BattleTech 60: Operation Risiko
erreichte die Bergkuppe und starrte hinab auf die Schlacht. An einem Koloss, den er auf Graceland erobert hatte, hing mindestens ein Stern Elementare, die den Metallriesen in Stücke rissen, während ringsum der Kampf tobte. Ein Hauptmann der 20. Arkturusgarde überschüttete einen Jadefalken-Geierfalk mit Geschützfeuer. Die Luft zwischen den Maschinen kochte vor gleißendem Laserfeuer und aufspritzender Panzerung. Ein
grellweißer PPK-Blitz krachte in einen Myrmidon-Panzer und verzehrte fast die halbe Panzerung der rechten Seite. Archer holte einen Krake ins Visier, der auf der gegenüberliegenden Bergkette versuchte, eine erhöhte Stellung zu erreichen, um von dort aus in den Kampf einzugreifen. Er erwischte den Mech beim Aufstieg im Rücken. Ein Schuss bohrte sich tief in die Panzerung un d hätte den Kampfkoloss fast zu Boden geschlagen.
»Katya«, fragte Archer über die Kommleitung. »Wie schlimm steht es?«
»Ich schulde Generalin Gray ein Glas oder zwei«, antwortete sie. »Sie hat genug Truppen in den Kampf geworfen, um den Ansturm aufzuhalten. Die Falken scheinen sich auf einen Brückenkopf an unserer Seite des Flusses zurückzuziehen.«
Archer feuerte in drei gestaffelten Zweiersalven über weite Distanz die Impulslaser auf den Krake ab. Ein Drittel der Schüsse ging vorbei, die anderen fraßen sich in die Flanke des angeschlagenen Mechs un d zerfetzten, was er auf linker Rumpfseite un d Arm noch an Panzerung besaß. Die Luft in der Kanzel wurd e so heiß, dass sie sich kau m noch atmen ließ, un d er hörte das Gluckern der Kühlweste, die sich abmühte, seine Körpertemperatur im lebensfähigen Bereich zu halten. Er sah, wie der Koloss de n letzten Elementar abschüttelte un d dann umstürzte. Die Metallmassen des BattleMechs zermalmten de n genmanipulierten Infanteristen unter sich.
»Sie haben ihren Schwung verbraucht«, stellte er Katya gegenüber fest.
»Aber sie sind über den Fluss.«
Er unterbrach sich, als die schweren Laser wieder verfügbar wurden. Mit gekonnter Bewegung zog er das Fadenkreuz auf den Krake, dann feuerte er die schweren Lichtgeschütze ab, erst links, dann rechts, als der Jadefalke gerade das Feuer auf den am Boden liegenden Koloss eröffnen wollte. Die rubinroten Strahlbahnen trafen ins Ziel. Einer schnitt den linken Arm des Krake ab, der in einer Fontäne von Qualm un d Erdklumpen den Han g hinabhüpfte. Der andere bohrte sich in die linke Rumpfseite des überschweren Mechs, vorbei an den fragmentarischen Überresten der Schutzpanzerung, und schlug tief ins Innenleben der Maschine. Archers Ortung verzeichnete einen gewaltigen Hitzeschub, und er sah den Krieger die Gewalt über seine Maschine verlieren. Der Krake wankte, dann stürzte er kopfüber ins Tal. In dem breiten Graben, den er auf seiner Rutschpartie in den Hang pflügte, blieben Kühlmittelspuren un d Panzerbrocken zurück.
»Katya, kannst du die Falken mit Grays Hilfe etwa sechs Stunden am Flussufer festhalten?«
»Ich habe keine Ahnung, General. Ich halte es für möglich, dass sie von selbst dort bleiben und auf Verstärkung warten. Falls sich das bewahrheitet, ja. Falls nicht ... schwer zu sagen. Was haben Sie vor?« Er atmete langsam ein. »Genau genommen zweierlei.« Er wechselte den Kanal un d nah m Verbindung mit den Sherwood Foresters auf. »Thom, hier Major General Christifori auf separat.«
»Ja, Sir?«
»Sie haben grünes Licht. Sie wissen, was Sie zu tun haben.«
»Ja, Sir«, bestätigte Sherwood gelassen.
Archer schaltete wieder um und hob kurz den Neurohelm in die Halterung über seinem Kopf, um sich die Schläfen zu reiben. Mit der anderen Hand griff er in die schmale Seitentasche des linken Stiefels un d zog eine kleine Karte mit dem Kommunikationsprotokoll heraus, das Lieutenant Jakes ihm mitgegeben hatte. Er tippte den Code langsam un d gewissenhaft von Hand ein. Als er den Helm wieder aufsetzte, zischten die Lautsprecher kurz, dann sprach eine Stimme aus de m All zu ihm. »Hier Sterncaptain Rudolph Mehta an Bord des Schweren Wolfsclan-Kreuzers Schwarze Pfote über abhörsicheren Kanal 211.«
»Hier Major General Christifori«, meldete Archer sich langsam.
»Major General, ich möchte mich bei Ihnen für das hervorragende Schiff bedanken, das Sie Khan Kell verschafft haben.«
»Und ich bedanke mich, dass Sie sich in der Nachbarschaft befinden. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
»Davon bin ich ausgegangen, sonst hätten Sie sich kaum gemeldet. Was kann ich für Sie tun, Major
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