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Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Titel: Beautiful Americans 03 - Leben á la carte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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näher, als irgendjemand von uns auch nur ahnt.« Es tut gut, das laut auszusprechen, selbst wenn Bobby mich jetzt vielleicht für total bekloppt hält.
    »Du bist nicht verrückt, Zack«, sagt Bobby, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Ich würde mal sagen, dass du eine ziemlich gute Intuition hast.« Er hält kurz inne. »Na ja, meistens jedenfalls.«
    Gegen unseren Willen müssen wir lachen und denken wahrscheinlich beide kurz an den peinlichen Tag an der Gracht zurück und an Bobbys Sturz in den Kanal. Dann sagt Bobby schnell Ciao und reicht das Handy an Pierson weiter. Für einen kurzen Moment war es so, wie ich es mir in meinen Träumen über meinen zukünftigen Freund immer ausgemalt habe.
    * * *
    In der Metro auf dem Weg zur Schule geht mir nicht aus dem Kopf, was Bobby gestern Abend über den Glauben gesagt hat. Manche Menschen macht der Glauben blind. Aber für andere ist der Glaube der treibende Motor. Mir schwirrt der Kopf, als ich versuche zu entscheiden, zu welchem Schlag Mensch ich gehöre. Ich wünsche mir sehnsüchtig, dass Bobby bald herkommt. Die erste Märzwoche scheint noch ewig weit weg zu sein. Dabei möchte ich doch so gern wissen, wie das ist, mit einem Jungen Zeit zu verbringen, der einen mag und den man mag. Ein richtiger Freund eben!
    Ich denke, dass Bobby der Richtige sein könnte. Er könnte mein Herz erobern.
    Auf den Eingangsstufen der Schule mustert mich ein Reporter mit finsterer Miene abschätzig. Am liebsten würde ich sie alle anschreien: »Haut ab!« Was die wollen, mit ihren Fernsehkameras und Mikrofonen und Lampen, ist so diametral zu dem, was ich will.
    Diese Reporter hätten am liebsten, dass PJs wasserdurchtränkte, halb gefrorene und halb verweste Leiche ans Ufer gespült wird. Sie möchten herausfinden, warum eine schöne junge Amerikanerin Selbstmord begeht und was das für ihre Freunde, ihre Schule und ihre Familie bedeutet. Sie war Gastschülerin des Magistrats von einem der beliebtesten Touristenziele in Frankreich. Die Reporter wollen Blut sehen.
    Was ich dagegen möchte, was ich hoffe, ist, dass PJ wieder auftaucht, mit ihrem bezaubernden Lächeln und ihrer zarten Stimme, und dass alles wieder so wird, wie es war. Jay hat seine Liebste wieder, Alex wird ganz klein mit Hut sein, und vielleicht - ganz vielleicht - können wir dann alles hinter uns lassen und vergessen.
    »Mr Chandler, soweit ich weiß, waren Sie mit la Penelope perdue, der verschwundenen Penelope, eng befreundet. Wussten Sie, dass ihre Eltern, les Fletchers de Vermont, mit einem großen Drogenring in Verbindung gebracht werden, was auch der Grund dafür sein könnte, dass Ihre Freundin sich umgebracht hat?«
    Wie angewurzelt bleibe ich stehen. »Was?«, hauche ich. »Wovon reden Sie?«
    »Zack, sag nichts«, ruft da eine leise, entschlossene Stimme hinter mir. »Geh einfach in die Schule.«
    Ich drehe mich um. Wer hat da mit mir gesprochen? Fast fällt mir die Brille von der Nase, als ich angestrengt versuche, die Person zu erkennen. Als mir endlich klar wird, wer dieses kleine, schmächtige Mädchen ist, das mich durch die Eingangstür schiebt, haut es mich fast aus den Latschen. Sie hat ziemlich kurze dunkle Haare und sich toll herausgeputzt: mit einer fließenden schwarzen Hose, die in hohen Stiefeln steckt, und einem verführerischen, engen langärmeligen Oberteil sowie großen baumelnden Ohrringen. Schlagartig ist der ganze Drogenhandel vergessen. Olivia hält gerade den gesamten Verkehr hier am Lycée auf!
    »Hey, verdammt! Mädchen! Du siehst gut aus. So süß wie ein Ferkelchen, das an seiner Mama saugt.«
    »Das Erste, was dir in den Sinn kommt, wenn du mich ansiehst, ist ein Ferkel?« Kichernd stemmt Olivia die Hände in ihre schmalen Hüften und dreht sich, sodass ich ihren sexy Kurzhaarschnitt von hinten sehen kann.
    »Ferkel sind das Allersüßeste, was ich kenne, das schwöre ich«, beteuere ich und umarme Olivia, sobald wir in der Eingangshalle des Lycées in Sicherheit sind. »Kalifornische Mädchen wie du wissen das nur nicht. Im Ernst, Olivia, ich meine das ganz ehrlich. Du bist eine ganz neue femme. Quelle transformation! - Was für eine Verwandlung!«
    »Ich weiß«, sagt sie, und ihre runden graublauen Augen sehen ohne das strohige blonde Haar, das ihr bisher in die Stirn fiel, noch größer aus. Ihr Gesicht kommt so viel besser zur Geltung. Man sieht ihre schönen geschwungenen Wangenknochen, die leichten Sommersprossen auf ihrer kleinen Stupsnase und ihr Lächeln, das jetzt

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