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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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am Abzug.«
Ein Tech schaute auf. »Verzeihung, Frau Generalleutnant?«
Frau Generalleutnant. Sie hatte den Befehl hier, und nicht nur über eine einzelne Schlacht oder ein Regiment, sondern über einen ganzen Planeten. Die Alte. McDonald zuckte zusammen und dachte daran, wie oft sie Maria Esteban in Gedanken so genannt hatte, genau wie ihre Offiziere und Mannschaften sie jetzt ohne Zweifel betrachteten. Die ehemalige MechKriegerin, die das Cockpit gegen einen Bürostuhl und eine sichere Pension eingetauscht hatte. Aber die Vorstellung würde sie ihnen schnell austreiben.
»Ich sagte, ich will raus in die Schlacht.« Sie antwortete laut genug, um in der ganzen Zentrale gehört zu werden. »Kann mir jemand sagen, wo die ist? Denn ich kann euch garantieren, vom Hauptangriff haben wir bis jetzt noch nichts gesehen.«
Eine kämpfende Generalin. Das würde sie sein. Esteban harte immer gesagt: Sobald man die Gelegenheit dazu hatte, fand man ganz von selbst den eigenen Befehlsstil. Es hatte die Abwesenheit ihrer Lehrmeisterin gebraucht, damit McDonald den ihren finden konnte. Sie wollte die Verantwortung der Befehlsposition und die Befriedigung des persönlichen Sieges. Nicht, um eine Heldin zu werden. Helden erwartete in den allermeisten Fällen ein schnelles und brutales Ende, und das schon auf niedrigerem Rang. Aber sie wollte nicht nur Respekt beanspruchen können. Sie wollte sich die Hände schmutzig machen und sich den Respekt ihrer Leute verdienen.
Sie wollte, wurde ihr plötzlich klar, was Victor Davion schon besaß. Dieselbe Kraft, die ihm gestattet hatte, diese Rebellion anzustiften. Das beunruhigte sie. Es war nicht falsch, einen Gegner zu respektieren, sogar zu bewundern, aber es war trotzdem beunruhigend. Vor allem, weil es bedeutete, dass Victor in der Vergangenheit einmal Bewunderung verdient hatte, und das erinnerte sie daran, dass sie selbst ihm diese Bewunderung entgegengebracht hatte, bis er sich vom Herrscher zum Eroberer wandelte.
»Unsere Erkundungsflüge melden noch immer reichlich Aktivität bei Rockland«, sagte Oberleutnant Franklin. Der Nachrichtenanalytiker neigte dazu, mehr zu berichten als zu analysieren. »Landungsschiffsaktivität und Infanteriebewegungen.«
McDonald schüttelte den Kopf. »Kriegsführung basiert auf Täuschung«, zitierte sie einen ihrer bevorzugten Militärtexte. »So einfach mache ich es dem Gegner nicht, alles zu glauben, was er uns zeigt«
Wo würde Victor angreifen? Hier in Tukwila? In Rostow? In Aralsk? Er oder jemand in seinem Stab hatte sich etwas Tückisches ausgedacht. »Vance«, winkte sie ihren frisch ernannten Stellvertreter herüber. »Wo würden Sie angreifen? Was kann uns momentan ernsthaft schaden?«
Brevet-Oberst Vance Evans dachte über diese Frage ebenso ernsthaft nach, wie er sich mit allem beschäftigte. Es war weder sein Auftreten noch sein Mut, die ihn für den Posten qualifizierten, sondern seine Unerschütterlichkeit. Noch ein Grund, warum McDonald ihn zurück in den eigenen Mech geschickt hatte, um die Königskrabbe wieder selbst zu steuern. Falls sie einen Fehler machte, sollte jemand zur Stelle sein, um die Scherben aufzulesen.
»Die größte Fabrikanlage des Planeten ist die von Ceres-Metall an der Aranobucht. Wir haben SunTzus Bewegung Freies Tikonov gestattet, sie als Statussymbol zu halten. Damit ist die Anlage jedoch verwundbar.«
Sie nickte. »Es ist aber auch ein Langstreckenangriff, der entweder einen Abwurf mit Landungsschiffen oder einen Dreitagesmarsch über einen von fünf Gebirgspässen erfordert. Das würden sie nicht schaffen, ohne dass wir es bemerken.« Sie fuhr sich mit beiden Händen frustriert durchs Haar. Vielleicht war die Frage falsch gestellt.
»Wo würden Sie nicht angreifen?«, fragte sie.
»Tukwila«, antwortete er ohne Zögern. »Das ist unsere stärkste Befestigung in der Nähe von Rockland. Wir haben zwei Regimenter mit Hilfstruppen hier.« Er schüttelte den Kopf. »Man greift den Feind nicht da an, wo er am stärksten ist.«
»Nicht, ohne ihm überlegen zu sein«, fügte sie an. »Oder um den Überraschungseffekt auszunutzen. Verdammt, Vance, genau das haben sie vor. Sie wollen uns einen Tritt unter die Gürtellinie versetzen.« Natürlich waren sie unterwegs zurück ins Tukwilatal. Victors Leute brauchten eine Moralspritze, und Tukwila war der Schauplatz ihrer jüngsten Niederlage.
McDonald drehte sich zur nächsten KommTech um. »Alle Streifen in der Umgebung zurückrufen und unsere Luftüberwachung auf

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