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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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mit dem sie sich gelegentlich den Nacken abtupfte. Sun-Tzu hingegen trug volle capellanische Mode. Die schwere Brokatjacke, auf dem Rücken und an beiden Ärmeln mit goldenen Tigern bestickt, besaß einen engen Mandarinkragen, der ihm in der Wüstenhitze den Atem nehmen musste.
    Zumindest konnte sie darauf hoffen.
»Eine hübsche Aussicht«, bemerkte er, als sie sich auf der gepflasterten Veranda niederließen, sie ganz im Schatten eines Sonnenschirms, er halb außerhalb.
Außer den Türen zurück zu Katrinas zeitweiligem Büro und ein paar Sicherheitsleuten, die in der Nähe herumstanden, gab es nichts zu sehen außer der offenen Wüste - in ihren Augen eine gottverlassene Einöde.
»Sie hat ihre Reize«, erwiderte sie, dachte aber nicht daran, diese mit einem Abkömmling Maximilian Liaos zu teilen. Ihre bisherige Beziehung zu Sun-Tzu war ausschließlich politischer Natur. Sie hatte ihm genug Raum gelassen, den Expansionsdrang seiner Nation zu befriedigen, ohne ihn vergessen zu lassen, wie abhängig er dabei von ihrer Duldung blieb. Die Vereinigten Sonnen waren schon einmal in die Konföderation eingefallen und hatten sie beinahe vernichtet. Sie konnten es jederzeit wieder tun.
»Ich weiß zu schätzen, dass Sie sich die Zeit nehmen, mich hier aufzusuchen, Sun-Tzu. Mir ist klar, dass Ihre Suite in Dormuth bequemer gewesen wäre, so nahe am Marik-Palast.«
»Ja. Die Räume liegen über einem Museum für capellanische Kultur. Eingerichtet von Isis, und im Schatten ihres leerstehenden Palais.« Er winkte mit gespielter Leichtigkeit ab. Nur die harten Züge um die Kinnlade verrieten seine Verärgerung. »Thomas lässt sich seine kleinliche Rache nicht nehmen.«
Sie nickte. Katrina war sich der Lage genau bewusst, wollte aber hören, wie er es zugab. Sie persönlich betrachtete Thomas' subtiles Zeichen von Missfallen über die Art, wie Sun-Tzu die Verlobung mit Isis Marik gebrochen hatte, als sehr verdient. Richard Dehaver brachte etwas zu trinken, und sie genoss die Virgin Margarita, die er ihr gemixt hatte, aus einer weiten Schale. Das zerstoßene, mit Limonensaft versetzte Eis schmolz herrlich erfrischend auf der Zunge.
»Eine Irritation«, erklärte sie schließlich. »In etwa wie Ihre Nominierung des Tauruskonkordats als Mitglied des Sternenbunds.« Sie lächelte über SunTzus unsicheren Blick. »Sie haben nicht erwartet, dass ich das vergesse, oder doch?«
»Nein. Aber es klingt ein wenig selbstsüchtig aus dem Mund desselben Archons, der dem Ersten Lord Kurita aufs Gesicht zu verweigert hat, den Duke of Robinson für dessen Handeln im Interesse der Sicherheit der Vereinigten Sonnen zur Rechenschaft zu ziehen. Wie viele draconische Systeme hält James Sandoval noch besetzt, fünf?«
»Drei. Letzte Woche sind die Überreste der 17. Avalon-Husaren von An Ting zurückgehumpelt.« Und ohne Zweifel war Sun-Tzu darüber bestens informiert. In Gedanken verbuchte sie in ihrem kleinen Spiel einen Punkt für den Capellaner. »Ich muss zugeben, dass ich in dieser Frage mehr Widerstand von Theodore erwartet hatte. Er hätte mich in eine schwierige Position bringen können.«
Der Kanzler nippte an seinem Pflaumenwein. Das Glas war in der drückenden Hitze beschlagen. Als er es auf dem Tisch abstellte, hatte er kaum genug getrunken, um sich die Lippen zu benetzen. Katrina bemerkte, dass er wie sein Vater vor ihm die Nägel der drei äußeren Finger beider Hände extrem lang trug. Jetzt klopfte er mit den schwarz lackierten Nägeln auf die Keramikplatte des Tischs, während er die Antwort überdachte.
»Warum hätte er auf dem Punkt bestehen sollen?«, fragte er schließlich. »Theodore hat acht Ihrer Systeme übernommen, als er den Lyons-Daumen besetzte. Wie es aussieht, sind Sie nicht in der Lage, sein Militär daran zu hindern, Sandovals Einheiten früher oder später zurückzutreiben, und hätte er auf einem Rückzug bestanden, hätten Sie im Gegenzug die Rückgabe des Daumens fordern können.«
Natürlich!, dachte Katrina und ärgerte sich, dass Sun-Tzu ihr voraus war. »Das ist mir entgangen«, gab sie zu. »Theodore spielt momentan auf längere Sicht als ich.«
»Theodore ist der scheidende Erste Lord. Seine Zeit im Rampenlicht nähert sich dem Ende, also ist es nur natürlich, dass er in die Zukunft schaut. Ich trug den Mantel bereits, weshalb ich, ehrlich gesagt, keine Beschwichtigungsgesten nötig habe.«
»Aber ich schon. Das wollten Sie doch damit zum Ausdruck bringen, nicht wahr?«
»Ich bin der Ansicht, Sie haben

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