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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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unbekannter Technologie arbeitet, da einige der Anomalien auftraten, während wir uns im Sprung befanden. Ich vermutete einen Zusammenhang zwischen den Mustern der Energietransmissionen und den Anomalien, der uns etwas über den Ausgangs- oder Empfangspunkt der Übertragungen sagen könnte.«
    »Und? Gab es diesen Zusammenhang?«
    »Leider nicht. Aber dabei stieß ich auf eine ganz andere Gruppe von Transmissionen, die sich alle ereigneten, als wir uns im Normalraum befanden, und die alle auf einer extrem hohen Frequenz ausgestrahlt wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Nachrichten geheim bleiben sollten. Man kann sie eigentlich nur entdecken, wenn man die Schiffslogbücher unverhältnismäßig gründlich durchsucht oder wenn man durch einen dummen Zufall darauf stößt.«
    »Sie sprachen von ›Nachrichten‹.«
    »Ja, Sir. Sie waren alle verschlüsselt, doch nachdem ich sie erst einmal entdeckt hatte, war es nicht weiter schwierig, an den Inhalt zu gelangen. Es geht um sehr brisante Informationen: das Ziel der Flotte, die Anweisungen für die Schiffe, Kopien der Einsatzbefehle des Admirals. Sie alle waren an eine Person oder einen Ort namens ›Orange‹ gerichtet. Ich zog die Möglichkeit in Erwägung, Sie könnten von diesen Nachrichten wissen. Allerdings kam ich zu der Ansicht, dass es wichtiger wäre, Ihnen von ihrer Existenz zu berichten, anstatt mit Blick auf die möglichen Konsequenzen meiner Entdeckung zu schweigen. Diese Frequenz ist üblicherweise der Kommunikation des Imperialen Geheimdienstes vorbehalten.«
    Sergei ließ sich durch den Kopf gehen, was er soeben von seinem XO erfahren hatte. Es kam einem Schock gleich, als ihm bewusst wurde, dass sich womöglich ein Agent auf seinem Schiff aufgehalten und unbemerkt Informationen aus dem Kriegsgebiet zurück nach Hause geschickt hatte.
    »Werden diese Nachrichten noch immer abgeschickt?«
    »Die letzte Nachricht ging kurz nach der Einnahme von A’anenu raus, seitdem habe ich nichts mehr finden können … auch nicht auf den anderen Kanälen.«
    »Würden Sie sagen, dass unser werter Captain Stone der Absender war? Immerhin verschwand er, kurz nachdem wir A’anenu hinter uns gelassen hatten.«
    »Möglich wäre es, aber beweisen lässt es sich nicht. Es ist auch möglich, dass sich derjenige immer noch an Bord befindet, vielleicht auch auf einem anderen Schiff der Flotte, und nach wie vor Mitteilungen an »Orange« rausschickt.«
    »Verdammt!« Wütend fuhr sich Sergei durchs Haar. »Als hätten wir nicht schon genug andere Sorgen. Jetzt müssen wir uns auch noch mit der Möglichkeit befassen, dass es sich bei irgendeinem hohen Offizier um einen elenden Spion handelt.« Soldaten im aktiven Dienst und Geheimdienstleute hatten sich noch nie ausstehen können, dafür waren sie sich gegenseitig viel zu oft in die Quere gekommen.
    »Also gut, Chan. Was würden Sie empfehlen?«
    »Ich habe bereits die Vorkehrung getroffen, den Bereitschaftsraum vor unerwünschten Mithörern zu sichern, ehe ich herkam. Es ist daher zwar nicht absolut sicher, aber immerhin wahrscheinlich, dass unser Spion noch nichts von unserer Entdeckung weiß, sollte er sich überhaupt noch an Bord befinden. Ich würde daher zum momentanen Zeitpunkt gar nichts unternehmen, sondern erst mal nur die Ohren offen halten, ob es weiter Transmissionen gibt.«
    »Gut, machen Sie das, Chan. Und zu niemandem ein Wort, klar?«
    »Klar, Commodore.«
    Die orangerote Sonne von E’rene’e brannte heiß vom Vormittagshimmel herab, doch Makra’a HeU’ur schien das nichts auszumachen. Seine gleichmäßigen Flügelschläge im Elfertakt standen im Einklang mit den übrigen Bildern und Geräuschen des ausladenden Dschungels, über den sie flogen. Ptal mühte sich, mit seinem älteren Cousin mitzuhalten.
    Der Hohe Kämmerer gestand sich ein, dass ihm jetzt ein großes Glas egeneh und eine bequeme Sitzstange sowie eine kühle Brise am liebsten gewesen wäre, um den Schweiß zu vertreiben, der ihm aus jeder Pore zu dringen schien. Nach jedem Fünfzwölftel einer Sonne sagte er sich (ein wenig widerwillig), er müsse einfach mehr Sport treiben, ob nun Krieg herrschte oder nicht. Aber er gab keinen Laut von sich und verriet sich auch nicht durch eine entsprechende Flügelstellung, durch die Makra’a erfahren hätte, wie erschöpft er war.
    Wenn der alte artha das kann, dann kann ich es erst recht, dachte er.
    Sie hatten hiL’le HeU’ur nach einer raschen Mahlzeit und einem kurzen Blick auf die

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