BattleTech 60: Operation Risiko
Laser traf den linken Arm des Omnis. Ein anderer zog eine bösartige Spur quer über die Torsomitte. Die anderen pflügten in den rechten Torso. Ob es die Wucht der Treffer war, interne Schäden oder die Sogwirkung des Sandbodens, die Sturmkrähe tat zwei wankende Schritte un d kippte zur Seite. Die Hitze ihrer durchlöcherten Panzerung ließ Dampfschwaden in den Himmel steigen.
Entlang der ganzen Gefechtslinie sah Phelan, wie die Jadefalken versuchten, umzudrehen oder sogar zu fliehen. Entlang der gesamten Linie feuerten seine Wölfe weiter. Die Elementare schwärmten über einen riesigen Koloss un d rissen die Panzerplatten vom Rumpf, während der Pilot versuchte, sie abzuschütteln, un d zugleich gegen den Sog des Morasts ankämpfte, der immer höher um die Schienbeine der Maschine stieg. Eine fünfundneunzig Tonnen schwere Turkina drehte nicht um, sondern schob sich entschlossen weiter, steckte alle Treffer weg un d wuchtete sich langsam vor, mit unsicherem, aber entschiedenem Schritt. Der Wolf-Krieger, der sie in einem vergleichsweise winzigen Phantom aufzuhalten versuchte, fiel unter der schieren Feuerkraft des überschweren OmniMechs, doch augenblicklich trat ein anderer an seine Stelle. Schließlich versagte in einer beinahe enttäuschenden Wendung das rechte Kniegelenk des Jadefalken-Mechs unter einem krachenden PPK-Treffer un d die Turkina sank tief in den sandigen Morast.
Ihr Sturz löste eine seltsame Stille über dem Flachland aus. Rauchsäulen stiegen von den Trümmern auf. Die Wölfe hatten die Stellung gehalten, die Jadefalken waren besiegt. Ein Trinärstern war vernichtet, doch auf diese Taktik würde n die Falken nicht noch einmal hereinfallen. Von nu n an würde n sie versuchen, einen Bogen um das Flachland zu machen. Allerdings hatte Phelan seine Truppen bereits in Stellung gebracht, um sie auf de m Gebirgspass am Ende des Sumpfes abzufangen.
»Ausgezeichnete Arbeit, Sterncolonel«, lobte er Ranna, die ein gutes Stück weiter abwärts stand. Aber es wa r nicht ihre geliebte Stimme, die als Antwort aus de m Lautsprecher seines Neurohelms drang, sondern die einer Unbekannten. »Khan Phelan der Wölfe, hier spricht Präzentorin Shillery von der 388. ComGuard-Division. Ich bitte um Erlaubnis, aufzusetzen un d Ihre Verteidigung mit meinen Truppen zu verstärken.«
Phelan war geschockt. »Präzentorin? Ich dachte, du stündest auf Graceland.«
Nach wenigen Sekunden Verzögerung antwortete die raue Frauenstimme deutlich klarer. »Da waren wir auch, Khan Phelan. Major General Christifori hat mich hierher geschickt. Nachdem er die Falken-Galaxis Lambda auf Graceland geschlagen hat, hielt er es für denkbar, dass du unsere Unterstützung gebrauchen kannst.«
»Na schön«, antwortete Phelan, unsicher, was er davon halten sollte, doch zugleich erleichtert, dass Victors Vertrauen in Christifori sich als gerechtfertigt erwiesen hatte. »Wir werden dir und deinen Truppen die Landekoordinaten übermitteln.«
»Danke, Sir. Ich hoffe, du hast uns noch ein paar Falken übrig gelassen?«
»Pos«, bestätigte Phelan. Der Kampf um Staubball war noch lange nicht vorbei. Die Falken hatten reichlich Truppen im System und sie waren entschlossen, den Planeten einzunehmen, obwohl er keinerlei strategischen Wert für sie bedeutete. Zumindest soweit kannte er sie.
Er konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. »Hier gibt es noch reichlich Ziele für uns alle, Präzentorin«, beruhigte er Shillery.
4
Lieblose Berge, Melissia
Melissia-Theater, Lyranische Allianz
7. August 3064
Ada m Steiner hatte de n schummrig beleuchteten Befehlsbunker hassen gelernt, in de m Generalin Byran ihn täglich zu m Rapport erwartete. Das lag nicht am Bunker, einer ziemlich modernen Anlage, sauber un d gut durchlüftet. Es lag daran, wofür er stand: Verteidigung, ruhige, langweilige, veraltete un d überkommene Verteidigung gegen einen Feind, den er weit besser verstand als seine Kommandeurin.
Für Adam war der Dienst unter Sharon Byran zu einer schmerzlichen un d zunehmend sinnlosen Pflichtübun g geworden. Sie hatte sich in die Überzeugung verrannt, dass der Schlüssel zu m Sieg über die Jadefalken un d den Schutz der Interessen der Archon-Prinzessin darin bestand, alle Kräfte auf Melissia zu konzentrieren. Sie war so begeistert von ihrer selbstverkündeten Genialität, dass es ihn jedes Quäntchen Selbstbeherrschung kostete, ihr nicht ins Gesicht zu schleudern, was er von dieser so genannten Strategie hielt.
Sie mochte
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