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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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aufzubauen, aber dass er nun die Unterstützung für den Archon aufgegeben hat, ist ein schwerer Schlag für dessen Stand in der Allianz.
- Aus Aktuelle Schlagzeilen, Antenne Donegal, Donegal, Lyranische Allianz, 16. Mai 3066
     
Industriegebiet, New Saso, New Syrtis
New-Syrtis-PDZ, Mark Capella, Vereinigte Sonnen 16. Mai 3066
    Es war ein guter Tag zum Sterben. Wie eine Bandschleife kehrte der Gedanke immer wieder zurück. Eine endlose Welle der Verzweiflung, die über die Sandburg seines Lebenswillens spülte und sie immer weiter abtrug. Grayson konnte nichts dagegen tun.
    Nach der katastrophalen Begegnung mit dem Highlander waren die Füsiliere unter seinem direkten Befehl acht Querstraßen ins Innere der Stadt zurückgewichen, in der Hoffnung, die Reihen weit genug zu schließen, um die Offensive des Gegners endlich zu stoppen. Doch die Reihe der Invasoren nahm kein Ende. Ein unablässiger Strom feindlicher Kampfkolosse schlug gegen den Damm der Füsiliere. An einem Punkt verlor er in nicht einmal fünf Minuten sieben Mechs. Da wusste er, dass die 8. Füsiliere ihre GVG überschritten hatten, und ein weiterer Teil der Sandburg stürzte in die wirbelnden schwarzen Fluten.
    GVG stand für Gefechtsverlustgrenze und war ein etablierter Begriff in MechKriegerkreisen. Genau genommen war es ein hochtrabender Name für den Punkt, an dem die Schäden eines Mechs oder einer Einheit überlebensgefährlich wurden. Ein Mechgefecht konnte scheinbar endlos hin und her wogen, ohne dass die eine oder andere Seite erkennbare Verluste erlitt. Und dann, an einem bestimmten Punkt, kippte der Kampf um, und die MechKrieger starben wie die Fliegen. Das war die GVG. Nicht nur erreichte jeder Mech irgendwann eine entscheidende Schadenschwelle wenn alle Mechs einer Einheit gleich lange im Kampf standen, erreichten sie diese Schwelle normalerweise nahezu gleichzeitig.
    Daran musste Grayson denken, als er innerhalb weniger Minuten sieben Maschinen verlor. Der Schaden seiner Einheit hatte die GVG erreicht, und jetzt schien jede Gausskugel, jede Raketensalve, jede Laserbreitseite des Gegners eine weitere Maschine abzuschießen. In diesem Augenblick glaubte er, nicht mehr atmen zu können. Es war, als hätten sich die Wellen in seinem Geist in reales Wasser verwandelt, das sein Cockpit überflutete und ihn ertränkte. Nur die Verantwortung für seine Einheit ließ ihn weiterkämpfen.
    Dann, plötzlich, nahmen die feindlichen Angriffe ab. Innerhalb von fünfzehn Minuten hörten sie ganz auf. Nur noch die brennenden Halden ihrer gefallenen Kameraden bedeckten wie Brennholz aufgeschichtet die Straßen. Grayson schauderte bei dem Anblick.
    Als eine halbe Stunde verstrichen war, ohne dass ein neuer Angriff erfolgte, entschied er, dass der Feind sich zurückgezogen hatte, um den Vorstoß in einem anderen Teil der Stadt zu verstärken. Seinen Informationen nach blockierte die Vanguard Legion den einzigen anderen Vorstoß in die Stadt. Der Hass der Legion auf die Lyraner und das Können ihrer Piloten ließ ihn daran zweifeln, dass die Guards es bereits geschafft hatten, sie zu überrennen. Falls es der Legion gelungen war, den Einmarsch in ihren Sektor der Stadt zu stoppen, hatten die Angreifer die gegen seine Füsiliere eingesetzten Truppen möglicherweise umdirigiert, um die Legionäre aus der Flanke anzugreifen und ihre Formation zu spalten.
    Grayson entschied, es herauszufinden. Er ließ eine Rumpfverteidigung an der derzeitigen Position zurück - genug, einen neuen Angriff aufzuhalten, bis der Rest der Füsiliere eintreffen konnte - und machte sich mit den anderen Mechs auf die Suche nach Chad Dean. Zwanzig Minuten verstrichen, dann fingen die Außenmikrofone wilden Kampflärm auf.
    »Sieht aus, als hätten wir sie gefunden, Sir«, meldete Lieutenant Dejan, der Kommandeur der ScoutLanze. »Ah, Sir, Sie kommen besser schnell her.« Seine Stimme war drängend, und Grayson beschleunigte den Templer.
    Er brauchte noch fünf Minuten, um seine Vorhut zu erreichen. Unterwegs bemerkte er, dass der Kampflärm nachgelassen hatte, so, als hätte die Legion den Feind zurückgedrängt oder der Feind auch diesen Angriff abgebrochen. Er fragte sich, ob das Ganze Teil einer groß angelegten Finte gewesen war, um die Hauptstreitmacht der Füsiliere von ihren Stellungen wegzulocken. Indem er vortäuschte, die Legion mit allen Kräften anzugreifen, konnte der Gegner im letzten Moment umschwenken und Graysons Rumpfkontingent überrennen. Die Vorstellung machte ihm

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