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Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Titel: Beautiful Americans 03 - Leben á la carte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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Zack. »Glaubst du, hier liegen die Eiswürfel nur so herum?«
    »Zack, geh mal nachsehen«, bitte ich ihn, aber er ignoriert mich. »Weiter, Mary! Was ist dann passiert? Ich hoffe, ihr habt ihnen gehörig die Meinung gesagt. Ich meine, ich weiß, dass sie aus Texas stammen, aber das ist doch noch lange keine Entschuldigung dafür, einen guten Jahrgangs-Port nicht würdigen zu können.«
    Ich würde mich ja ziemlich freuen, zu hören, wie Patty und Tina vor allen zur Minna gemacht wurden, aber dafür ist Mary anscheinend zu edelmütig. »Äh, das ist mir schnurz, solange alle rausgeschmissen werden, bevor sie richtigen Schaden anrichten.«
    Ich wechsle einen Blick mit Zack, den Mary auffängt. »Lasst uns heute Abend noch mal von vorne anfangen, okay?«, schlägt sie vor. »Neue Party, nettere Leute, mehr Spaß. Keine Dramen!«
    Darauf stoßen wir alle an. »Wer hat Lust, zu tanzen?«, frage ich, als Zack eine alte Madonna-Aufnahme aus den Achtzigern auflegt. Genau wie in alten Zeiten!
    Zack und ich, wir beide können immer zusammen tanzen. Klubs würden uns sofort engagieren, damit wir das Eis brechen und ihren Partys ordentlich einheizen, wenn sie wüssten, was wir draufhaben. Wir tanzen den Shimmy und machen eine gute Show für unsere Freunde. Irgendwann fragt jemand, ob da nicht ein Baby weint, aber als wir nach den Kindern sehen, schlafen alle tief und fest.
    Ich hätte das schon viel früher machen sollen!, denke ich. Die Wohnung der Sanxays ist der perfekte Partyort. Sie liegt zentral und ist nicht schön genug, um Angst haben zu müssen, dass zu viel Schaden angerichtet wird.
    Als ich gerade mittendrin bin, mit Zack den Rasenmäher darzubieten, brummt es in meiner hinteren Jeanstasche. Der Name auf dem erleuchteten Display ist eine Person, deren Anruf ich jetzt um Mitternacht am allerwenigsten erwartet hätte.
    Ich renne in Mme Sanxays Zimmer und überlasse es Zack, Sara-Louise und Mary seine besten Bewegungen beizubringen. »Olivia?«, frage ich atemlos und verschwitzt.
    »Alex?«, fragt sie mit dünner Stimme. »Bist du zu Hause?«
    »Äh, nein«, sage ich. »Musste babysitten - lange Geschichte. Wieso? Wo bist du?«
    »Oh, ich bin in der Metro-Station Ternes. Ich habe nur gerade -«
    »Komm her! Ich gebe bei den Sanxays eine Party! Die Wohnung liegt in der Rue de Fleurus.«
    »Oh.« Olivia ist kurz still, dann höre ich sie mit jemand anders tuscheln.
    »Nein«, dringt da eine energische Stimme aus dem Hintergrund. »Wir können nicht hin.«
    »Ist das PJ?«, frage ich. Ich wirbele zur Tür herum, um zu überprüfen, ob ich sie auch wirklich hinter mir geschlossen habe. »Was ist los?«
    Olivia atmet plötzlich schneller, dann schluchzt sie los: »Ich weiß nicht, was wir tun sollen, Alex. PJ meinte, du würdest uns helfen. Sie sagt, du schuldest ihr noch was. Wir können nirgendwo anders hin ...«
    Keine Ahnung, ob es an dem Wein liegt, den ich trinke, oder an meinem zurückkehrenden Vertrauen in mich und meine sozialen Fähigkeiten, aber mit einem Mal fühle ich mich frisch und tatkräftig, so als könnte ich alle Probleme lösen, die mir das Schicksal in den Weg wirft.
    Früher oder später werde ich auch die richtige Lösung für das Sanxay-Chaos finden. Aber im Augenblick feiere ich erst mal eine Party und helfe Olivia.
    »Ihr beide werdet herkommen müssen. Schreibt mir von unten aus eine SMS. Und macht euch keine Sorgen. Ich habe alles im Griff.«
    Ich kehre wieder zur Party zurück, werfe meinen Gästen Luftküsschen zu und fühle mich richtig glücklich. Trotzdem vergesse ich Olivia nicht. Als sie mir die SMS schreibt, fliege ich geradezu die Stufen hinunter, als wäre ich eine Superheldin.
    »Was meinst du damit, ich schulde dir was?«, frage ich PJ geradeheraus.
    »Freddie«, antwortet sie schlicht. Sie schiebt sich ihre blonden Haare zurück, um mir eine tiefe Schnittwunde auf der Stirn zu zeigen. »Sie wollten, dass ich heute Nacht tanze. In einem seiner >Klubs<. Dort bin ich nämlich untergekommen, Alex.« Sie lässt ihre Haare wieder fallen und senkt den Blick auf den Bürgersteig.
    »Oh Gott«, stammle ich. »Warum hast du mir das denn nicht gesagt?«
    Sie schüttelt den Kopf. Was zum Teufel ist heute Nacht passiert? »Ich weiß nicht. Ich dachte, es wäre meine letzte Option.«
    Olivia blickt mich mit zitterndem Kinn an, so als würde sie gleich wieder losheulen. »Wovon redet ihr eigentlich?«
    Ohne ihr zu antworten, sage ich zu PJ: »Du hättest mir das sagen müssen. Ich habe dir doch

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