BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Nachfolgerstaaten der Inneren Sphäre verfügt. Diese Verkäufe bieten mehr als genug Möglichkeiten für Gewinn. Oder vielleicht sollte ich sagen, boten mehr als genug Möglichkeiten. Nach der Einstellung der Kampfhandlungen gegen die Clans sinkt das Handelsvolumen. Und außer durch Erfüllung bestehender Verträge habe ich nicht die Absicht, den laufenden Bürgerkrieg zu unterstützen.«
»Bewundernswert«, kommentierte Theodore. »Ich benötige jedoch trotzdem Beweise. Nicht, dass ich Ihr Wort anzweifeln würde, Thomas, nur als Vorkehr gegen mögliche Vorwürfe in der Zukunft. Sie werden ComStar gestatten müssen, Ihre finanziellen Vereinbarungen mit Blakes Wort eingehend zu überprüfen.«
Thomas nickte. »Falls das ermöglicht, den Antrag von Blakes Wort zur Abstimmung zu stellen, habe ich damit keine Probleme.«
Marik antwortete ohne Zögern, was Victor entweder als extremes Selbstvertrauen oder völligen Mangel an Besorgnis auslegte. Würde die ComStarBuchprüfung irgendetwas finden? Sie würden drei Jahre Zeit haben, die Dauer der Probezeit des Ordens. Thomas jedenfalls wirkte unbesorgt, was für ihn sprach.
Fürs Erste entschied Victor, seine Zweifel dem Herrscher der Liga Freier Welten gegenüber auszusetzen.
* * *
Dormuth, Marik
Marik-Commonwealth, Liga Freier Welten
»Eine Buchprüfung? Das hast du zugelassen?«, brach es aus Präzentor William Blane hervor.
Thomas Marik saß seinem Freund an einem kleinen Tisch gegenüber und bemerkte die Zornesröte, die ihm die hohe Stirn emporstieg. Als Anführer der Fraktion der Wahren Gläubigen bei Blakes Wort war Blane der Mann, der Exilprimus hätte werden können. Doch erste politische Streitereien hatten es unmöglich gemacht, sich auf einen Amtsinhaber zu einigen. Thomas Marik den Titel zuzusprechen, war Blanes Kompromissvorschlag gewesen. Er hatte ihn als Vermittler und damit faktischen Anführer des Ordens etabliert.
»Hatte ich eine Wahl?«, fragte Thomas leise und beruhigte seinen Freund. Blane war ein Politiker par excellence. Das bedeutete ein Fundament ihrer langen Freundschaft. Das andere war ihr gemeinsamer Glaube an Jerome Blakes prophetische Weisheit. »Lasst den, der sich vergangen hat, ins Licht treten. Ist seine Sache gerecht, wird es ihn freisprechen.« Das Zitat stammte aus den frühen, unverfälschten Lehren Blakes, bevor die Revisionisten sich daran gemacht hatten, die Worte dieses großen Mannes für ihre Zwecke zu verändern.
Blane lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich schätze, es lässt sich nicht vermeiden.« Er verschränkte die Hände über dem leichten Bauchansatz. »Na schön. Ich setze sofort meine Leute daran. Höchste Dringlichkeit. Mit der Anerkennung durch den Sternenbund wird Blakes Wort endlich offiziellen Status unter den Nationen der Inneren Sphäre erhalten.« Er nickte entschieden, als sei die Sache bereits erledigt. »ComStar wird nichts finden, was eine Beschwerde wert wäre.«
»Bist du sicher, dass es nichts gibt, was sie finden könnten, William, oder nur, dass ihr es tief genug verstecken könnt?« Thomas bemerkte das schuldbewusste Zusammenzucken seines Gegenübers. »Ich bin nicht blind«, fuhr er fort. »Ich wusste, was ihr brauchtet, und war gerne bereit, es euch zu geben, als klar wurde, dass, ComStar in die Hände von Außenstehenden gefallen war.«
»In die Hände von Ketzern und Huren, wolltest du sagen.«
Möglicherweise war Blane doch eine Spur fanatischer als der Generalhauptmann. »Außenstehenden«, wiederholte er. »Focht und Mori. Jerome Blake hat die Wiederkehr des Lichts versprochen, ganz gleich, welcher Verrat oder welche Düsternis uns verschlingt. Ich wusste: Beschreitet Blakes Wort den richtigen Weg, dann werdet ihr euch durchsetzen. Ich habe beiseite geschaut, William, ganz gleich, wie schwer es mir gelegentlich fiel. Wir wissen beide, dass Ihr vor einem gewaltigen Problem steht.«
Blane nickte. »In Ordnung, Thomas. Ich gebe es zu. Wir waren zu drastischen Schritten gezwungen, aber schau dir an, was wir erreicht haben. Das Solsystem ist wieder in unserer Hand. Das allein war schon jedes Risiko wert.« Er wischte die Besorgnis des Generalhauptmanns mit einer lockeren Geste vom Tisch. »Ich würde mein Geld gegen ComStars Buchprüfung jederzeit auf unsere Leute setzen. Sie haben den Glauben. Sie werden siegen.«
»Dann hast du mehr Vertrauen in sie als ich. Letztes Jahr haben mir meine eigenen Buchprüfer die Zahlen vorgelegt. Unsere private Übereinkunft war, dass Ihr zusätzliche
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