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Beautiful Losers

Beautiful Losers

Titel: Beautiful Losers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Cohen
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zwischen F. und mir? Als wir durch den Schnee nach Hause liefen, lag die ganze Zukunft offen vor mir: Ich hatte alle Möglichkeiten. Ich beschloss, meine Studien über die A–––––– aufzugeben. Ich hatte ihre katastrophale Geschichte damals noch nicht durchschaut. Ich hatte zwar keine anderen Pläne, aber das störte mich nicht. In naher Zukunft, dachte ich, werde ich wie der amerikanische Präsident sein, ich werde mich vor Einladungen nicht retten können. Während ich mir in den vergangenen Wintern immer die Eier abgefroren hatte, schloss mich in jener Nacht die Kälte in ihre Arme. Mir war, als bestünde mein Hirn, das mir nie besonders viel bedeutet hat, aus kristallinen Strukturen, aus einem Schneegestöber, das mein Leben mit allen Farben des Regenbogens füllen würde. Leider ist aus den Überlegungen von damals nichts geworden. Die A–––––– benutzten mich als Sprachrohr, und meine Zukunft trocknete ein wie alter Kuhmist. Und welchen Anteil hatte F. an dieser wunderbaren Nacht? Hatte er etwas unternommen, um mir Türen zu öffnen, Türen, die ich gleich wieder zugeknallt hätte? Ja, er wollte mir etwas zu verstehen geben, nur weiß ich bis heute nicht, was. Ist das nicht gemein? Warum bin ich nur an so einen begriffsstutzigen Freund geraten? Mein Leben hätte eine glorreiche Wendung nehmen können. Vielleicht hätte ich Edith nie geheiratet, die, wie ich jetzt gestehen muss, eine A–––––– war!

10.
    Mir lag immer viel daran, von der Kommunistischen Partei und von der Mutter Kirche geliebt zu werden. Ich hätte am liebsten wie Joe Hill in einem Volkslied gelebt. Ich wollte die Unschuldigen beweinen, die von meiner Bombe zerfetzt würden. Ich wollte dem Bauernvater danken, der uns auf der Flucht versorgt hat. Die Leute sollten lachen, wenn ich mit falschem Arm und abgenähtem Ärmel salutierte. Ich wollte gegen die Reichen sein, selbst wenn sich einige von ihnen mit Dante auskannten. Kurz vor ihrem Untergang würden sie erfahren, dass auch ich mich mit Dante auskannte. Mein Gesicht sollte Plakate in Peking schmücken, und ein Gedicht mein Schulterblatt. Dem Dogma wollte ich mit einem Lächeln begegnen, auch wenn mein Ego an ihm zerschellte. Ich wollte mich gegen die Mechanismen des Broadway auflehnen. Die Fifth Avenue sollte sich an die Indianerpfade erinnern, die sie geschluckt hatte. Wie gern hätte ich aus einer Bergbausiedlung gestammt, wie gern wäre ich ausgestattet gewesen mit schlechten Manieren und Überzeugungen, die mir mein Onkel, ein atheistischer Säufer und die Schande der Familie, mit auf den Weg gegeben hatte. Ich träumte davon, in einem verschlossenen Waggon quer durch Amerika zu rauschen, als einziger Weißer, den die Schwarzen bei ihrem Vertragskonvent akzeptierten. Ich wollte zur nächsten Cocktailparty ein Maschinengewehr tragen und einer Exfreundin, die meine Methoden widerwärtig gefunden hätte, erklären, dass Revolutionen nicht am kalten Büfett angezettelt werden, man müsse sich schon entscheiden. Sie hat eine feuchte Stelle im Schritt, die sich auf ihrem silbernen Abendkleid abzeichnet. Ich wollte gegen die Geheimpolizei kämpfen, die die Partei übernommen hat, und zwar von innen . Und eine alte Dame in einer Lehmkapelle, die ihre Söhne verloren hat, sollte mich in ihre Gebete einschließen, die Söhne würden für mich bürgen. Und wenn ich ein schmutziges Wort hörte, würde ich mich bekreuzigen. Die Überreste heidnischer Rituale bei einer Dorfversammlung konnte man dulden, solange man sich mit der Kurie anlegte. Ich kaufte geheime Grundstücke für einen alters- und namenlosen Milliardär. Und die Juden, die würden gut bei mir wegkommen. Ich wollte mit den Basken an die Wand gestellt werden, weil ich den Leib getragen hatte in der Schlacht gegen Franco. Von der unanfechtbaren Kanzel der Jungfräulichkeit herab wollte ich predigen und die schwarzen Härchen auf den Beinen der Bräute in Augenschein nehmen. Ein Traktat in einfachstem Englisch wollte ich verfassen, gegen die Geburtenkontrolle, ein mit zweifarbigen Sternschnuppenzeichnungen illustriertes Pamphlet, erhältlich in der U-Bahn. Ich wollte für eine Weile das Tanzen untersagen. Und als Junkie-Priester auftreten und eine Platte für Folkways aufnehmen. Sie würden mich verlegen, aus politischen Gründen. Gerade habe ich erfahren, dass Kardinal –––––– sich mit einer enormen Summe hat bestechen lassen, von einem Frauenmagazin, und mein Beichtvater hat mir einen unanständigen

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