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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Kanu’u bis hin zu mir. Diese Welt steckt mir im Blut. Wir HeU’ur haben oft gesagt, was unserer Welt an freundlichem Klima mangelt, das macht sie mit einem schwierigen Terrain wieder wett. Es gibt wenig, um E’rene’e unseren anderen Nestern schmackhaft zu machen: Brutale Stürme reißen einem die Flügel von den Schultern, es gibt feindselige wandernde Wälder, extreme Hitze und extreme Kälte in einem Maß, das unsere schwächeren Cousins unerträglich finden. Und doch haben einige der größten Krieger unserer Legenden hier ihr Handwerk gelernt. Unser Nest wird für seine Zähigkeit und Standfestigkeit bewundert. Unseren Ruf verdanken wir zu großen Teilen unserer Welt. Und nun …«
    Makra’as Flügel schienen aus der stolzen Haltung herabzusinken, als wollten sie zeigen, dass sie doch nur die Flügel eines alten Patriarchen waren.
    »Und nun erwarten Sie, dass ich das alles für eine Bande flügelloser artha aufgebe, weil sie uns im Gefecht geschlagen und unsere arme, feige JisrJi-Fliege erschreckt haben, die sich als Hoher Lord ausgibt und deren vorhersehende Träume uns notfalls so lange im Kreis fliegen lassen würden, bis wir erschöpft zusammenbrechen.« Während er sprach, hob er wieder die Flügel, um seine Wut zu unterstreichen.
    Ptals chya schien zu knurren, als er zuhörte. »Ich bin noch immer Diener des Hohen Lords«, erwiderte er einen Moment später.
    »Und bei den Acht Winden, Sie sind auch immer noch ein Mitglied des Nestes HeU’ur.«
    »Verlangen Sie nicht von mir, meine Loyalität zu überdenken, ha Makra’a.«
    »Pah! Ich werde das nicht von Ihnen verlangen, se Ptal. Ich bin mir durchaus bewusst, wo Ihre Loyalität liegt, und mir ist nicht nach einer Konfrontation, um Sie zum Umdenken zu bewegen. esLi Selbst weiß, dass es nichts bringen würde. Ich sprach mit dem Hohen Lord persönlich und konnte meine Verärgerung kaum im Zaum halten.«
    »Was in esLis Namen wollen Sie von mir, ha Makra’a? Sie sagen, Sie fordern nicht meine Loyalität, aber gleichzeitig beleidigen Sie den Hohen Lord. Ein Sonnenachtel lang fliegen Sie mit mir zu einem historischen Wahrzeichen, um die HeU’ur zu preisen und meine Loyalität gegenüber dem Hohen Nest in Frage zu stellen. Das sind Dinge, die mir längst klar sind: Sie sorgen sich um Ihr Land und Ihr Volk, und Sie wollen nicht den Wünschen des Hohen Lords folgen, die naZora’i zu empfangen …«
    »Die esGa’uYal«, unterbrach Makra’a ihn.
    »Die naZora’i«, wiederholte Ptal. »Was genau wollen Sie von mir?«
    »Ehrlich gesagt«, antwortete Makra’a und ließ wieder die Flügel sinken. »Ehrlich gesagt, se Ptal, ich weiß es nicht. Dieser Krieg gegen die Fremden dauert nun schon mein ganzes Leben lang. Der Vater des jetzigen Hohen Lords hatte diesen Flug gewählt, weil Lord esLi es ihm so auftrug. Lord esLi sagte ihm, das Volk könne nicht verlieren, wenn es nur standhaft genug ist. Das Volk ist tatsächlich standhaft – nicht nur die HeU’ur, sondern das ganze Volk. Wie konnten wir da verlieren? Wie ist das möglich? Ist das Ganze nicht vielleicht nur ein weiterer Trick des Täuschers, der uns in die Irre führen will? Wir haben schon zuvor Frieden mit den Menschen geschlossen, also können wir es wieder machen, damit wir unsere Kräfte sammeln können.«
    »Diesmal wird der Feind keinen Friedensvorschlag akzeptieren, ha Makra’a. Das wissen Sie, und das weiß auch der Rat der Elf. Sogar der Sprecher erkennt, dass Ka’ale’e A’anenu unsere letzte Chance gewesen ist, die Menschen doch noch zurückzuschlagen. Irgendwie wurde das vereitelt, und die Menschen hatten dadurch die Möglichkeit, einen Fühlenden gefangen zu nehmen.«
    Makra’a versteifte sich. »Zu welchem Nest gehört diese idju- Kreatur?«
    »Zum Hohen Nest, ha Makra’a. Der Hohe Lord ist nicht in der Lage – oder nicht gewillt –, den Status des Gefangenen zu beurteilen. Der Verräter ist mit einer Delegation nach esYen eingeladen, wenn die Flotte der Menschen eintrifft.«
    »Das ist verrückt! Wenn dieser Verräter auch nur einen Fuß auf meine Welt setzt, reiße ich ihm notfalls mit bloßen Händen den Kopf ab!«
    »Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Gefangene nach E’rene’e kommt, ha Makra’a. Da er formal dem Schutz von hi Sse’e unterstellt sein wird, würde es Sie idju machen, wenn Sie ihn töten.«
    »Noch verrückter! Ein Verräter wird beschützt, und ein rechtmäßiger Akt ist verboten. Die Innersten Sterne werden den es- Ga’uYal … ich bitte

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