BattleTech 60: Operation Risiko
warum er überhaupt hier war.
Er schaute sich über die Schulter und sah die BattleMechs aus dem Schiff kommen. Selbst nach Jahren der Arbeit mit diesen gigantischen Kampfkolossen ließ ihr Anblick Ehrfurcht in ihm aufsteigen. So groß wie ein dreistöckiges Haus, starrend vor Lasern, Raketen und Schnellfeuerkanonen, beherrschten sie seit Jahrhunderten das Schlachtfeld. Hier un d jetzt sah Adam sie als die letzte dünne Schutzfront zwischen der Freiheit der Lyranischen Allianz un d der Kastenherrschaft der Jadefalken.
Der mattgrüne Schweber zog in einer weiten Kurve herum un d hielt direkt vor ihm an. Das Verdeck des sonst offenen Wagens war geschlossen un d der muskulöse Infanterist am Steuer ließ es nicht ratsam erscheinen, sich mit ihm anzulegen, ganz gleich, wie stark ma n sich fühlte. Die hintere Tür auf Adams Seite schwang auf, un d er zog den Kopf ein, um einzusteigen.
»Willkommen, Herr Steiner«, erklang eine gedämpfte Stimme aus dem Innern. Dann sah er Sharon Byran. »Steigen Sie ein«, forderte sie ihn auf. »Wir haben eine Menge Arbeit vor uns.«
Adam war kaum durch die Tür gelangt, als das Fahrzeug bereits wieder mit hoher Beschleunigung zurück in die Richtung raste, aus der es gekommen war. Der Andruck warf ihn in die Polster, un d er schaute sich zur Kommandeurin des Melissia-Theaters um. Zu seiner Überraschung grinste sie. Er konnte sich de n Gedanken nicht verkneifen, dass ein Lächeln wohl das Letzte war, zu was er als Theater-Kommandeur imstande gewesen wäre, wen n die Jadefalken über die Grenze kamen.
»Schön, Sie zu sehen, gnä' Frau«, war alles, wa s er sagte.
Ihr Grinsen wurd e noch breiter. »Ebenfalls, Adam. Freut mich, dass Sie un d Ihre Leute pünktlich eingetroffen sind. Es gibt viel zu tun.«
Adam nickte. »Wir sind mit Alarmschub geflohen, gnä' Frau. Es muss etwas Großes in der Luft liegen, wen n Sie uns, das 9. Lyranische Heer un d de n Rest der 3. Allianz-Garde RKG hierher beordern.«
Ihr Enthusiasmus erschien ihm seltsam fehl am Platze. »Allerdings. Hier auf Melissia werden wir diesen Falkenangriff beenden.«
»Was ist mit Clermont und Barcelona? Geben wir diese Systeme nicht auf, indem wir uns hier sammeln?«
»Möglicherweise, aber es ist gar nicht sicher, dass die Jadefalken diese Welten überhaupt angreifen. Ich schätze, sie sind aus demselben Grund hier, aus dem sie vor ein paar Jahren Coventry überfallen haben: Sie suchen Streit. Kann schon sein, dass wir ein paar Planeten verlieren, letztlich aber werden die Falken auf unserem Amboss zerschellen. Wenn sie erst in die Flucht geschlagen sind, können wir diese Systeme leicht wieder einnehmen.«
Adam schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, ich verstehe Ihre Strategie nicht ganz, gnä' Frau.« In die Flucht geschlagen? Die Jadefalken?
»Die Jadefalken scheinen nur Welten anzugreifen, die von ausreichenden Truppen verteidigt werden, um ihnen einen echten Kampf zu liefern. Die neuesten Meldungen von letzter Nacht zum Beispiel berichten von einem Angriff auf die 388. ComGuards-Division auf Graceland. Das ist eine echte Blutfehde. Auf Blue Hole fallen Storm's Metal Thunder und die 8. Leichte DenebKavallerie zurück, um sich neu zu formieren. Ich habe die Hälfte der 6. Donegal Guards hierher beordert, der Rest ist unterwegs, um auf Blue Hole mitzuhelfen. Wir haben die Kooperation ComStars, der uns mit minimaler Verzögerung mit Daten von allen Kampfschauplätzen versorgt. Typisch für die Clanner, Victors kleinen Aufstand auszunutzen.«
Adam zuckte leicht zusammen, als er das hörte. Er kannte die Jadefalken ganz gut, nachdem er oft genug gegen sie hatte antreten müssen. Sharon Byrans Vermutung, dass sie den Bürgerkrieg dazu ausnutzten, die Entschlossenheit der Lyranischen Allianz auf die Probe zu stellen, ergab für ihn keinen Sinn. Das entsprach nicht der Denkweise der Falken. Für sie ging es vor allem anderen um die Ehre. Einen Gegner anzugreifen, der ihnen den Rücken zukehrte, war nicht ihr Stil. Es schien weit wahrscheinlicher, dass sie gegen die besten Einheiten der Allianz ihre Fähigkeiten verbessern un d ihre Truppen abhärten wollten.
Gleichzeitig reagierte er auf die Erwähnung seines Vetters, Victor Steiner-Davion. Victor hatte nicht nur einen Bürgerkrieg um das ehemalige Vereinigte Commonwealth vom Zau m gebrochen, er hatte zu Beginn dieses Krieges auch auf Newtown Square gegen Adam gekämpft und gesiegt. Erst hatte Ada m geglaubt, Victor bezwungen zu haben, als er dessen Mech abschoss,
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