreinheiten in die Region verlegt, LAS ebenso wie Söldner. Außerdem hatte sie einige Systeme für jeglichen interstellaren Schiffsverkehr gesperrt, um die Geheimhaltung der dortigen Kriegsvorbereitungen der Allianz sicherzustellen.
Die meisten großen interstellaren Sprungschiffe des Gebiets waren unter Anwendung einer selten benutzten Klausel der lyranischen Verfassung für den Militäreinsatz requiriert worden. Dadurch hatte der militärische Schiffsverkehr in und um die Provinz zugenommen, während die zivile Raumschifffahrt mit erheblichen Störungen zu kämpfen hatte. Es waren zwar Schritte unternommen worden, um sicherzustellen, dass Nahrungsmittel, Arzneimittel und ähnliche Fracht weiter ihr Ziel erreichten, auf kleineren, weniger bedeutenden Welten wurden die ersten Grundgüter jedoch knapp.
Das wiederum hatte zu Protesten und Demonstrationen geführt und dem Separatismus Skyes neuen Auftrieb geliefert. Die glimmenden Feuer der Revolte hatten Katrina veranlasst, Agenten Lohengrins und der Maulwurfsjäger in die Region zu entsenden, der lyranischen Antiterroreinheiten und Spionageabwehr. Es gingen sogar dunkle Gerüchte, Loki, die geheimnisumwitterte staatliche Terrorbrigade der Allianz, sei nach Skye in Marsch gesetzt worden, um Katrinas Gegner aus dem Weg zu räumen.
»Ich schätze, wir wissen, wer meine Politik mit der größten Lautstärke kritisiert?«, stellte Katrina

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