BattleTech 60: Operation Risiko
seine Leute schienen relativ unerfahren. Das ganze Drama spielte sich am Vordereingang ab, während er un d seine Leute die Hintertür bewachten, und so war es ihm auch gerade recht.
Durch den metallischen und radioaktiven Staub, den der Diabolis aufwirbelte, hatte seine Kurzstreckenortung keine Chance, den Sturm zu durchdringen. Einen Moment lang flackerte die Anzeige auf, als sie ein Ziel erfasste, dann verschwand das Bild wieder. Er bewegte den JägerMech III etwas vor und klopfte auf das Gehäuse der Anzeigensteuerung, in der Hoffnung, dies könnte helfen. Es musste ein Geisterbild gewesen sein, der Sensorschatten irgendeines vom Sturm mitgerissenen Objekts.
O'Neal blickte nach unten un d sah das Bild erneut aufflackern. Das war seltsam. Er streckte die Hand aus, um das Kommsystem einzuschalten und nachzufragen, ob noch jemand in der Kompanie das Signal aufgefangen hatte, doch alles, was er hörte, war Rauschen. Rauschen? Seine Einheit befand sich nicht im Diabolis. Er hätte über den taktischen Kanal mit den anderen reden können müssen. Dann fiel ihm der Mund auf. Es sei denn, die Verbindung wird gestört.
Die Erkenntnis kam zu spät. Der JägerMech III kippte nach hinten un d wurde durch den vernichtenden Aufprall von zwei Gausskugeln fast umgerissen. O'Neals Gedanken kreischten in Panik, seine Arme und Beine schmerzten, als er daru m kämpfte, die Maschine aufrecht zu halten. Rote Warnlichter flackerten über das Helmvisier. Die Schäden waren beträchtlich. O'Neals Kopf hämmerte, denn der Bordcomputer griff auf sein natürliches Gleichgewichtsgefühl zurück, um den BattleMech zu stabilisieren.
Er blickte in den Schlund der Hölle.
Aus de m wirbelnden Inferno des Sandsturms stürmten die Jadefalken wie eine Ferrofibritwand aus Tod und Vernichtung - geradewegs auf ihn und seine kleine Kompanie zu. Er senkte die PPKs auf die Flutwelle der Feinde un d feuerte. Die grellblauen Blitzschläge krachten un d schleuderten Funkenfontänen auf, als sie ein Ziel fanden. Der JägerMech III wankte unter mehrfachen Treffern, die ganze Maschine schien um ihn herum zu pulsieren. Er wusste, er schrie Warnungen, wusste, dass er seiner Kompanie den Rückzug befahl, und wusste
doch gleichzeitig, dass niemand ihn hörte. Die Jadefalken feuerten zurück. Nicht nu r ein Mech diesmal, sondern eine ganze Linie. Er sah ein helles Licht, un d Wärme - wie die einer Wolldecke in einer kalten Winternacht - hüllte ihn ein. Chip O'Neal schrie, doch niemand hörte es, als die Flammen ihn verzehrten.
* * *
Als Archer Christifori aus der Großen Schneise trat, schien er geradewegs in einen Albtraum geraten zu sein. Wo die Schlucht sich zur Vorhangebene öffnete, erwartete ihn ein Bild der Zerstörung, das ihm den Atem stocken ließ. Qualmsäulen stiegen von zertrümmerten Mechs auf, un d nicht weit von seiner Position tobte noch immer der Kampf. Explosionen erschütterten den Lichtbringer selbst auf diese Entfernung, als Raketensprengköpfe detonierten un d Autokanonen ihren tödlichen Granatenhagel verstreuten. Ein Lichtgewitter aus blutroten Laserbahnen un d smaragdgrünen Energieimpulsen tobte inmitten der Stellungen des 1. Thorin-Regiments. Das 3. Regiment, die Minutemen, war völlig überrannt un d zerschlagen. Irgendwo da draußen befand sich Katya Chaffee mitten in diesem Chaos un d dirigierte den Kampf wie eine Verkehrspolizistin, die versuchte, eine Massenkarambolage aufzulösen.
Er stürmte aus der Schneise un d feuerte auf alles, was ihm vors Fadenkreuz kam. Ein Schwärm Raketen glitt aus der Kampflinie der Jadefalken auf ihn zu, er konnte aber die Raketenabwehr rechtzeitig aktivieren, um bis auf vier Geschosse alle Raketen abzuschmettern. Die, denen es gelang, de n Lichtbringer zu treffen, detonierten auf de m Torso un d beschädigten die Panzerung. Er zuckte mit keiner Wimper. Ihm fehlte die Zeit dazu. Die Jadefalken hatten ihn un d seine Offiziere übertölpelt, un d jetzt pflügten sie mitten durch seine Regimenter, obwohl sie in der Minderzahl waren.
Archer bemerkte einen grünfleckigen Kampfgeist, der an einer der Flanken des Gefechts entlangstürmte und nach Gelegenheitszielen suchte. Er drehte den Rumpf des Lichtbringer un d zog das Fadenkreuz über den kleineren Mech. Wut führte seine Hand, als er die schweren Laser abfeuerte. Ein Schuss ging vorbei, doch der andere schlug in ein Bein des Falken-Mechs, das bereits beschädigt gewesen sein musste. Der Kampfgeist hüpfte noch zwei Schritte weit und fiel um. Er
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