BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Oberfläche lauerte. Jeden Morgen starrte ihr die Niederlage auf Marik aus dem Spiegel entgegen. Trotz Victors jüngster Fehlschläge konnte sie nicht vergessen, wie viel stärker ihre Position jetzt wäre, hätte sie das Sternenbundbanner im Rücken.
»Nein«, bestätigte Jackson. »Das 24. DieronRegiment hat die Kämpfenden Urakhai aus reiner Vergeltung dorthin verfolgt, nachdem es AI Na'ir zurückerobert hatte. Das System liegt zu weit von der draconischen Grenze entfernt, um es anständig verteidigen zu können, und die Davion Assault Guards haben ihre halbe Streitmacht aus den Kämpfen um Tigress abgezogen, um sich darum zu kümmern.« Er stockte. »Aber Cassias, Breed oder Kasai ... die könnte der Koordinator behalten.«
»Falls er sie erobern kann«, erwiderte Simon Gallagher. »Und wir stehen immer noch auf Proserpina. Oder James Sandoval steht zumindest dort, und er behauptet, das System unbegrenzt halten zu können.«
»Falls er die volle Kraft der Mark Draconis hinter sich hätte«, konterte Jackson, »aber die hat er nicht. Sein Sohn hat ihm den größten Teil des WoodbineOperationsgebiets und der LeBlanc-PDZ abgenommen. Außerdem darf ich Sie daran erinnern, dass die 10. Lyranische Garde sich auf Morgan Kells Aufforderung hin inzwischen doch entschlossen hat, Robinson zu verlassen. Seit heute Morgen verfügt sie über ausreichende Transportmöglichkeiten. Mit ihrem Abflug entfällt zwar die Gefahr, dass Victor Tancred gewaltsam an die Stelle seines Vaters setzt, aber es macht unsere Markzentralwelt äußerst verwundbar. Falls Theodore Kurita das bemerkt...«
»Theodore Kurita wird es nicht wagen, Robinson anzugreifen«, mischte Robert Dehaver sich ein. »Tancred Sandoval würde augenblicklich an die Seite seines Vaters treten, und sie würden mit allem, was er zur Unterstützung Victors zusammengezogen hat, über die Grenze stürmen.«
Katrina war kein Militär, aber sie erkannte eine Gelegenheit, wenn sich eine bot. »Ließe sich das arrangieren?«, fragte sie unverblümt.
»Ich würde die Sicherheit der Mark Draconis niemals so leichtfertig aufs Spiel setzen«, antwortete Dehaver und versuchte, sich seinen Widerwillen nicht anmerken zu lassen, als er die ArchonPrinzessin so deutlich in die Schranken wies, wie er es nur wagte.
Natürlich würde er das nicht tun- Aber Katrina konnte es immer noch über Simon arrangieren, ihren ›Champion‹, falls es nötig wurde. »Was schlagen Sie vor, Jackson?«
Er beugte sich über eine Konsole und tippte hastig einige Befehle in die Tastatur. Auf dem großen Wandschirm leuchtete das draconische System Proserpina überdeutlich auf. »Möglicherweise wird es Zeit, das vor den Sternenbund zu bringen. Wir könnten Proserpina gegen einen vollständigen draconischen Rückzug tauschen. Wenn Månsdotter uns unterstützt, kann Kurita nicht ablehnen.«
Katrina an Christian Månsdotters Wahl zum Ersten Lord zu erinnern, war kein geeignetes Mittel, sich in dieser Debatte ihre Zustimmung zu sichern. Doch sie hatte auch nicht vor, den Kopf in den Sand zu stecken, indem sie unangenehme Realitäten verleugnete. »Bleibt uns wirklich keine andere Wahl?«
Ihr Marshal zögerte. Das genügte ihr. »Dann warten wir ab. Theodore und ich haben uns sorgfältig darum bemüht, diese Sache außerhalb des Sternenbunds zu halten. Falls wir schließlich doch dazu gezwungen sind, ihn anzurufen, wäre es besser, wenn Theodore als Erster um Frieden bittet.« Außerdem blieb ihr so die Möglichkeit zum RobinsonSchachzug, falls das noch nötig wurde.
»Haben Sie sonst noch etwas für mich?«, fragte sie.
Jackson wechselte einen Blick mit Simon Gallagher, dann zuckte er die Achseln. »Die Kämpfe auf Kathil und Wernke entwickeln sich deutlich zu unserem Vorteil. Tikonov ist nur noch eine Frage der Zeit, meiner Meinung nach. Victor hat eine etwas größere Streitmacht, aber wir halten derzeit alle Fabrikanlagen bis auf eine, Harcourt Industries, und wir haben den Terranischen Korridor gesperrt. Ohne Nachschub kann er nicht durchhalten.«
»Er hat noch immer die 10. Lyranische Garde«, erinnerte sie ihre beiden Offiziere. »Die Untoten sind die persönliche Einheit meines Bruders, und wir hatten Glück, dass Herzog Sandoval sie so lange auf Robinson ablenken konnte. Falls sie Tikonov erreichen ...«
»Das werden sie nicht«, unterbrach Dehaver.
Die Bemerkung überrumpelte sie alle, auch wenn Katrina sich allmählich an Dehavers kleine Überraschungen gewöhnte. »Wenn Sie Informationen für uns haben,
Weitere Kostenlose Bücher