BattleTech 61: Finale
Möglichkeiten der Computersysteme ComStars. Die waren potenziell noch weit wertvoller als Betten und Wartungskokons.
Er trat durch die Tür und in den Hauptcomputerraum der Anlage. Die aufkommende gute Laune hielt während eines schnellen Wiedersehens mit Rudolf Schakow und nicht ganz eine Minute des Berichts, den Kai Allard-Liao ihm aushändigte. Sein Freund hatte alle Personen unterhalb der Kommandeursebene aus dem Raum geschickt, bevor er die Bombe stoisch platzen ließ. Während Ardan Sortek und Lieutenant General Sanchez schweigend warteten, reichte er Victor ein Lesegerät, mit dem er die Berichte durchsehen konnte, die die anderen schon kannten.
»Das ist nicht wahr!«, stieß Victor aus, als könnte er die Tatsachen mit dieser Weigerung, sie anzuerkennen, ändern.
Kai nickte Schakow zu, der Haltung annahm, bevor er die Berichte zusammenfasste. »Die Valexa-MCM und Eure Untoten-Infanterie wurden von Kräften überrannt, die sich als Bewegung Freies Tikonov identifiziert haben. Haus Daidachi hat einen Gegenangriff durchgeführt, allerdings nur ein paar Gefangene befreit. So viel konnte ich verifizieren, bevor wir von Marlette aufgebrochen sind.« Seine Schultern sanken herab. »Das Bataillon der 23. Arkturusgarde war besser vorbereitet und hat in der Aranobucht noch vier Tage standgehalten. Als das Kriegerhaus anrückte, um bei der Sicherung der Anlage zu helfen, hat die Arkturusgarde offenbar befunden, sie gegen alle Capellaner zu halten. Das Feuergefecht war kurz und blutig, und Haus Daidachi beschuldigt uns seitdem, den Waffenstillstand gebrochen zu haben. Es hält Tikonov zur Zeit für Haus Liao und die Konföderation Capella.«
Victor schluckte mühsam. Ein capellanisches Kriegerhausregiment - und er hatte ihm gestattet, in seinem Rücken als Garnison auf Tikonov zu bleiben. Jetzt hatte es entweder durch eine unglückselige Verkettung von Umständen oder durch Verrat das System an sich gerissen. »So hatte Sun-Tzu das von Anfang an geplant«, murmelte er und schlug sich verärgert mit der Faust in die flache Hand. »Er wusste, dass ich Daidachi nicht mitnehmen konnte.« Er legte seine ganze Verbitterung in den Namen. »Falls er sich einbildet, ich würde nach dem Ende dieses Bürgerkriegs nicht zurückkommen und Tikonov wieder befreien ...«
»Das wirst du nicht«, unterbrach Kai gelassen und versuchte, seinen Freund zu beruhigen.
»Gib mir einen guten Grund, es nicht zu tun.«
Kai schenkte Victor ein trauriges Lächeln. »Ich gebe dir sogar drei. Erstens. Weil Sun-Tzu großzügigerweise angeboten hat, dir auch weiter bei der Befreiung New Avalons zu helfen. Zweitens würdest du bei einem Angriff auf Tikonov das Risiko eines offenen Krieges mit der Konföderation Capella eingehen, und angesichts der Verfassung der AVS halte ich das nicht für ratsam. Und ganz davon abgesehen«, hielt er Victors Wutausbruch mit einer leichten Anhebung der Lautstärke auf, »müsste ich dann, drittens, gegen dich kämpfen.«
»Du ... was?«
»Victor, was glaubst du denn, wie ich die Erlaubnis bekommen habe, die Konföderation zu verlassen und nach Thorin zu kommen? Einfach, weil ich das wollte? Sun-Tzu hat momentan zu viele Messer an der Kehle meiner Familie, um ihn ohne guten Grund zu verärgern. Also habe ich ein Geschäft mit ihm gemacht und vor den St.-Ives-Lanciers eine öffentliche Verlautbarung abgegeben, dass wir uns Sun-Tzus Anweisungen und Talon Zahns militärischem Oberbefehl unterstellen, falls du jemals in die Konföderation einfällst.«
»Kai, warum, zur Hölle, hast du so etwas versprochen?«
»Weil du mich auf Thorin gebraucht hast, Victor. Morgan und Jerry - ich meine, Galen - haben mich darum gebeten, also bin ich gekommen.«
So einfach war das. Victor nickte, doch schmeckte er dabei die Asche der Niederlage. »Hat Sun-Tzu so weit vorausgedacht und die Möglichkeit im Auge gehabt, sich Tikonov zurückzuholen? Möglich ist es.« Er schüttelte den Kopf und akzeptierte das Opfer seines Freundes. »Du hast Recht, Kai. Ich habe dich auf Thorin gebraucht. Und ich brauche dich hier.«
Er versuchte, die Nachricht von Tikonov zu verdrängen. Wie viele Männer hatte er durch Sun-Tzus Schachzug verloren? Wie hatte er es je geschafft, sich die Loyalität solcher Männer - und die Kai AllardLiaos - zu verdienen? Victor wollte glauben, dass sie alle vor allem und in erster Linie ebenso entschlossen waren, Katherine zu stürzen, wie er. Aber das war nur die halbe Wahrheit. Kai und die meisten anderen waren hier,
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