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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Schienbein stieß. Verärgert blickte er hoch und sah, wie alle ihm ermunternd zunickten. Jetzt war es soweit. Jetzt mußte er seine Rede halten. Er zögerte.
    Holzbein zischte ihm zu: «Liegt sonst noch was vor?»
    Beefy riß sich mühsam zusammen und stand auf. Sein Mund klappte mehrmals auf und zu wie bei einem nach Luft schnappenden Schellfisch. Das war ja sein Stichwort. Seine Finger malträtierten den Bleistift.
    «Was ist, Beefy?» fragte Ida ungeduldig. Ihre Stimmung war auf den Nullpunkt gesunken. Sie hatte gehofft, daß ihr hübscher Plan die anderen einfach umwerfen würde. Statt dessen hatten sie ihn wie das Selbstverständlichste von der Welt aufgenommen. Kein Dank. Keine Anerkennung. Sie war enttäuscht.
    Beefy brach der kalte Schweiß aus. Es war noch schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte. Aber da eroberte schließlich ein Wort die unerforschten Gebiete seines Gehirns. «Fabrik», stieß er eifrig hervor. «Fabrik.»
    «Fabrik? Was soll das heißen?» fragte Ida resigniert.
    «Sie wollen eine bauen», sagte Beefy hastig. «Das heißt, nicht ‘ne Fabrik, sie wollen...»
    Etwas knackte. Es war sein Bleistift. Beefy betrachtete ihn betrübt.
    «Beefy will sagen», fuhr Heck dazwischen, «daß er gehört hat, wie der Pfarrer sagte, daß sie das Gemeindehaus an eine Fabrik verkaufen und neben der Kirche ein neues bauen wollen. Und nun fragt er sich, wo er schlafen soll, wenn es wirklich dazu kommt.»
    Beefy starrte seinen Freund bewundernd an. Ein paar Worte, und schon war alles klar.
    Aber Ida schien weniger beeindruckt. Sie musterte die jetzt beklommen blickende Runde mit funkelnden Augen. «Hört zu, Jungens», sagte sie, «ich bin eure Präsidentin. Ich habe euch organisiert, und ich werde auch für die Firma sorgen. Aber ich bin kein Kindermädchen. Ich habe keine Lust, euch die Lätzchen umzubinden oder euch ins Bett zu bringen. Und ich denke nicht dran, für euch ‘ne andere Unterkunft zu suchen, wenn ihr hier rausfliegt. Das könnt ihr gefälligst selber besorgen, verstanden?»
    Schweigen.
    «Liegt sonst noch was vor?» fragte sie und stützte die Hände auf den Tisch, um ihre Massen aus dem Stuhl hochzustemmen.
    Die Sitzung war zu Ende.
    Ida ging in ihr Hotel zurück. Das Direktorium kletterte verzagt die Leiter hinauf. «Was machen wir bloß, was machen wir bloß», murmelte Beefy kläglich.
    Heck zog eine Stecknadel aus seinem Revers und stocherte sich wieder in den Zähnen. «Vielleicht könnten wir’s mal mit Verzögerungstaktik probieren», sagte er nachdenklich.
    «Wie geht denn das?» fragte Beefy hoffnungsvoll. Er hatte es ja gleich gewußt, Heck würde schon etwas aushecken.
    Doch der Sek würdigte ihn keiner Antwort. Er warf sich auf seinen Kunstrasen und blätterte in einem Wildwest-Heft.
    Beefy ließ seine Gedanken wandern. «Heck», sagte er, «diese Zylinderhüte, kriegt die jeder bei der Bank?»
    «Wer nicht lesen und schreiben kann wie du, natürlich nicht», antwortete Heck, ohne aufzublicken.
    «Das haben sie mir auf der Schule nicht beigebracht», sagte Beefy betrübt. «Versucht haben sie’s schon, aber nach ‘ner Weile haben sie’s aufgegeben.»
    Einauge bearbeitete mit einer Nagelfeile gedankenverloren sein Glasauge. «Mach dir nichts draus, Beefy. Nach dem Fünfzehnten kannst du dir ‘nen Vorleser leisten», sagte er.
    Beefy hatte den Fünfzehnten ganz vergessen. Da würde er ja reich werden!
    «Ich glaub, ich nenn mein Schwein Emilie», sagte er mit einem strahlenden Lächeln zu Willie Einauge.
     

5
     
    In dem großen Pfarrhaus, das einmal lärmende Kinder und geschäftige Dienstboten beherbergt hatte, wusch jetzt John Adams das Teegeschirr ab und fragte sich, ob er wohl je eine neue Haushälterin finden würde. Schon seit drei Monaten versorgte er sich allein - seit die gute Miss Jenkins ihn hatte verlassen müssen, um ihren alten Bruder zu pflegen. Im Sommer war es ohne Haushälterin nicht so beschwerlich gewesen, aber jetzt war es bald Winter, und da würde es verdammt ungemütlich werden. Wenn er doch nur eine zuverlässige, tüchtige Person auftreiben könnte. Lizzie Tubb putzte zwar regelmäßig, aber, Lizzie in allen Ehren, eine große Hilfe war sie wirklich nicht.
    Er hängte das Geschirrtuch neben den Herd und ging in sein Arbeitszimmer. Es war schon dunkel, wie kurz die Tage jetzt waren! Er knipste das Licht an und betrachtete wohlgefällig die ersten Entwürfe für das neue Gemeindehaus auf seinem Schreibtisch. Er hatte wahrhaftig keine Zeit

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