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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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derzeit drängendere Sorgen, als sich darüber Gedanken zu machen, was ich und meine Verbündeten in der Peripherie planen, ja.« Er zupfte an seinem Stehkragen, doch Katrina erkannte das als Folge der Hitze, keine nervöse Geste. »Wir haben eine Übereinkunft, die mir durchaus gelegen kommt, Katrina. Ich sehe keinen Grund, sie zu brechen, und für Sie sollte das Gleiche gelten.«
Rattengesichtiger Bastard einer Capellanerhure!, fluchte Katrina in Gedanken und wünschte sich, sie hätte ihm die gespaltene Zunge aus dem Maul reißen und anschließend verfüttern können. Aber Gewalt war die Provinz ihres Bruders, ermahnte sie sich. Sie konnte dasselbe meist schon mit Argumenten oder Drohungen erreichen.
»Diese Übereinkunft kann ebenso schnell Vergangenheit sein wie Ihre Verlobung mit Isis Marik«, stellte sie in abgehacktem Ton fest. »Falls Sie gegen mich für Thomas Marik oder den Emporkömmling Månsdotter stimmen, verspreche ich Ihnen, Sun-Tzu, werden Ihre Peripherieverbündeten die volle Gewalt der Lyranischen Allianz und Vereinigten Sonnen nicht aufhalten können, die zu Ende bringen werden, was der 4. Nachfolgekrieg begonnen hat.« So. Noch deutlicher konnte sie es nicht machen.
»Ich käme nie auf den Gedanken, gegen Sie zu stimmen«, erwiderte er bedächtig - das Gesicht bot eine reglose Maske der Neutralität.
»Dann werde ich Erste Lady. Und mit der Macht des Sternenbunds im Rücken kann ich den Attacken meines Bruders endlich ein Ende bereiten.« Da sie Sun-Tzus Hass auf Victor kannte, war sie sich eines zuverlässigen Verbündeten sicher.
»Damit könnten Sie Schwierigkeiten haben«, bemerkte er. »Ich meine mit dem Einsatz der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte in Ihrem Bürgerkrieg.«
Katrina blickte ihn von oben herab an. »Wenn ich mich recht entsinne, Kanzler, haben Sie sich sogar einiges mehr geleistet. Ihr zweifelhafter Einsatz der SBVS gestattete es, einen Krieg zur Rückeroberung des St. Ives-Paktes zu starten.«
»Stimmt. Aber ich hatte eine Rechtfertigung, nachdem die Blackwind Lanciers die Grenze überschritten hatten, um mich umzubringen. Was haben Sie?«
»Es geht nicht darum, was ich habe. Wichtig ist, was Victor hat. Oder zumindest, was er verloren hat. Die Initiative.« Katrina entspannte sich, den Drink in der Hand, zerbiss ein paar Eisstückchen und ließ den Limonengeschmack über den Gaumen perlen. »Er hat seine Chance vertan, indem er sich in Clinton verbissen hat. Er hätte die Gelegenheit zu einem Angriff auf Hesperus II oder Tharkad gehabt. Jetzt ist es zu spät. Bevor Theodores Nachfolgerin gewählt wird, werde ich den Sternenbund offiziell einladen, den Konflikt zu schlichten. Theodore wird es zur Abstimmung vorschlagen, und die Vorarbeit ist geleistet, bevor ich das Amt antrete.«
Sun-Tzu musterte sie eingehend. In seinen jadegrünen Augen waren Interesse und Belustigung zu lesen. »Auch das könnte Ihnen schwerer fallen, als Sie vermuten.«
»Sie werden nicht daran denken, mir in den Weg zu treten.« Es war kaum als Frage zu bezeichnen. Katrina duldete keine Zweifel, wo ihre Pläne für das Vorgehen gegen Victor betroffen waren. Sun-Tzu würde für sie stimmen, oder es würde ihn den Thron kosten.
Er schüttelte den Kopf. »Ich bin es nicht, um den Sie sich Sorgen zu machen brauchen. Angesichts des letzten Opfers der Aggression Victors könnte ich es kaum verantworten, mich Ihnen entgegenzustellen.«
Ein Schauder lief durch Katrinas Körper, der nichts mit dem eisgekühlten Drink in ihrer Hand zu tun hatte. Sun-Tzu wusste etwas. Etwas, das ihr nicht gefallen würde. Sie starrte ihn einen Moment lang an, außer sich darüber, dass er es wagte, so mit ihr zu spielen. »Wovon reden Sie?«
»Ganz einfach. Während sich alle gefragt haben, welches Ziel Victor in der Lyranischen Allianz angreifen könnte, haben seine Kräfte die Kämpfe dort offenbar als Ablenkung benutzt, um die Provinz Skye und den gesamten Terranischen Korridor zu umgehen. Gestern sind sie wieder aufgetaucht. Sein Begleitheer hat Tikonov überfallen. Meine Agenten dort haben mich informiert, sobald die Kämpfe begannen. Ich bin sicher, die offizielle Nachricht wird Sie morgen früh erreichen. Wenn Victor von hier aufbricht, Archon, wird er zu seinen Einheiten in den Vereinigten Sonnen stoßen.« Sun-Tzu konnte ein Lächeln kaum verbergen. »Ich würde sagen, liebste Katrina, er ist auf dem Weg nach New Avalon.«

20
Koltscha, Tikonov
Achernar-PDZ, Mark Capella, Vereinigte Sonnen
     
13. November 3064

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