BattleTech 60: Operation Risiko
deutlich machen, dass es sie teuer zu stehen kommen wird, wen n sie versuchen, eroberte Planeten zu halten, un d dass ein Versuch, tiefer vorzustoßen, ihnen an anderer Stelle Verluste einbringen wird. Deshalb schlage ich eine zweiteilige Strategie vor. Zuerst greifen wir sie, statt ihnen Truppen in den Weg zu werfen, in den Systemen an, die sie bereits erobert haben. Das zwingt sie, konstant ihr Hinterland zu verstärken und die Nachschubrouten zu ändern. Für sich genommen wird sie das schon einmal bremsen, aber es kann sie nicht stoppen.«
Er schaltete zum nächsten Bild, und im Hologramm flackerten mehrere rote und blaue Pfeile auf, die in die Jadefalken-Besatzungszone führten. »Dazu müssen wir die zweite Phase der Operation einleiten, in der wir in die Falken-BZ eindringen und einige ihrer Systeme zurückerobern. Durch die richtige Auswahl der Angriffsziele können wir ihre Nachschublinien zerschlagen und sie zwingen, sich zurückzuziehen, um sich zu verteidigen.«
»Generalin Sharon Byran befehligt das Melissia-Theater«, stellte Oberst Daniel Allard, der Kommandeur der legendären Kell Hounds, von seinem Platz in der Nähe des Prinzen aus fest. »Sie hat bereits Befehle ausgeschickt, um ihre Regimenter auf Melissia zusammenzuziehen. Wie es aussieht, verschanzt sie sich un d lädt die Falken geradezu ein, sie anzugreifen.«
»Warum, in Himmels Namen?«, wollte Morgan Kell wissen.
Victor schüttelte den Kopf. »Genau wie auf Coventry, wo sie sich auch eingraben un d die Falken in einer Entscheidungsschlacht besiegen wollte. Sie hat nie verstanden, warum ich sie abziehen ließ, dass der Preis zu hoch gewesen wäre. Sie lässt sich von ihrem Ehrgeiz blenden. Das ist typisch.«
»In diesem Fall wird sie daran sterben«, erklärte Phelan. »Ich kenne die Jadefalken. Sie werden das als Gelegenheit betrachten, sich zu beweisen. Sie werden angreifen, bis sie besiegt ist, un d dann weiterziehen. Das ist clangemäß.«
»Beten wir lieber, dass nicht«, warf Doc Trevana ein. »Ihr Stellvertreter in der Theaterführung ist Adam Steiner.«
Victor stöhnte zwar nicht auf, doch er sah ganz danach aus, als hätte er es gerne getan. Archer hatte die Berichte über die Ereignisse auf Newtow n Square gelesen, als sie ihn schließlich erreicht hatten. Ada m Steiner hatte Victors BattleMech abgeschossen, auch wen n seine Einheit letztlich unterlegen war. Victor hatte Adam zwar freigelassen, aber die beiden waren ganz un d gar keine Freunde. Ada m stand in Katherines Lager.
»Phelan«, fragte Victor. »Was hältst du von Christiforis Strategie, vom Clanstandpunkt aus betrachtet?«
»Sie ist vernünftig. Viel besser als das, was Byran versucht. Einen Punkt hat er richtig erkannt: Ihr müsst die Falken stoppen, un d die beste Methode daz u ist, sie hinter den eigenen Linien anzugreifen, un d zwar hart.«
Victor musterte seinen Befehlsstab. »Wir müssen weiter ins Vereinigte Commonwealth vorstoßen. Wir dürfen bei meiner Schwester nicht den Eindruck aufkommen lassen, die Jadefalken würde n uns aufhalten. Aber ich brauche jemanden, der den Befehl an der Jadefalkenfront übernimmt, von Melissia kernwärts bis ins Pandora-Theater. Wer auch immer diese Aufgabe übernimmt, er wird sich mit den ARD-Einheiten un d den loyal zu unserer Sache stehenden Truppen koordinieren müssen, um den Vormarsch der Falken zu m Stehen zu bringen. Das bedeutet auch: Er wird sich mit de m lyranischen Oberkomando arrangieren ... was nicht leicht werden wird. Es muss jemand sein, der die Clans gut genug versteht, um sie auf eigenem Feld zu besiegen bevor sie die Lyranische Allianz verschlingen.«
Stille folgte dieser Erklärung un d die Spannung im Raum war beinahe mit Hände n zu greifen. Manche schauten zu Morgan Kell, andere zu Doc Trevana. Eine endlos wirkende Zeit sagte niemand etwas. Es war offensichtlich, dass diese Aufgabe einen Kommandeur erforderte, der allein operieren konnte, ohne die Fesseln einer engen Befehlsstruktur. Victor musste weiter nach New Avalon. Er konnte nicht gleichzeitig die Falkenfront leiten.
Archer stand auf un d brach das Schweigen. »Meine drei Regimenter können in sechs Wochen im PandoraTheater gegen die Jadefalken kämpfen un d in dreizehn Wochen im Melissia-Theater, zusammen mit beliebigen anderen Regimentern, die Ihr meinem Befehl unterstellt.« Er hoffte, niemand würde seine Feststellung als Prahlerei missverstehen.
Mehrere Anwesende schüttelten ungläubig den Kopf. Für einen kurzen Augenblick glaubte er,
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