BattleTech 61: Finale
vergewissern, dass alle wussten, was von ihnen erwartet wurde und worauf sie sich vorbereiten mussten. »Des Prinzen Mannen halte ich vorerst in Reserve. Wir werden sie einsetzen, wo es sich als nötig erweist. Dasselbe gilt für den NAIW-Kader.«
»Wir treffen uns in der Mitte?«, fragte Schakow und wedelte mit der Hand über Avalon City und dem Prinzenpalais am Rande der Stadt.
Victor zuckte die Achseln. »Das wird ganz davon abhängen, wie Simon Gallagher und der Rest von Katherines Generalstab die Verteidigung organisiert. Wir wissen noch immer nicht, wo sich die 19. Arkturusgarde befindet oder wie viel von den 17. Avalon-Husaren übrig ist, aber ich vermute, sie werden zum Mont Davion zurückgezogen werden. Simon wird das Palais beschützen wollen.«
Jetzt war es an Ardan Sortek, die Stirn zu runzeln. »Angenommen, sie gehen nicht in die Offensive«, bemerkte er. »Jackson Davion ist genau die Art von Kommandeur, einen solchen Gegenangriff zu planen.« Er sah Victors gelassenes Nicken. »Ihr macht Euch keine Sorgen wegen Jackson?«
»Nein«, antwortete Victor. »Absolut keine.« Und er erklärte ihnen, warum nicht.
* * *
Bei der Rückkehr aus dem Königlichen Hof fand Katrina Jackson Davion im Innenhof des Palais. Sie hatte den ganzen Tag damit zugebracht, die Ängste und Sorgen der Adligen New Avalons zu besänftigen, ihre Beziehung zu denen zu stärken, denen sie traute, und nach Anzeichen von Verrat bei denen zu suchen, für die das nicht galt. Sie hatte keine Geduld mehr, irgendeinen militärischen Bericht abzuwarten.
»Morgen, Jackson«, winkte sie ab, als er auf sie zukam. »Ich habe schon von Tancred Sandovals jüngstem Vorstoß über den Tableau Ronde gehört. Wir reden morgen darüber.«
Er schüttelte den Kopf, unternahm jedoch keinen Versuch, sich an ihren Leibwächtern vorbeizudrängeln. »Das kann nicht warten, Katherine.«
Die Agenten der Leibwache zuckten zusammen, als hätte jemand >Waffe< gerufen, und suchten nach der Bedrohung. Katrina starrte den Marshai an und war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. Katherine?
Der Name klang fremd, erst recht aus Jacksons Mund. Wenn es etwas gab, was ihn ausmachte, dann Respekt, vor ihrer Position und seiner eigenen als Marshal of the Armies.
Soweit sie erkennen konnte, war er unbewaffnet. Er trug weder eine Schusswaffe noch das Schwert, das er auf Grund seines Ranges und seiner Position selbst in ihrer Gegenwart zu tragen berechtigt war. Noch etwas an seiner Uniform wirkte verändert, aber Katrina brauchte einen Moment, zu erkennen, um was es sich handelte. Er hatte seine Schulterklappen entfernt, und mit ihnen die Rangabzeichen.
»Lasst ihn heran«, sagte sie leise, dann winkte sie die Agenten auf einen größeren Abstand, um eine gewisse Privatsphäre zu schaffen. Ihre Leibwächter hielten erkennbar wenig von dieser Idee, doch keiner schien bereit, der Archon-Prinzessin deswegen zu widersprechen.
Jackson Davion trat langsam durch den Kordon. »Ich weiß die Audienz zu schätzen.«
»Hoheit«, beendete sie den Satz für ihn, als hätte er ihre Anrede übersehen. »Oder Archon-Prinzessin. Beides ist möglich, Jackson.« Falls sein farbloser Auftritt das bedeutete, was sie vermutete, wollte sie es hinter sich bringen, um die Bedrohung besser einschätzen zu können, zu der ihr Marshai geworden war.
Jackson enttäuschte sie nicht und nahm kerzengerade Haltung vor ihr an. »Natürlich, Hoheit«, stellte er förmlich fest. »Ich bin hier, um meinen Rücktritt als Marshal of the Armies einzureichen. Ich vermute, Ihr wisst das.«
»Sehen Sie sich vor, Jackson.« Katrina hielt seine blauen Augen mit ihrem eisigen Blick fest. Hier im Schatten des Prinzenpalais besaß er keine Macht. Dies war immer noch ihr Reich. »Wie ich mit Ihnen verfahre, könnte stark davon abhängen, ob Sie die gebotene Höflichkeit weiter beachten. Ich möchte Sie lieber nicht als Verräter anklagen.«
Er antwortete mit leiser Stimme, so dass Katrinas Leibwächter ihn nicht verstanden. »Deshalb bin ich gekommen, um privat mit Euch zu reden, ohne vorher
mit irgendjemand anderem zu sprechen. Ihr habt keinen Anlass, mich der Wehrzersetzung anzuklagen oder
mich einem öffentlichen Verhör zu unterziehen.« Die
letzte Bemerkung war von einem leicht drohenden
Unterton geprägt. »Um es geradeheraus zu sagen, Katherine, ich habe die Beweise gesehen, die Euer Bruder gegen Euch gesammelt hat. Sie wurden mir heute
Morgen überbracht - ich werde Euch nicht sagen, wie
oder von wem
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