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Beautiful Losers

Beautiful Losers

Titel: Beautiful Losers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Cohen
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versucht, den Wahnsinn zu beherrschen, um ihm seine Informationen zu stehlen. Ich habe versucht, den Wahnsinn in Computer zu programmieren. Ich habe versucht, Gnade zu erschaffen, um zu beweisen, dass Gnade existiert. Bestrafe Charles Axis nicht. Wir dehnten unser Gedächtnis, weil uns die Beweise fehlten. Lieber Vater, nimm diese Beichte an. Wir haben nicht gelernt zu nehmen, da wir nicht glaubten, dass uns etwas gegeben würde, ein Glaube, der uns unerträglich war.)
    – Hilfe, Hilfe, F.!
    Doch ich lag auf dem Boden, ein kitzelnder Nagel schien mich festzuhalten, dessen Kopf mein Anus war.
    Gemächlich bewegte es sich auf Edith zu. Edith saß wehrlos auf dem Boden. Den Rücken hatte sie in den rechten Winkel gedrückt, die hübschen Beine lagen gespreizt vor ihr. Betäubt vom Schrecken, von der Aussicht auf weitere widerwärtige Lustschauer, war sie bereit, sich hinzugeben. Ich habe schon in viele Körperöffnungen geschaut, aber einen Ausdruck wie ihren habe ich noch nie gesehen. Die weichen Haare waren zurückgeschoben, die Lippen tropften und strahlten wie die Sonne des Louis Quatorze. Die geschichteten Lippen spreizten und verengten sich wie eine Kamerablende. Der Dänische Vibrator begann langsam, das Kind (Edith war zwanzig) zu besteigen, bald tat sie Dinge mit ihrem Mund, mit ihren Fingern, die noch nie jemand für dich getan hat, alter Freund, das kannst du mir glauben. Vielleicht war es das, was du von ihr erwartet hast. Aber du wusstest ja nicht, wie du sie dazu bringen solltest. Du konntest nichts dafür, niemand konnte etwas dafür. Das war der Grund, warum ich den Sex von der Nummer mit den Wählscheiben wegführen wollte.
    Der Angriff dauerte im Ganzen etwa fünfundzwanzig Minuten. Nach zehn Minuten bereits flehte sie das Ding an, sie in die Achseln zu ficken, sie gab an, welcher Nippel schärfer war, sie wand ihren Körper, um verstecktes, rosafarbenes Terrain freizugeben – bis schließlich der Dänische Vibrator ganz das Kommando übernahm. Freudig überließ sie ihren Körper, der ein Büfett aus Saft, Fleisch, Exkrement und Muskeln war, an dem sich das Ding satt fraß.
    Dass sie eine solche Lust verspürte, gibt natürlich außerordentlich zu bedenken.
    Der Dänische Vibrator rutschte ihr vom Gesicht und gab ein zartes, wundes Lächeln frei.
    – Bleib hier, flüsterte sie.
    Er kroch auf die Fensterbank, surrte wohlig, heulte einmal scharf auf, startete und brach durch das Fenster. Die Scherben rauschten herab wie ein Theatervorhang.
    – Halt ihn fest.
    – Er ist weg.
    Wir schleppten unsere befremdlichen Körper ans Fenster. Die duftende, schwüle, tropische Nacht drang in unser Zimmer, während wir uns hinauslehnten und dem Dänischen Vibrator hinterherschauten, der gerade die große Freitreppe des Hotels hinabstieg. Als er unten war, überquerte er den Parkplatz und erreichte bald den Strand.
    – O Gott, F., war das schön. Fühl mal.
    – Ich weiß, Edith. Fühl mal hier.
    Unter uns im Mondschein, am leeren Strand, spielte sich nun ein seltsames Drama ab. Als sich der D. V. langsam den Wellen näherte, die sich wie schwarze Blumen auf dem hellen Strand brachen, trat aus einem kleinen, gespensterhaften Palmenwäldchen eine Figur hervor. Es war ein Mann, der eine makellos weiße Badehose trug. Ich weiß nicht, ob er den Dänischen Vibrator verfolgte, weil er vorhatte, ihn mit Gewalt unbrauchbar zu machen, oder ob er einfach nur aus nächster Nähe beobachten wollte, wie sich das Gerät langsam und anmutig in Richtung Atlantik schob.
    Wie mild die Nacht schien, zart wie der reimlose Vers eines Schlaflieds. Die winzige Figur dort unten hatte eine Hand in die Hüfte gestützt und kratzte sich mit der anderen am Kopf, sie beobachtete nicht anders als wir, wie das Gerät in die riesigen rollenden Wellen eintauchte, die über seinen leuchtenden Näpfen zusammenflossen wie das Ende einer Zivilisation.
    – Wird es noch einmal wiederkehren, F.? Zu uns?
    – Wer weiß. Hauptsache, es ist in der Welt.
    Wir standen nah beisammen am Fenster, zwei Figuren ganz oben auf einer Marmorleiter, die weit hinauf in die wolkenlose Nacht reichte und nirgends anlehnte.
    Ein zarter Windstoß löste eine Haarsträhne und hob sie an, und als sie sich wieder senkte, strich sie über meine Wange.
    – Ich liebe dich, Edith.
    – Ich liebe dich, F.
    – Und ich liebe deinen Mann.
    – Ich auch.
    – Das war alles so nicht geplant, aber ich weiß jetzt, was als Nächstes kommt.
    – Ich auch, F.
    – O Edith, im meinem

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