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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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zu machen, und dabei die meiste Zeit nur im Weg. Trotzdem spielte sie mit dem Gedanken, Simon den Titel des Champions der Prinzessin abzuerkennen und einen neuen Direktor für das New-Avalon-Regionalkommando zu ernennen, denn ihre Begeisterung über die momentane Kriegslage ließ nach, und allmählich begann sie sich zu langweilen. Aber sie verwarf den Gedanken schnell wieder. Es hatte viel zu lange gedauert, einen Fußabstreifer für diese Position zu finden, jemanden, der einfach nur ihre Anweisungen ausführte, ohne ihre Pläne mit eigenen, irrelevanten Ideen zu verfälschen. Es war weit einfacher, ihn ihr Missfallen fühlen zu lassen, als die Anstrengung zu verschwenden, die nötig gewesen wäre, eine andere Drohne für seinen Platz zu finden.
    »Hoheit, falls Ihr mir folgen möchtet. Ich bringe Euch zum Büro des Marschalls«, hörte sie jemanden sagen. Sie schaute sich um und bemerkte einen jungen Offizier, der sich vor ihr verbeugte. Ihr wurde klar, dass er schon einige Minuten dort stand, ohne dass sie ihn bemerkt hatte. Aber warum hätte sie ihn bemerken sollen? Er war auch nur eine Arbeiterameise.
    Mit huldvollem Nicken hob sie den Rock und glitt hinter ihm her. Sie war sich Ihrer Macht vollends bewusst. All das gehörte ihr, und bald würde niemand mehr in der Lage sein, ihr Besitzrecht anzuzweifeln.
    Der junge Mann entfernte sich von der Hauptkommandozentrale und führte Katrina einen kurzen Gang hinab an eine große Metalltür. Er klopfte kräftig, dann wartete er, bis eine gedämpfte Stimme »Herein« rief. Der Offizier verbeugte sich zackig vor Katrina, öffnete die Tür und trat beiseite.
    Sie hatte ihn schon vergessen, als sie sich an ihm vorbei in Gallaghers Büro schob. Sie war nicht zum ersten Mal hier, und wieder fiel ihr auf, was für ein seltsamer Ort es war. Der Raum enthielt keine Holobilder von Gallagher allein oder mit anderen Offizieren. Auch nicht das übliche vulgär-selbstgefällige Bild seines ersten BattleMechs. Es hingen nicht einmal Karten an den Wänden. Das ganze Zimmer war eine leere weiße Kammer, deren Eintönigkeit nur von einem beeindruckenden Mahagonischreibtisch und einem kleinen Birkenholz-Aktenschrank rechts daneben unterbrochen wurde.
    Ihr Blick fiel auf Gallagher. Unwillkürlich kam ihr der Gedanke, dass die Anonymität des Zimmers nichts anderes als eine Widerspiegelung seines Benutzers war. Er war nichts als eine Ameise, ohne den geringsten Nutzen - außer als keine Fragen stellendes ausführendes Organ ihrer Befehle. Er war schmal, beinahe hager, mit einer Glatze, die er vergeblich zu verstecken versuchte, indem er mehrere fettige Haarsträhnen quer über den Schädel kämmte.
    Er stand hastig auf und trat um den Schreibtisch, um eine Verbeugung auszuführen, auf die jeder Höfling stolz gewesen wäre. »Euer Hoheit. Ich entschuldige mich für die Verzögerung, aber sie war unvermeidlich. Euer Besuch ehrt mich. Was kann Euer ergebenster Diener für Euch tun?« Seine Worte waren reinste Seide, aber so leer wie die winzigen Augen, die sie fast hungrig anstarrten.
    Katrina musterte ihn teilnahmslos. Er erschien ihr wie eine klapprige Marionette, die darauf wartete, dass sie an einem der Fäden zog. Unter ihrem steten Blick begann sein rechtes Auge zu zucken und ein dünner Schweißfilm trat ihm auf die breite Stirn. Er war schlau genug, nichts mehr zu sagen.
    Sie ließ die Stille wirken, während sie sich setzte. Obwohl sie beide wussten, dass Simon unter allen Umständen in der schwächeren Position war, bot es ihr eine gewisse Belustigung, eine Abwechslung von seiner Stupidität, ihm zusätzliches Unbehagen zu bereiten.
Schließlich brach sie das Schweigen. »Wo ist Marschall McCarthy?«
    Gallagher versuchte, sich unbemerkt den Schweiß von der Stirn zu wischen, während er mit nervöserer Stimme als üblich antwortete. »Er wird in Kürze hier sein, obwohl mir nicht klar ist, wozu Ihr ihn benötigt.«
    Katrinas Blick wurde schärfer, und er wäre fast einen Schritt zurückgewichen. Das Zucken des rechten Auges zeigte deutlich: Er wusste, dass er mit dieser Frage zu weit gegangen war. Zu viele Fehltritte wie dieser und sie würde ihn ersetzen. Irgendwann nutzte sich jeder Fußabtreter ab.
    »Dieser Krieg nähert sich endlich dem Ende, Marshai. Nachdem der Zwerg zurückgedrängt und zerquetscht ist, halte ich es für an der Zeit, uns um Ärgernisse im eigenen Hinterhof zu kümmern.«
    Gallagher wirkte plötzlich, als hätte jemand von ihm verlangt, ein besonders

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