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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gryf vergewisserte sich, daß der Eichenpflock das Vampirherz auch richtig getroffen hatte, dann sah er sich um.
    In den tanzenden Schatten konnte er niemanden entdecken. Er fühlte auch mit seinen Para-Sinnen keine andere Entität in der Nähe. Das einzige Bewußtsein, das er gespürt hatte, war das des Vampirs gewesen, und das war jetzt erloschen.
    Die Gesichtshaut des Blutsaugers war faltig geworden und fühlte sich nun an wie Pergament, als Gryfs Fingerkuppen darüber strichen.
    Dennoch blieb Gryf mißtrauisch. Er nahm die Kerze auf und bewegte sich durch das unterirdische Gewölbe. Er tastete die Wände ab, suchte nach Hohlräumen und Durchgängen. Aber der Stein war kühl, trocken, fest und massiv. Es gab keine Nischen, in deren Dunkelheit sich jemand verbergen konnte.
    Dennoch blieb das Gefühl, von einer Kreatur der Schatten beobachtet zu werden.
    Der Druide vom Silbermond wurde leicht unruhig. Sein Unterbewußtsein warnte ihn. Etwas mußte sich in unmittelbarer Nähe befinden. Etwas, das sich seinen Sinnen entzog.
    Er kehrte zum Sarkophag zurück.
    Die Augenrötung des Vampirs hatte nachgelassen. Die Haut schien auch nicht mehr so pergamenten zu sein wie zuvor. Fast war es Gryf, als würde sich der alte Bursche mit den gefährlichen langen Eckzähnen wieder erholen!
    Vorsichtshalber holte er die beiden Knoblauchzehen aus der Brusttasche seiner Jacke, zerdrückte sie zwischen den Fingern und schob die Masse dem Vampir in den Mund.
    Der Untote, in dessen Herz immer noch der Eichenpflock steckte, reagierte nicht darauf.
    Gryf packte zu, wuchtete den Vampir aus dem Sarkophag und lud ihn sich über die Schulter. Der Körper des gepfählten Blutsaugers war erstaunlich leicht.
    Gryf hätte es einfacher haben und per zeitlosem Sprung ans Tageslicht gelangen können, aber mit dem Vampir auf der Schulter wollte er kein Risiko eingehen. Er befürchtete plötzlich, daß die dabei freiwerdende magische Kraft von dem unheimlichen Mörderwesen aufgenommen und verwertet werden könnte.
    Etwas an diesem Vampir stimmte nicht…
    Als Gryf mit seiner eigenartigen Last ins Freie trat, glaubte er ein leises Rascheln zu hören. War das Geräusch von dem Vampir ausgegangen?
    Er ließ den leblosen Körper zu Boden fallen. Der Pflock steckte immer noch in der Brust, aber steckte er immer noch an der gleichen Stelle?
    Er trat ein paar Schritte zurück und beobachtete den Unheimlichen.
    Der Morgenhimmel war wolkenverhangen.. Von der Sonne nichts zu sehen. Doch, jetzt - brach ein Lichtschein durch den grauen Himmel.
    Der Vampir stöhnte.
    Er dachte nicht mehr! Seine Aura war erloschen! Und doch bewegte er sich noch!
    Seine Hände tasteten nach dem Pflock, seine Beine zuckten, als wolle er versuchen, davonzulaufen.
    Sekundenlang war wieder die blutige Röte in seinen Augen. Die Hände erreichten den Pflock tatsächlich, aber sie schafften es nicht mehr, ihn aus der Brust zu zerren.
    Er röchelte abermals.
    Und jetzt endlich - zerfiel er zu Staub.
    Nur noch die Kleidung blieb zurück. Eine leere Hülle, nicht mehr. Wer sie fand, würde sich darüber wundern, und auch über den Eichenpflock, der das Hemd durchstoßen hatte.
    Da war auch noch der zermatschte Knoblauch in der Staubschicht.
    Gryf klaubte ihn heraus, soweit es noch möglich war, dann kehrte er in die Tiefe zurück, diesmal per zeitlosem Sprung. Er wollte den Knoblauch unter die Heimaterde des Vampirs mischen, die sich unter dem roten Samt in dessen Sarkophag befand. Man konnte nicht vorsichtig genug sein.
    Der Blutsauger hatte sein Versteck nicht nur an einem etwas ungewöhnlichen Ort eingerichtet, sondern war auch auf eine etwas ungewöhnliche Weise gestorben. Vielleicht war er nicht wirklich tot, obgleich er zu Staub zerfallen war…
    Deshalb wollte Gryf sichergehen. Er wollte es ihm unmöglich machen, in seinen Sarkophag zurückzukehren. Ohne ihn und die Erde war der Vampir heimatlos, fand er keine Zuflucht mehr, wenn er am Ende der Nacht vor der Morgensonne floh.
    Aber der Sarg war verschwunden!
    ***
    Der Druide murmelte eine Verwünschung.
    Wo war der Sarg?
    Eben hatte er hier noch gestanden, auf dem kleinen Steinsockel! Genau an diesem Platz!
    Gryf war absolut sicher, daß er in den richtigen Raum gesprungen war. Die Kerze stand noch genau da, wo er sie abgestellt hatte, als er sich den Blutsauger über die Schulter gewuchtet hatte!
    Aber der Sarkophag war fort!
    Jemand mußte ihn entfernt haben, nachdem Gryf den Raum verlassen hatte!
    Und noch etwas hatte sich

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