Beautiful Americans 03 - Leben á la carte
Dank bist du in den Ferien in Paris gewesen«, sage ich. »Wir haben dir und Denny alles zu verdanken!«
Die drei Mädchen und Zack klopfen Alex anerkennend auf den Rücken.
»Stimmt«, bemerkt Mary. »Das hat echt gerockt! Toll gemacht! PJ ist in Sicherheit und kann noch mal neu im Lycée anfangen und die Marquets sind ein für alle Mal aus Paris verbannt!«
»Und zusätzlich hat sie sich bei der ganzen Sache sogar noch einen Freund an Land gezogen«, erinnert Zack alle. Er kneift Alex in die geschminkten Wangen. »Nur du, ma belle.«
Alex wirft lässig ihren Kopf in den Nacken, aber ich weiß, dass sie sich supergut fühlt.
»Und, lernt ihr heute Abend alle auf den Zulassungstest der Hochschulen oder was?«, fragt Alex die Mädchen. »Wir treffen uns bei mir zu Hause, falls ihr auch kommen wollt. Wir könnten uns alle gegenseitig abfragen und so.«
Alex, die perfekt vorbereitete Schülerin! Es geschehen doch immer noch Wunder. Von uns allen hat Alex beim vorbereitenden Übungstest die höchste Punktzahl bekommen.
»Um ehrlich zu sein, gehen wir zum Picknicken. Kommt doch mit.«
Ich schaue Alex und Zack an. »Nein, danke«, sage ich stellvertretend für uns alle.
Die Metro fährt ein, und wir steigen alle ein und suchen uns mehrere zusammenhängende Plätze. Während wir verlegen über den Zulassungstest am morgigen Tag sprechen, füllen wir mehr schlecht als recht die Zeit, bis wir nach zwei Stationen an der ankommen, an der wir drei umsteigen müssen.
»Bis später dann«, sagt Zack. »Viel Spaß auf der Feier.«
»Euch eine gute Nacht«, ruft Sara-Louise.
»Au revoir, Leute!«, fügt Elena hinzu.
Ein bisschen enttäuscht schlurfen wir zu unserem Anschlusszug.
»Habt ihr eigentlich je den Gedanken gehabt, dass wir was verpasst haben, weil wir uns gar nicht mit Franzosen angefreundet haben?«, frage ich sie.
»Aber wir haben doch französische Freunde«, hält Alex dagegen. »Du hast deine Tänzerfreunde und Thomas.«
»Thomas habe ich sicher nicht«, sage ich lachend. »Aber ja, stimmt schon.«
»Ich habe keine französischen Freunde«, sagt Zack. »Die Einzigen, mit denen ich mich in diesem Jahr angefreundet habe, seid ihr und ein paar gescheiterte Romanzen - sofern man die überhaupt als Freunde bezeichnen kann. Sie würden vielleicht sagen, wir sind Feinde.«
Nach kurzem Nachdenken sagt Alex: »Na ja, ich habe sogar französische Freunde. Sie heißen Charles, Emeline, Albert ...« Sie zählt sie an den Fingern ab. »Was haltet ihr davon, wenn wir heute Nachmittag kurz bei ihnen vorbeischauen, statt in Cambronne auszusteigen?«
»Oh, Alex«, stöhnt Zack. »Ich dachte, dein Job als Bastard-Sitterin wäre vorbei. Und jetzt machst du's plötzlich freiwillig?«
»Kommt schon«, sagt Alex. »Draußen ist es so schön. Lasst uns mit ihnen zum Jardin du Luxembourg gehen. Wir könnten es sogar noch rechtzeitig zum Puppentheater schaffen!«
»Klingt gut«, sage ich. Da spüre ich mein Handy vibrieren. »Wartet mal kurz.« Ich ziehe es aus meiner Tasche und sehe mit offenem Mund den Namen auf dem Display. Thomas.
Magst du herkommen ?, steht da nur. Mir klopft das Herz bis zum Hals, und plötzlich kommt es mir ganz heiß und stickig in der U-Bahn vor.
»Geht ihr schon mal vor«, sage ich zu den beiden anderen. »Ich komme nach.«
Alex und Zack sehen mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Wer war das?«, will Alex wissen.
»Ich muss nur schnell was klären«, ist alles, was ich sage.
Direkt nach dem Jardin du Luxembourg steige ich an der Sorbonne aus und steuere auf Thomas' Studentenwohnheim zu. Als er an die Tür kommt, nimmt er mich wortlos in seine schlaksigen Arme und streicht mir über das Haar.
Sanft schiebe ich ihn von mir weg. »Was soll das alles, Thomas?«
Thomas tritt beiseite, um mich reinzulassen. Sein Bett ist ungemacht und mit lauter aufgeschlagenen Büchern bedeckt. »Tut mir leid«, sagt er und stößt sie zu Boden, damit ich Platz nehmen kann. »Ich habe gerade gelernt.«
»Das ist gut!«, sage ich lachend. Ich habe das Gefühl, mich außerhalb meines Körpers zu befinden und die ganze Szene von oben zu beobachten. »Ich wünschte, ich könnte das in letzter Zeit auch von mir behaupten.«
Thomas sieht mich verwirrt an. Ich schüttle nur den Kopf. »Eine lange Geschichte.«
»Olivia«, sagt Thomas und setzt sich kauernd zu meinen Füßen auf den Boden. »Ich habe dir die SMS geschrieben, weil ich muss mich für das Verhalten meiner Mutter entschuldigen. Sie hat nicht
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