BattleTech 60: Operation Risiko
wurden die Falken besiegt, eine gute Nachricht. Die Kämpfe auf Staubball zwischen Wölfen und ComGuards auf der einen und den Jadefalken auf der anderen Seite binden mindestens eine ihrer Galaxien. Wir haben Nachricht, dass Barbers Marodeure II auf Koniz komplett vernichtet wurden. Offenbar haben sie sich eingegraben und bis zum letzten Mann gekämpft. Die Jadefalken haben nicht einen Leibeigenen genommen. Auf Crimond haben wir den Kontakt mit den 1. Argyle-Lanciers verloren. Bisher gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Falken wieder fort sind, also gehen wir davon aus, dass die Lanciers einen Guerillafeldzug führen.« Diese letzte Nachricht bedrückte Archer besonders. Nur zwei Kompanien der Lanciers hatten den Bürgerkrieg überlebt und jetzt drohte ihnen gegen die Jadefalken der Untergang.
Als er aufschaute, wirkten die Gesichter, die seine Blicke erwiderten, düster. Und der Rest seiner Nachrichten war nicht dazu angetan, ihre Stimmung zu heben. »Im Melissia-Theater sieht es gar nicht gut aus. Blue Hole und Kikuyu sind verloren, ebenso wie Newtown Square. Aus irgendeinem Grund verzichten die Falken vorerst auf einen Überfall Barcelonas, was zu bestätigen scheint, dass sie die Grenze überschritten haben, um Kampferfahrung zu sammeln. Die Kämpfe auf Ballynure gehen weiter, aber ich weiß nicht, wie lange die kämpfenden Urukhai noch durchhalten können. Die Falken sind im Clermont-System eingetroffen, haben jedoch keine Truppen gelandet. Offenbar benutzen sie es nur als Sammelpunkt für den Sprung nach Melissia.«
Ohne auf Kommentare zu warten, schaltete er die Hologrammkarte des Melissia-Theaters ein. Der Planet desselben Namens war durch einen pulsierenden roten Lichtpunkt markiert. »Melissia ist nicht der Schlüssel zur Verteidigung der Region, hat aber dank der Bemühungen Generalin Byrans trotzdem zwei Jadefalken-Galaxien angelockt.«
»Sind wir dorthin unterwegs? Nach Melissia?«, fragte Generalin Grey mit einer Kopfbewegung in Richtung der Karte.
»Ich bezweifle, dass wir dazu imstande wären, Meli sia rechtzeitig zu erreichen, um sie zu retten, aber wir können es uns nicht leisten, diese Truppen un d das Material zu verlieren, wen n wir de n Kampf fortsetzen wollen.« Er bemerkte das Aufblitzen der Wut in Generalin Grays Augen, sagte aber nichts.
Archers Blick schloss alle Anwesenden ein. »Generalin Byrans Plan, in einer befestigten Stellung auf den Angriff der Falken zu warten, wird nicht funktionieren. Er beruht auf altem Denken.«
»Auf verdammt bescheuertem Denken, wenn Sie mich fragen«, fügte John Kraff hinzu.
Archer überging die Bemerkung, obwohl er derselben Ansicht war. Sie hatten im Augenblick einfach nicht die Zeit, sich darüber auszulassen. »Byran hat auf ihr Batchall nicht geantwortet, also landen die Jadefalken enmasse. Aber selbst wenn es ein Bieten gegeben hätte, glaube ich nicht, dass unsere Leute auf Melissia eine große Chance hätten. Ich kann nur darauf hoffen, dass ein Teil von ihnen eine Möglichkeit findet, sich zurückzuziehen, sodass wir uns mit ihnen treffen un d sie in unsere Einsatzgruppe eingliedern können. Dann beginnen wir wie geplant mit Operation Keule.«
»Was vermuten Sie, wohin sie sich zurückziehen werden?«, fragte Hawkeye Hogan.
Archer drückte einen Knopf auf der Steuereinheit des Holoprojektors un d eine andere Welt leuchtete auf. »Nondi Steiner hat auf unsere Anfragen über ihre Ausweichpläne für den Verlust Melissias nicht reagiert, also muss ich raten. Wir haben allerdings gewisse Anhaltspunkte. Irgendjemand hat drei mit Nachschub un d Ersatzteilen beladene Landungsschiffe der Reserve nach Chapultepec beordert, un d wir haben Meldung über ein voll aufgeladenes und startklares Sprungschiff. Ich kann mich irren, aber ich setze auf Chapultepec.«
»Das klingt gar nicht nach Sharon Byran«, bemerkte Sung. »Ich hatte ein paarmal mit ihr zu tun. Soweit ich mich erinnere, hält sie nicht viel von Reserveplänen.«
Archer nickte. »Adam Steiner ist bei ihr auf Melissia. Ich bin bereit darauf zu wetten, dass er das arrangiert hat, ohne sie davon zu informieren.« Nach allem, was Archer von Steiner wusste, passte ein derartiges Vorgehen zu ihm.
»Na, wenn wir Glück haben«, stellte Sung mit einem verschmitzten Lächeln fest, »frühstücken die Falken sie beide.«
Das konnte Archer nicht im Raum stehen lassen. »General Sung, wir müssen uns von der Vorstellung freimachen, dass der Bürgerkrieg momentan die entscheidende Frage ist. Ja, Generalin
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