BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
sich wieder zu sammeln. Lieutenant General Jonathan Sanchez und seine komplette Befehlskompanie waren in die Berge getrieben worden, und ohne ihn war jeder Versuch der Kadetten gescheitert, einen koordinierten Widerstand zu organisieren.
Wo der NAIW-Kader ein Bataillon Panzer aufbot, traf er auf zwei Bataillone mit Mechunterstützung. Als er versuchte, eine Kompanie BattleMechs und Krötentruppen zu vereinen, gerieten beide in ein von der Leichten Deneb-Kavallerie angelegtes Minenfeld. Nach dem Gegenschlag der Kavallerie waren nur zerstörte Maschinen und verwundete Krieger zurückgeblieben. Der 1. Kader und die MCM Valexa waren gezwungen gewesen, die nächstgelegene Ortschaft oder Befestigung zu verteidigen, und selbst das war ihnen in den Wochen vor dem Eintreffen der Einsatzgruppe Victors immer schwerer gefallen.
Um die Belagerung Koltschas zu brechen, einer der wenigen Städte, die noch Widerstand in Prinz Victors Namen leistete, hatten sie zu brutaler Gewalt greifen müssen. Entsprechend der vorbesprochenen Strategie hatten die ComGuard-Piloten die Luft freigeräumt. Dann war ein gemischtes Mech- und Panzerbataillon der 244. vorgerückt, während die Auslandslegion an der rechten Flanke umschwenkte, um das Republikanische Heer einzukesseln. Generalkommandantin Killsons Arkturusgarde griff das Basislager der Republikaner an, sodass sie auf keine Entsatztruppen hoffen durften, und so saß das 3. Heer zwischen der anrückenden Streitmacht und der vom Kader verteidigten Stadt in der Falle.
Nun hatten die Republikaner die schwächste Stelle des Kessels entdeckt. Sie hatten eine Mechlanze ausgeschickt, um die Nahtstelle zu prüfen, an der die Auslandslegion eingeschwenkt war, um den Hammer für den Amboss der ComGuards zu bilden. Gegen zwei mittelschwere Mechs und den Caesar standen nur noch Schakows lahmender Exterminator und Chu-sa Barnetts Daikyu zwischen dem Heer und einem Durchbruch.
»Der Caesar ist ein Problem, Demi Schakow«, stellte Barnett fest. Das Ende des Funkspruchs wurde von schweren Störungen überlagert, als ein PPKSchuss die Flanke seines Mechs streifte. Das silberne Energiefeuer brannte reichlich Panzerschutz davon.
»Er wäre ein kleineres Problem, wenn der 1. Kader aus Koltscha ausrücken und uns zu Hilfe kommen würde«, erwiderte Schakow und humpelte mit seiner Maschine ein paar Schritte vor. »Würde er dem Heer ziemlich genau jetzt in den Rücken fallen, hätten wir die Republikaner von drei Seiten in der Zange, und sie würden zerbrechen.«
Eine neue Stimme ertönte aus den Lautsprechern in Schakows Neurohelm. »Das tun sie aber nicht.« Offenbar hatte Präzentor Irelon das Gespräch mitgehört. Der wieder im aktiven Dienst stehende Irelon hielt in seinem Crockett die Mitte der Schlachtreihe, in der Des Prinzen Mannen frontal auf das Republikanische Heer zumarschierten. »Solange Prinz Victor nicht hier ist, bleiben sie, wo sie sind, bis sie entweder gerettet oder aufgerieben sind. Was immer du da hinten für ein Problem hast, Schakow, sieh selbst zu, dass du es löst.«
»Verstanden«, bestätigte Schakow. Seine Raketen schlugen neue Krater in die Panzerung auf dem linken Bein des Caesar, doch das reichte nicht. Selbst mit Chu-sa Barnetts PPK und Autokanone als Unterstützung würde das Gaussgeschütz des Republikaner-Mechs früher oder später die Entscheidung erzwingen.
Früher, so schien es, als ein weiteres metallisches Glitzern den rechten Mecharm des Daikyu halb vom Rumpf riss. Die rote Energielanze des Wachmann Lasers bohrte sich hinterdrein und vollendete das Zerstörungswerk. Der verbliebene Stummel rotierte wild an der Schulter, als der schwere Aktivator mit dem plötzlich reduzierten Gewicht nicht fertig wurde. Ein paar noch herabhängende knotige Myomerbündel peitschten umher wie sich windende, silbrige Aale.
»Chu-sa, ziehen Sie sich zurück, und zwar sofort!«, befahl Schakow. »Keine Widerrede. Zwohundert Meter.« Mit einem Blick in die obere rechte Ekke des Sichtfelds blinzelte Schakow sich hastig durch die voreingestellten Kommkanäle, bis er seine Prioritätsverbindung zur ganzen Auslandslegion eingestellt hatte. Die optische Steuertechnologie seines Neurohelms wurde durch direkten Blickkontakt aktiviert und zählte einfach die Blinzelbewegungen. Durch die erst kürzlich von ComStar entwickelte OST war es möglich, bei der Kommunikation die Hände frei zu behalten. Und sie war nicht die einzige neue Technologie, mit der Schakows Exterminator seit kurzem
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