BattleTech 61: Finale
Öffentlichkeit trittst. Wir werden uns den ComStar-Tisch teilen.« Übersetzung: Gavin Dow wollte sich als politisches Oberhaupt und tatsächlicher Leiter ComStars hervortun. Fast hätte Victor es ausgesprochen, aber er wurde abgelenkt. Die Lifttür glitt wieder auf und Katherine wurde von Tiaret und einem Wolfsclan-Krieger in den Gang geführt. Die beiden Männer warteten, bis die Gefangene sie erreicht hatte, und Dow wechselte eine überaus höfliche Verbeugung mit ihr. Katherines Tonfall allerdings wirkte alles andere als herzlich. »Es scheint, unsere Beziehung war doch nicht so fruchtbar«, stellte sie mit einer Stimme fest, deren Wärme der in ihren eisblauen Augen entsprach. »Nicht?« Dow zog eine Augenbraue hoch, und seine dunklen Augen glitzerten belustigt. »Mir hat sie alles gebracht, was ich wollte.«
»Das dachte ich auch einmal«, gab sie eisig zurück. »Sie sehen, wohin mich das gebracht hat.« Sie ging an den beiden ComStar-Offiziellen vorbei, ohne sich nach ihren Wachen umzusehen, die ihr gemächlich folgten. Sie schenkte diesen beiden Wachen nicht mehr Beachtung als einem beliebigen Gefolge.
Das musste Victor seiner Schwester lassen: Sie hielt sich unter der anhaltenden Erniedrigung der Gefangenschaft besser, als er erwartet hätte. Natürlich sah sie sich selbst nicht als richtige Gefangene. Sie betrachtete sich immer noch nur als abgesetzt und auf dem Wege, sich die ihr zustehende Macht zurückzuholen. Aber heute wollte Victor ihr die Tür dazu versperren und den Schlüssel wegwerfen.
Ein Teil dieser Überlegungen musste sich auf seinem Gesicht gespiegelt haben. »Es wird nicht ganz so einfach werden, wie du erwartest«, stellte Dow fest, während er Katherine hinterherblickte. Als Victor ihn fragend anschaute, schüttelte der Erste Präzentor den Kopf. »Du wirst erwartet, Martialum Davion. Wir sehen uns auf Tharkad.« Gavin Dow verneigte sich mit gefalteten Händen, lächelte dünn und machte sich auf den Weg zum Aufzug, um zu seiner Raumfähre zurückzukehren.
Victor nahm diese zweite Warnung mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis und folgte Katherine in die Verwaltungszentrale, einen runden Raum, der eher wie ein Konferenzzimmer denn wie ein Arbeitsplatz wirkte. Metalltische waren in einem zur Türe hin offenen Halbkreis arrangiert, und hinter ihnen befanden sich Sitzplätze für Besucher. Alles in allem eher ein Hörsaal oder ein Raum für Vorstellungsgespräche. Vielleicht gehörte das für Clanwissenschaftler zu den wichtigen Verwaltungstätigkeiten.
Morgan Kell wartete unmittelbar hinter der Tür und streckte Victor die gesunde Hand entgegen, kaum dass er den Raum betreten hatte. »Wir stehen vor einem neuen Problem«, bemerkte er mit gedämpter Stimme, aber das hätte Victor auch an Phelans saurer Miene erkennen können.
Der Khan der Exilwölfe lehnte sich mit trotzig verschränkten Armen an einen Tisch zurück und starrte wütend einen anderen ClanKrieger an, der in zeremonieller Kleidung in der Nähe stand, einschließlich des Vollhelms in der Form eines riesigen Wolfskopfes. Galen Cox stand mit Isis Marik etwas abseits. Galen schien in Gedanken versunken, Isis war sichtlich besorgt. Tiaret trat schützend vor Katherine, bemerkte Victor. Offenbar war ihr etwas aufgefallen, was ihm bis jetzt entging. Victor wandte sich an den maskierten Krieger.
»Bist du aus einem bestimmten Grund hier?«
»Das will ich meinen«, erwiderte der Mann mit harter, trockener Stimme, und Victor versteifte sich unwillkürlich, als er sie erkannte. Der Krieger nahm den Helm ab und hielt ihn mit Würde in der Armbeuge. Victor hatte geglaubt, auf jede Überraschung vorbereitet zu sein, doch er konnte nur entgeistert starren, als er sich hier auf Arc-Royal Vladimir Ward gegenübersah, dem Khan des anderen Wolfsclans.
Zu spät wurde ihm klar, dass er sich die Insignien der Wolfsclan-Raumfähren auf dem Landefeld hätte genauer anschauen müssen. Ohne Zweifel hatte eine von ihnen dieselben Rangabzeichen getragen wie die pelzbesetzten Schulterklappen an Vlads zeremonieller Uniform.
»Khan Ward«, stellte er ruhig fest und bemühte sich, das geistige Gleichgewicht wiederzufinden. »Ich wurde nicht darüber informiert, dass man dir freies Geleit nach Arc-Royal gewährt hat.« Er schaute hinüber zu Phelan, der den Kopf schüttelte.
»Ich habe weder um Safcon gebeten, noch habe ich es erhalten. Falls ich gezwungen bin, mir den Weg freizukämpfen, werde ich das tun.« Vlads Blick streifte Phelan nur kurz, und die
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