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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Geld borgen, es mehr kostet als nötig – warum? Weil die Regierung sich so viel borgt, daß die Zinsraten hochgetrieben werden.
    Und so, meine Damen und Herren, enthält jede Rate für Ihre Hypothek, für Ihren Wagen, für die Kreditkartenrechnung, alles eine Art Steuer. Vielleicht sind Ihre Zinskosten steuerbegünstigt. Wie nett«, sagte POTUS. »Die Regierung läßt Ihnen Steuern für Zahlungen nach, die Ihnen ohne sie eigentlich gar nicht entstehen würden, und dann behaupten die, Sie bekämen mehr zurück, als Sie eingezahlt hätten.« Ryan hielt inne.
    »Meine Damen und Herren. Ich bin kein Politiker und kein Fürsprecher bestimmter Bezirkskandidaten dieser Region für leere Sitze im Haus des Volkes. Ich bin hier mit der Bitte, daß Sie nachdenken. Auch Sie haben eine Verpflichtung. Die Regierung gehört Ihnen, nicht umgekehrt. Wenn Sie morgen wählen gehen, nehmen Sie sich die Zeit, darüber nachzudenken, was die Kandidaten sagen und wofür sie stehen.
    Fragen Sie: ›Klingt dies vernünftig?‹ und treffen dann nach bestem Vermögen Ihre Wahl. Das schulden Sie Ihrem Land.«
    Der Lieferwagen vom Reparaturdienst für Heizung und Klimaanlagen fuhr in die Auffahrt, und zwei Männer stiegen aus und kamen auf die Veranda. Einer klopfte.
    »Ja?« fragte die Dame des Hauses verwirrt.
    »FBI, Frau Sminton.« Er zeigte seinen Ausweis. »Dürften wir bitte hereinkommen?«
    »Weshalb?« fragte die zweiundsechzigjährige Witwe.
    »Sie könnten uns mit etwas helfen, wenn Sie wünschen.« Es hatte länger gedauert als erwartet. Der Weg der Waffen im SANDBOX-Fall war zum Hersteller, von dort zum Großhändler, zum Händler, zu einem Namen und schließlich zu einer Adresse verfolgt worden. Mit der Adresse waren Bureau und Secret Service zum Richter am US-Bezirksgericht gegangen, um einen Durchsuchungs- und Festnahmebefehl zu bekommen.
    »Bitte, kommen Sie rein.«
    »Danke. Frau Sminton, kennen Sie den Herrn nebenan?«
    »Sie meinen Mr. Azir?«
    »Richtig.«
    »Nicht sehr gut. Manchmal winke ich.«
    »Wissen Sie, ob er zur Zeit daheim ist?«
    »Sein Wagen ist weg«, sagte sie. Die Agenten wußten das bereits. Ein Oldsmobile mit Maryland-Schildern. Jeder Cop im Umkreis von zweihundert Meilen war danach auf der Suche.
    »Wissen Sie, wann Sie ihn zuletzt gesehen haben?«
    »Freitag, schätz' ich. Da waren auch andere Wagen da und ein Laster.«
    »Okay.« Der Agent zog ein Funkgerät aus der Overalltasche. »Vorrücken, vorrücken. Vogel ist wahrscheinlich – wiederhole wahrscheinlich – schon ausgeflogen.«
    Vor den staunenden Augen der Witwe erschien ein Hubschrauber direkt überm Haus, dreihundert Meter entfernt. Seile zischten zu beiden Seiten herab, und bewaffnete Agenten glitten daran herunter. Von beiden Richtungen der Landstraße rauschten vier Wagen heran, über den breiten Rasen gerade aufs Wohnhaus zu. Für diesen Fall war die Lösung: nicht rumfackeln. Vorder- und Hintertür wurden eingetreten – dreißig Sekunden später ging eine Sirene los. Anscheinend hatte Mr. Azir eine Alarmanlage. Dann knisterte das Funkgerät.
    »Klar, Gebäude ist klar. Hier spricht Betz. Suche komplett, Gebäude ist klar. Labortruppe vor.« Damit erschienen zwei Lieferwagen, fuhren die Einfahrt hoch, und eine der ersten Handlungen der Insassen war die Entnahme von Kies- und Grasproben dort zum Vergleich mit Abschabungen von den Mietwagen bei Giant Steps.
    »Mrs. Sminton, dürften wir bitte Platz nehmen? Es gibt da ein paar Fragen, die wir Ihnen gern über Mr. Azir stellen würden.«
    »Also?« fragte Murray, als er in der FBI-Kommandozentrale eintraf.
    »Kein Glück«, sagte der Agent an der Konsole.
    »Verdammt.« Hatte er auch nicht erwartet. Er erwartete jedoch einige wichtige Neuigkeiten. Das Labor hatte jede Menge physischer Beweismittel sichergestellt. Kiesproben könnten zur Einfahrt passen. Gras und Dreck vom Inneren der Kotflügel und Stoßstangen könnten die Fahrzeuge mit Azirs Haus verbinden. Teppichfasern – dunkle, kastanienbraune Wolle – an den Schuhen der toten Terroristen könnten den Aufenthalt dort beweisen. Im Moment war ein Zehnerteam dabei festzustellen, wer genau dieser ›Mordecai Azir‹ war. Die Wetten gingen dahin, daß er in etwa so jüdisch war wie Adolf Eichmann. Keiner wollte dagegenhalten.
    »Kommandozentrale, hier Betz.« Billy Betz war Assistant-SAC vom Baltimore Field Division und ein ehemaliger HRT-Schütze, daher der dramatische Abstieg vom Helikopter als Anführer seiner Männer … und

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