BattleTech 60: Operation Risiko
hatte ihn bereits einige Krieger gekostet, und alle Mechs waren auf die eine oder andere Weise beschädigt. Die gute Nachricht war, dass der neue Gegner - diese Avengers - zwar zähen Widerstand leistete, unter dem gnadenlosen Angriff seiner Truppen aber bei jedem Versuch, den Kampf aufzunehmen, weiter zurückwich. Ohne den dichten Wald wäre diese ganze Angelegenheit schon vor Stunden erledigt gewesen. Er justierte die Sensoren und fing das Signal eines leichteren Mechs ein Stück rechts die Straße hinab auf ein Kampfhund. Ihm zur Seite trat ein älterer Lancelot, der das Feuer auf einen der anderen OmniMechs in Roshaks Stern eröffnete. Beide nutzten die natürliche Steigung der Straße als teilweise Deckung. Wahrscheinlich erwarteten die Piloten, er wäre dumm genug, auf die Fahrbahn zu preschen, stattdessen jedoch bahnte er sich einen Weg die hohe Böschung entlang der Straße hinab. Er öffnete einen Kanal. »BefehlsTrinärstern von Sterncolonel Amado Roshak. Ich habe einen feindlichen Mech an meiner rechten Flanke entdeckt. Schneidet ihm den Rückzug ab.« Ohne Zögern feuerte der feindliche Bluthund eine überschallschnelle silbrige Gausskugel aus seiner Magnetkanone. Die Kugel fand ihr Ziel und pflügte tief ins bereits beschädigte rechte Mechbein Roshaks. Der Treffer riss große Fetzen Panzerung ab und ließ das Bein zurück, als hätte ein gigantisches Raubtiergebiss es zerfetzt. Roshak beschleunigte und zog das Fadenkreuz der Primärbewaffnung über den Sphärermech, als dieser gerade hinter einer Gruppe breiter Bäume verschwand.
Er biss sich auf die Lippe. »Alle Einheiten, meine Koordinaten herunterladen und auf die Straße an meiner derzeitigen Position konzentrieren.«
»Wird geschehen, Sterncolonel«, bestätigte die Stimme Bathols, der den ihn begleitenden EinsatzStern kommandierte. »Diese neuen Truppen sind zäh, aber sie rennen davon wie Surats beim Gewitter, frapos?«
»Diese Straße führt zum Holzfällerlager«, erklärte Roshak. »Wir werden sie als Achse benutzen. Fege- und TerminatorTrinärstern übernehmen den Flankenschutz, während wir anderen uns zwischen ihnen sammeln. Wenn sie das offene Gelände erreichen, können wir zuschlagen und sie ins All treiben.«
Ein Chor von >Pos<-Meldungen drang aus dem Neurohelmlautsprecher. Ja, diese Avengers konnten kämpfen. Aber sie würden nicht lange genug leben, um mit ihrer Begegnung mit den Jadefalken prahlen zu können.
* * *
Archer drehte den Lichtbringer nach Norden un d mus terte die schlammige Einöde, in die der Kahlschlag den Wald verwandelt hatte. Nu r einzelne gestürzte Baumstämme lagen noch kreuz un d quer auf den leeren Berghängen herum . Im Süden, nahe der dunk len Wand aus Bäumen, hetzten die Jadefalken Kompanie Cäsar. Sie drängten seine Truppen in scheinbarer Flucht immer weiter, zwange n sie ins offene Gelände hinaus.
Er bewegte den schweren Kampfkoloss seitwärts in die teilweise Deckung eines Baumriesen. In der Ferne, am ganzen Waldrand entlang, sah er die Panzer der Schmiedehammer-Kompanie un d die Mechs der Weißen Tiger sich verteilen. Sie nutzten Unterholz und Bäume zur Tarnung. Fast zwei Bataillone Kampfeinheiten hielten sich hier versteckt un d warteten auf das Ein
treffen der Jadefalken. Zusammen formten sie eine fast perfekte Hufeisenformation. »Hier ist Huntt separat für Avenger Eins«, knisterte eine Stimme im Helmlautsprecher. Archer schaltete auf den separaten, abhörsicheren Kanal. »Ich höre, Captain Huntt.« »Wir brechen in etwa einer Minute durch.« Archer nickte bei sich. »Verstanden. Wir sind in Position.« Dann wechselte er die Frequenz. »Sherwood Foresters von Avenger Eins.« Die Foresters bildeten eine Art Kommandoeinheit innerhalb von Archer's Avengers. Er hatte sie und eine weitere Kompanie auf einen langen Marsch durch den Wald geschickt. In einem weiten Bogen sollten sie sich in den Rücken des 74. Kampfsternhaufens der Jadefalken bewegen. Wenn die Falle zuschnappte, würden die Foresters die Falken zusätzlich >ermuntern<, weiter ins Freie zu marschieren. »Sherwood hört«, antwortete Thomas Sherwood, der Kommandeur der Foresters. »Die Show fängt gleich an, Tom. Alles bereit?« »Geben Sie das Zeichen, und wir sitzen ihnen drei Minuten später im Nacken«, erwiderte der jüngere Offizier gelassen. Archer schaute auf die Fernortung und sah, wie Kompanie Cäsar das freie Gelände erreichte. »Foresters, greift an.« Ein erneuter Kanalwechsel stellte die Verbindung mit Alice Getts
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