BattleTech 60: Operation Risiko
Pryde starrte jetzt schon zu m zehnten Mal, seit die Nachricht eingetroffen war, auf das Bild, doch ihre Wut hatte sich um nichts gemildert. Der Schirm zeigte einen Mann mit grau meliertem Haar un d entschlossener Miene. Er trug einen Gefechtsoverall. ComStar hatte weder Kosten noch Mühen gescheut, die Botschaft mit höchster Priorität zuzustellen, aber Marthe konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Prima das nu r getan hatte, weil ihr der Inhalt gefiel. Sie saß in ihrer spartanisch eingerichteten Kabine un d sann über die Implikationen der wirklichen Nachricht nach, die der Mann ihr geschickt hatte.
Seine Stimme klang fest un d resolut. »Khanin Marthe Pryde von de n Jadefalken, ich grüße Sie von Twycross. Ich bin Major General Archer Christifori un d auf Befehl Prinz Victor Steiner-Davions hier. Ich habe die Truppen der Falkengarde auf dieser Welt unter de m Befehl Sterncolonel Ravill Prydes besiegt. Er hat seinen Ehrenkodex gebrochen un d mich gezwungen, seine Einheit zu vernichten. Ich habe mir die Freiheit genommen, Ihnen die Geschützkamerabilder un d Gefechts-ROMDaten mitzuschicken, damit Sie sich davon überzeugen können, dass ich die Wahrheit sage. Ehrlich gesagt, Khanin Pryde, ich bin nur aus einem Grund hier auf Twycross: um Sie zu einem Abbruch Ihres Überfalls auf die Lyranische Allianz zu bewegen. Meine Einheiten un d die sie begleitenden Einsatzgruppen haben Ihre Nachschublinien zerschlagen. Falls Sie den Angriff auf die Allianz fortsetzen, werde ich Ihre Besatzungszone zweiteilen. Ich werde das nu r tun, weil Sie mir in diesem Fall keine andere Wahl lassen. Hören Sie gut zu, was ich sage. Ich habe Ihre beste Einheit auf einer Welt besiegt, auf der Ihre Ehre schon vor über einem Jahrzehnt vom Wind davongetragen wurde. Ich habe die Gefechtsregeln Ihres Clans beachtet und Ihre besten Krieger haben sie ignoriert. Ihre einzige Möglichkeit, mich aufzuhalten, besteht darin, die Invasion abzubrechen. Beenden Sie Ihren Angriff, und ich bin sicher, wir finden eine Lösung.«
Samantha Clees trat hinter Marthe heran. »Ich habe unsere Techs die Daten überprüfen lassen. Sie haben keine Manipulation entdeckt.«
Verbitterung durchzuckte Marthe. »Was meinst du, Samantha Clees? Du hast die Nachricht un d die Daten gesehen. Die Ehre unseres Clans steht in Zweifel. Dieser Major General hat mich über Butler einen Schweren Kreuzer gekostet un d mehrere unserer Grenzwelten eingenommen. Ganz abgesehen von der Existenz mindestens einer weiteren Einsatzgruppe, die unsere Besatzungszone unsicher macht.«
»Er hält sich für Scipio Africanus«, erwiderte Samantha. »Er greift unsere Besitztümer an, um uns von seinen Systemen fortzulocken. Nicht gerade eine innovative Strategie. Wir sollten ihn ignorieren und unsere Offensive fortsetzen.«
Marthe stand hinter dem winzigen grauen Metalltisch auf und stampfte mit verschränkten Armen durch die Kabine. »Phelan Kell und seine Leute sind verschwunden. Ich kann nur annehmen, dass sie ebenfalls unsere Grenze überschreiten werden.«
Samantha zuckte die Achseln. »Die Aktionen irgendwelcher Wolf-Renegaten interessieren mich nicht.«
»Aber möglicherweise sollten sie das. Phelan Kell hat unsere Einheiten bei jeder Begegnung besiegt. Ein Wolf auf der Jagd kann gefährlich werden, über das hinaus, was dieser Major General angerichtet hat.«
»Wollen Sie damit sagen, wir sollten umdrehen un d aufgeben, was wir erobert haben?« Der Gedanke schockierte Samantha offensichtlich.
Marthe ließ ihr Handeln als Oberhaupt der Jadefalken nicht von Gefühlen lenken. »Wir wissen: Dieser Archer steht auf Twycross. Aber dort kann er nicht bleiben. Inzwischen wird der Rest von Galaxis Gamma unterwegs sein, um Ravill Prydes Niederlage zu vergelten. Falls sie ihn nicht besiegen kann, dann glaube ich tatsächlich, unsere beste Antwort besteht darin, auf unsere Welten zurückzukehren.«
»Warum?«
»Weil unsere Ehre auf dem Spiel steht, Samantha Clees. Ich blicke in die Zukunft. Und obwohl der Weg lang un d voller Biegungen ist, wissen wir beide, dass ich die Lyranische Allianz überfallen habe, um das Können unserer Krieger un d die Entschlossenheit der Lyraner zu prüfen. Mit Ausnahme von Rasalgethi, das wir noch immer nicht kontrollieren, ist keine der Welten, die wir eingenommen haben, für uns von Bedeutung. Wenn wir tiefer in die Lyranische Allianz eindringen, gewinnen wir nichts.«
»Es könnte den Major General zwingen, uns zu folgen, frapos?«
»Neg. Er wird
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