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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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konnte er Freunden weitergeben, ganz abgesehen von einigen Greg-Norman-Autogrammen.
    »Nun, du hast Fieber, 39,4 Grad, das ist ein bißchen hoch. Der Blutdruck ist 100 zu 60, und das ist für dich etwas wenig. Du siehst saumäßig aus …«
    »Ich weiß, ich fühle mich auch so.«
    »Du bist krank, aber kein Grund, dich zu sorgen. Wahrscheinlich ein Grippevirus. All die Luftreisen sind auch keine Hilfe. Passiert ist folgendes: Du hast was eingefangen, und andere Faktoren haben's verschlimmert. Fing am Freitag an, nicht?«
    »Donnerstag nacht, vielleicht Freitag morgen.«
    »Trotzdem eine Runde gespielt?«
    »Und mit einem Schneemann beendet«, gab er zu, das hieß 80 Schläge.
    »Damit wäre ich gesund und stocknüchtern zufrieden.« Der Doktor fuhr ein Handicap von 20. »Du bist über fünfzig; du kannst dich nicht nachts mit den Schweinen suhlen und erwarten, morgens mit den Adlern zu fliegen. Völlige Ruhe, viel Flüssigkeit – ohne Alkohol. Das PCM nimmst du weiter.«
    »Kein Rezept?«
    Der Doc schüttelte den Kopf. »Antibiotika wirken nicht bei Viren.
    Damit muß dein Immunsystem fertig werden. Aber wo du schon hier bist, nehme ich Blut ab. Eine Überprüfung deines Cholesterols ist längst fällig. Ich schick' die Schwester. Ist jemand da, der dich heimfährt?«
    »Yeah, ich wollte nicht selber fahren.«
    »Gut. Gib der Sache ein paar Tage. Cobra kommt solange ohne dich klar, und die Golfplätze sind noch da, wenn's dir wieder gutgeht.«
    »Danke.« Er fühlte sich schon besser. Das tat man immer, wenn der Arzt einem sagte, man müsse nicht sterben.
    *
    »Bitte sehr.« Goodley reichte ihm das Blatt. Wenige Bürohäuser, einschließlich der sicheren der Regierung, hatten die Kommunikationseinrichtungen, die ins Oberdeck der VC-25 mit der Rufbezeichnung Air Force One gepfercht waren. »Die Nachricht ist gar nicht so schlecht.«
    SWORDSMAN überflog es kurz und setzte sich, um es langsamer zu lesen. »Okay, er meint, er kann die Lage entschärfen«, bemerkte Ryan.
    »Aber er weiß noch immer nicht, was für eine verdammte Lage es eigentlich ist.«
    »Besser als gar nichts.«
    »Hat die Arbeitsgruppe dies hier schon?«
    »Ja, Mr. President.«
    »Vielleicht finden die irgendeinen Sinn darin. Andrea?«
    »Ja, Mr. President.«
    »Sag dem Fahrer, es kann losgehen.« Er sah sich um. »Wo ist Arnie?«
    »Ich rufe Sie über Handy an«, sagte Plumber.
    »Toll«, antwortete van Damm. »Meins ist zufällig auch eins.« Die Einrichtungen im Flugzeug waren außerdem gesichert, mit STU-4-Eigenschaften. Das sagte er nicht. Er hatte nur einen treffenden Spruch gebraucht. John Plumber war definitiv nicht mehr auf seiner Liste für Weihnachtsgrußkarten. Leider war seine Direktwahl noch in Plumbers Rolodex. Schade, daß er die Nummer nicht ändern konnte. Er müßte seiner Sekretärin noch einschärfen, den Typen nicht mehr durchzustellen, zumindest nicht auf Reisen.
    »Ich weiß, was Sie denken.«
    »Gut, John. Dann muß ich's nicht sagen.«
    »Schauen Sie sich die Sendung heut' abend an. Ich komm' zum Schluß dran.«
    »Weshalb?«
    »Werden Sie schon sehen, Arnie. Bis dann.«
    Der Stabschef drückte die Kill-Taste und überlegte, was Plumber meinen könnte.
    Dem Mann hatte er mal vertraut. Verdammt, er hatte auch seinem Kollegen vertraut. Er hätte dem Präsidenten vom Anruf berichten können, entschied sich aber dagegen. Es wäre unklug, ihm jetzt noch etwas aufzuladen. Beim Flug nach California würde die Sendung aufgenommen, und wenn es das wert war, würde er POTUS das Band vorführen.
    *
    »Ich wußte gar nicht, daß eine Grippe im Umlauf ist«, sagte er, als er sein Hemd wieder anzog. Dafür brauchte er eine Weile. Der Automanager hatte überall Schmerzen.
    »Immer. Nur kommt es nicht immer in die Nachrichten«, antwortete der Arzt, als er die Befunde musterte, die seine Krankenschwester gerade notiert hatte. »Und Sie hat's erwischt.«
    »Also?«
    »Also machen Sie langsam. Nicht ins Büro gehen. Bringt nichts, Ihre ganze Firma anzustecken. Sie werden's durchstehen. Bis Ende der Woche sollte's Ihnen wieder gutgehen.«
    *
    Das SNIE-Team traf sich in Langley. Eine Tonne frischer Nachrichten war aus der Region Persischer Golf eingetroffen und wurde in einem Konferenzraum auf dem sechsten Stock durchsortiert. Chavez' Foto von Mahmoud Hadschi Daryaei war im Haus vergrößert worden und hing jetzt an der Wand. Vielleicht wird's zur Dartzielscheibe, dachte Ding.
    »Kettendruck-Straßen«, grunzte der ehemalige Infanterist

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