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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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hallender Stimme: »Euer Gnaden, Ardan Sortek bittet um eine Audienz.«
Hübsch gemacht, dachte George. Anscheinend war auch Sortek nicht über politische Intrigen erhaben. Sortek, ein lebenslanger Freund nicht nur Morgan HasekDavions, sondern auch des verstorbenen Hanse Davion, diente jetzt in Victors Stab. Er hatte eine Stelle im Beraterkreis des Kommandierenden Generals der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte erhalten, doch es gingen Gerüchte, er habe seine Position in den VCS aufgegeben, um Victors Armee der Vereinigten Sonnen beizutreten. Heute erschien er in einem Overall ohne irgendwelche Insignien und verzichtete auf die Identifikation als >Marschall< des Vereinigten Commonwealth oder >Marshal< der AVS. Anscheinend erhoffte er sich einen Vorteil davon, George im Ungewissen zu lassen.
»Erlaubnis, einzutreten«, bat Sortek, dann machte er sich auf den Weg zum Thron. Er hielt den Kopf hoch erhoben und ließ sich nicht anmerken, auch nur im Mindesten beeindruckt zu sein. In Anbetracht dessen, was er in den sieben Jahrzehnten seines Lebens bereits erlebt und geleistet hatte, war das auch kaum verwunderlich, selbst wenn er mit der vollen, schlohweißen Haarmähne, der noch immer jugendlichen Statur und den straffen Gesichtszügen jünger wirkte. Er schien ein Geist aus der Vergangenheit zu sein. Seine Gegenwart weckte die Erinnerung an bessere Zeiten. Zeiten, als das VerCom sich noch nicht selbst zerfleischte und Georges Vater noch lebte.
Wenn Ardans Erscheinen schon auf ihn eine solche Wirkung hatte, fragte George sich, wie seine Mutter damit fertig werden würde, Sortek wiederzubegegnen. Aber dann erinnerte er sich, dass sie ein Felsen war, den nur der Tod bewegen konnte. Es behagte ihm zwar nicht, seine Mutter und den Tod in einem Gedanken zu verbinden, aber Ardans Besuch war ein Vorbote des kommenden Sturms. Des Angriffs, den Katherine in Kürze gegen seine geliebte Heimatwelt in Gang setzen würde. Wenn es erst soweit war, würde der Tod ein vertrauter Weggefährte werden.
»Duke Hasek, schön, Sie wiederzusehen.« Sortek blieb ein paar Schritte vor der Empore stehen und verneigte sich. Die beiden Männer schauten sich in die Augen und schätzten einander ab, ohne ihre Gedanken preiszugeben. George erkannte, dass Ardan möglicherweise ähnliche Sorgen plagten wie ihn. Er wusste: Seine Worte und Taten hatten die meisten Menschen im Unklaren über seine wahren Ziele und Absichten gelassen. Natürlich war genau das gewollt gewesen. Er hatte bewusst einen Kurs gesteuert, der Katherine darüber im Zweifel ließ, was sie von ihm erwarten konnte oder nicht. Plötzlich kam George der Gedanke, dass er Freunde und Verbündete wahrscheinlich ebenso verwirrt hatte.
Er stand auf und stieg hinunter in den Saal. »Ardan, dein Anblick ist eine Wohltat.« Obwohl es unter Umständen gefährlich war, Ardan so herzlich willkommen zu heißen, nachdem er ihn bewusst auf dem Thron sitzend empfangen hatte, entschied er, dass es letzten Endes vermutlich keinen Unterschied machen würde. Falls ihre Ansichten im Widerstreit lagen, konnte Georges Vorgehen Ardan nur noch zusätzlich verwirren, was ihm durchaus recht war.
Er öffnete die Arme und zog Sortek fest an sich. Dann trat er zurück und fasste ihn bei den Schultern. »Wenn ich mich recht entsinne, warst du seit den Zeiten vor der Clan-Invasion nicht mehr auf New Syrtis.«
Ardan lächelte und die Lachfalten um seine Augen wurden tiefer. »Ja, es ist schon viel zu lange her. '57 war ich unterwegs zu einem Besuch, aber dann hat so ein Emporkömmling sich entschlossen, uns anzugreifen, und ich musste sofort zurück nach New Avalon.«
George lachte, doch es lag keine Fröhlichkeit darin. »Ja, so ein Emporkömmling. Und jetzt sieh dir an, was er geschafft hat. Er hat sein Reich praktisch komplett wiedervereinigt, zum ersten Mal in der Geschichte Beistandspakte mit zwei Peripheriestaaten abgeschlossen und sitzt jetzt zufrieden daheim und sieht zu, wie sein meistgehasster Rivale sich selbst den Garaus macht.«
Es war nicht nötig, den Namen Sun-Tzu Liao auszusprechen.
»Ja, aber seine Zeit kommt auch noch«, stellte Sortek fest. »Momentan wirkt seine Leistung tatsächlich beeindruckend, aber nicht einmal seine berühmte Jongliernummer kann ewig weitergehen. Dann werden Sie an der Reihe sein, sich zurückzulehnen und zufrieden zuzusehen.«
Immer noch unsicher, wie er Ardan einschätzen sollte, steuerte George das Gespräch von einem Thema fort, das zu viele seiner Gedankengänge zu

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