BDSM und Esoterik Band 1
Zumindest seit der Aussprache, wo ihr dann ja die Argumente ausgingen. Ob wohl es ja erst vor kurzem wieder zwischen uns ganz schön eskalierte.
Ich schaffe es einfach nicht bei dieser Frau ruhig zu bleiben, vor allem wenn sie mir unterstellt, ich wolle sie mit Absicht um zehn Euro betrügen. Und das nur, weil sie sich nicht merkt wann sie mir noch etwas schuldet.
Wobei es mir absolut nicht um das Geld geht, sondern einfach um das Prinzip. Wie kann sie so etwas von mir
annehmen.
Das ist echt schlimm, diese niedrige Meinung die sie von mir hat. Vor allem ist es schlimm, wenn die eigene Mutter so über die Tochter denkt. Solche Vorwürfe tun noch immer verdammt weh.
Sie denkt ja nicht mal drüber nach, geschweige denn lenkt sie mal ein. Sie urteilt und wertet vorschnell und bastelt sich ihre eigene Wahrheit. Vor allem verkauft sie diese dann auch so meinem Vater, der ihr dann einfach alles glaubt.
Gerade eben haben Annemarie und ich wieder telefoniert, beide hadern wir damit, unseren Müttern ähnlich zu sehen. Jedoch beide finden wir, dass wir ihnen zum Glück nur in der Optik ähnlich sind und nicht im Innern. Wir beide sind der festen Überzeugung, dass für jeden einmal der Zahltag kommt.
Und irgendwie haben unsere Mütter ihr ganzes Leben schon den sogenannten Zahltag, denn wir beide glauben, dass sie sicher nicht zufrieden und glücklich mit ihrem Leben waren.
Aber sie können nicht uns dafür
verantwortlich machen, nur weil sie versorgt sein wollten bei einem
ungeliebten Partner zu blieben. Ihr Leben nicht zu verändern, einfach neu zu gestalten und aus ihrem Hamsterrad nicht auszusteigen, war doch ihre
Entscheidungen.
Es zeigt Annemarie und mir aber sehr stark auf, wie dankbar wir sein können, dass wir den Mut fanden, daraus zu lernen und einfach auszusteigen.
Meiner Mutter geht es meistens um Geld, ein Beispiel nur dazu, wie schlimm es eigentlich wirklich ist. In der Hütte hatten sie einmal als meine Tochter noch sehr klein war, eine Kartenrunde.
Mutter verkaufte da Kaffee und
manchmal auch Apfelsaft. Meine kleine Maus sah den Apfelsaft im kühlen Waschraum stehen und wollte ihn anstelle von Saftwasser. Ich fragte ob sie ein Glas davon haben könne. Die Antwort war so unerwartet, das Glas koste 8 Schilling, weil es von der Kartenrunde ist.
Sie kann doch nicht für ein Glas Apfelsaft für ihre Enkeltochter
kassieren. Ich war so von den Socken, dass es mich da fast umhaute. Ich machte ihr da aber einen Strich durch ihre Rechnung, ich brachte ihr dann einfach eine Apfelsaftpackung bei unserem nächsten Besuch.
Schlimm war auch als ich einmal eine Bluse aus Ungarn im Wohnwagen bei ihr vergessen hatte. Sie tauchte nirgends wo auf, und ich dachte ich hätte sie
irgendwo versemmelt, denn meistens hatte ich ja ein Top darunter an. So hätte es leicht passieren können, dass ich sie irgendwo vergessen hätte, denn wenn es sehr heiß war zog ich schon mal die Bluse aus.
Jedoch wieder weit gefehlt, denn obwohl ich sie meiner Mutter
beschrieben hatte und auch fragte ob sie im Wohnwagen sei, sagte sie immer nein, sie sei da nicht. Jedoch nächste Sommersaison sah ich sie meine Mutter tragen.
Sie dachte wohl, sie sei besonders schlau, denn sie hatte mit Zierkugeln etwas rein gestickt. Ich dachte erst ich sehe nicht richtig und bekam einen dicken Hals.
Jedoch konnte ich auch gar nichts sagen, ich dachte mir bloß meinen Teil, einen Streit mit ihr, der eskalieren würde, war mir die Bluse nicht wert.
Ich gab ihr dann sogar auch noch die zweite die andere Farben hatte, mit der Hoffnung sie würde sich wenigstens dabei etwas denken, vielleicht auch endlich etwas dazu sagen.
Ich will hier meine Mutter nicht schlecht machen, denn vermutlich zeigt sie mir auf egoistischer zu sein und zu werden. Jedoch sehe ich darin, zumindest mit solchen Aktionen keinen Sinn.
Da ist mir jedenfalls geben lieber als nehmen. Wobei das Nehmen Annemarie und ich erst richtig lernen müssen. Da haben wir beide noch so unsere
Probleme damit. Und die meisten in unserem Umfeld müssten eben erst das Geben lernen, im Nehmen sind sie Perfekt. Leider ist auch da alles und fast jeder vom Profitdenken voll.
Nun, jeder hat so eben seinen
Lernprozess. Aber ob mein Vater da noch lernen wird? Er ist ja sein ganzes Leben lang von seiner Schiene nicht abgewichen, im Gegenteil er schaut ja weder nach rechts oder links, er
versucht es ja nicht einmal.
Manchmal stelle ich mir die Frage, ob er sein Leben nur deswegen lebt, um uns eben alles
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