BattleTech 60: Operation Risiko
darauf, ihn un d Sie ... persönlich kennen zu lernen«, stellte Sung fest.
»Gleichfalls, Lieutenant General Sung. Ich war beeindruckt, wie schnell Sie eine Befehlsstrecke aufbauen
konnten.«
»Das war das Werk Ihres Nachrichtendienstlers, Captain Gramash.«
Katya nickte. Sie hatte schon in der Frühphase des
Krieges eng mit Anton Gramash zusammengearbeitet.
Seit sie wusste, dass Prinz Victor Archer den LNCMann zur Koordinierung der Nachrichten, Logistik und Kommunikation zugeteilt hatte, fühlte sie sich weit besser. Bisher war er allerdings nur ein Geist, ein körperloser Absender von Botschaften un d Datenpaketen über den Verlauf des Falkenangriffs. »Ich habe schon früher mit ihm zusammengearbeitet. Wir sind in guten Händen. In sehr guten Händen.«
Sung räusperte sich. »Wir haben hier drüben keinen Funken Energie mehr. Arbeit steht uns genug bevor.« »Stimmt. Wir haben gerade begonnen, die Warrior aufzuladen. Ich schlage vor, Sie entfalten Ihr Segel un d leisten uns Gesellschaft. Wir können den Sprung nach Adelaide gemeinsam machen. Brauchen Sie Ersatzteile oder Ausrüstung?«
»Wir wurde n ziemlich durch die Mangel gedreht«, bestätigte Sung. »Aber ich habe ein paar Veteranen der Clan-Kriege rekrutieren un d ein wenig Nachschub beschaffen können. Es sollte für uns reichen.«
»Das sind gute Neuigkeiten.« Katya hatte selbst kaum Nachschub zu verschenken. Die drei Avengers-Regimenter hatten sich selbst versorgen un d mit dem Nachschub auskommen müssen, den sie erbeuteten. Sie wusste, dass die 2. Lanciers in einer früheren Phase des Bürgerkriegs beinahe vernichtet worden waren.
»Die Jadefalken ...«, setzte Sung an. Ihre körperlose Stimme klang beinahe träumerisch, als sie aus den Lautsprechern drang. »Wer hätte gedacht, dass sie jetzt so etwas vom Zaum brechen? Wir haben uns gemeldet, um den Archon zu stürzen. Nach all den Jahren hatte ich nicht erwartet, es noch einmal mit den Clans zu tun zu bekommen.«
»Geht mir genauso«, antwortete Katya. »Aber wenn wir sie nicht aufhalten, könnte der Thron jadefalkengrün lackiert sein, bis der Archon ihn freigibt.«
* * *
Die Granate explodierte etwa fünfunddreißig Meter vor Jadefalken-Khanin Marthe Pry de. Sie zuckte nicht einmal. Auch als der aufgeschleuderte Dreck über ihr Gesicht spritzte, war ihr keine Reaktion anzumerken. Seit jungen Jahren zur Kriegerin ausgebildet und nach Jahren des Kampfeinsatzes war sie zu abgebrüht, um sich von bloßer Artillerie beeindrucken zu lassen. Sie wischte sich nur beiläufig den Schmutz von den Wangen.
Sie schaute hinaus über die Berge in der Nähe Restons un d beobachtete, wie die Kompanie der 3. Allianz-Garde RKG den Rückzug antrat. Der JägerMech III, der auf ihr Feldlager gefeuert hatte, rang mit einer Falken-Fwcfem aus einer der neuen Freigeborenen-Einheiten zum Schutz der Grenze. Der Garde-Mech floh nicht - wie seine weit entfernten Kameraden - vor dem Kampf, sondern rammte die Füchsin mit voller Wucht. Der leichtere Mech stürzte zu Boden. Erst dann drehte der JägerMech III um un d rannte auf den fernen Waldrand zu.
Sie sah die Angreifer vor ihren nachsetzenden Truppen verschwinden. Es war der vierte Angriff dieser Art der noch auf Blue Hole befindlichen Miliz- un d Gardetruppen. Sie bewunderte die Lyraner. Der Planet war bereits verloren, doch sie setzten den Kampf voller Wagemut fort un d attackierten ihr Basislager. Ja, das waren würdige Gegner für ihren Clan.
Eine ältere Kriegerin, ein Sterncolonel, trat an Marthes Seite. Sie hatte ein strenges Gesicht und eine Stoffklappe bedeckte ihr rechtes Auge. Das metallische Muster des Neuralimplantats auf ihrer Stirn wurde nur von der breiten Narbe entstellt, die sich das Gesicht hinabzog. Für Jadefalkenbegriffe war sie alt, aber Marthe respektierte sie.
»Deine neue Einheit kämpft tapfer, Sterncolonel Kristen Redmond«, stellte sie fest, ohne den Blick von den letzten Geschützentladungen in der Ferne zu nehmen.
»Ich danke Ihnen, meine Khanin.« Redmond neigte leicht de n Kopf. »Ich hätte angenommen, auf Grund des Bürgerkrieges wäre n ihre Truppen schwach un d ausgelaugt. Doch sie haben sich als fähig un d findig erwiesen.«
Marthe verstand, was sie meinte. Zu viele ihrer Untergebenen glaubten, der Steiner-Davion-Bürgerkrieg, der an der Grenze des Jadefalken-Territoriums tobte, hätte die lyranischen Einheiten dort geschwächt und unfähig gemacht, nennenswerten Widerstand zu leisten. Sie wusste es besser. Der Krieg machte aus
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