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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ihnen«, sagte der Verteidigungsminister. »Nach eigener, vorsätzlicher Störung.«
    »Dies hat uns wirtschaftlich stark geschadet. Wieder werden ausländische Investoren nervös, und mit der Kapitalflucht kommen wir in leichte Verlegenheit. Meinen Sie, das ist deren Absicht?«
    »Herr Minister, wäre das der Fall, hätte man mich direkt herfliegen lassen?«
    »Offensichtlich irgendeine List«, antwortete der Außenminister, bevor der Verteidigungsminister etwas sagen konnte.
    »Aber wenn, wozu?« wollte Adler wissen. Verdammt, sie waren Chinesen. Vielleicht konnten sie es austüfteln.
    »Wir sind hier sicher. Wir wissen es, auch wenn es ausländischen Investoren nicht einleuchtet. Dennoch ist die Lage etwas unglücklich.
    Wie das Leben in einer Wasserburg. Draußen ist ein Löwe, der uns töten und fressen will. Er kann den Graben nicht überspringen und weiß es, versucht es aber trotzdem immer wieder. Ich hoffe, Sie verstehen unsere Sorgen.«
    »Das tu' ich, Sir«, versicherte ihm SecState. »Sollte die PRC den senken, würden Sie das auch tun?« Auch wenn sie die Absicht der PRC nicht entziffern konnten, ließe sich die Lage vielleicht doch entspannen.
    »Im Prinzip ja. Die genauen Details besprechen Sie bitte mit meinem Kollegen hier. Sie werden uns nicht unvernünftig finden.«
    Und der ganze Flug für diese einfache Aussage. Nun mußte Adler nach Peking zurück, um sie abzuliefern. ›Ehestifter, Ehestifter‹ …
    Hopkins hatte eine eigene Kindertagesstätte, permanent besetzt und immer mit einigen Universitätsstudenten im Praktikum für ihr Hauptfach Kinderfürsorge. Katie ging rein, sah sich um und war von der vielfarbigen Umgebung begeistert. Hinter ihr waren vier Agenten, alle männlich, denn es gab gerade keine Frauen ohne Auftrag. In der Nähe waren drei Zivilbeamte der Baltimore City Police, und nach gegenseitigem Ausweischeck begann wieder ein Tag für SURGEON und SANDBOX. Katie hatte den Hubschrauberflug genossen. Heute würde sie neue Freunde gewinnen, aber abends, das wußte ihre Mutter, würde sie fragen, wo Miss Marlene wäre. Wie erklärte man einer knapp Dreijährigen den Tod?
    Die Menge applaudierte mit mehr als der üblichen Wärme. Ryan spürte es. Hier war er, nicht mal drei Tage nach einem Attentat auf seine jüngste Tochter, machte für alle seinen Job, zeigte Stärke und Mut und all den anderen Scheiß, dachte POTUS. Begonnen hatte er mit einem Gebet für die gefallenen Agenten, und Nashville lag im Bibel-Gürtel, wo man so was ernst nahm. Der Rest der Rede war eigentlich ganz gut geraten, fand der Präsident, und behandelte Dinge, an die er wirklich glaubte. Gesunden Menschenverstand, Ehre, Pflicht. Es war nur so, das ihm seine Stimme mit den Worten, die jemand anderes geschrieben hatte, hohl klang, und es fiel ihm schwer, so früh am Morgen seine Gedanken daran zu hindern, abzuschweifen.
    »Danke, und Gott schütze Amerika«, schloß er ab. Die Menge jubelte.
    Die Band legte wieder los. Ryan schüttelte den lokalen Größen die Hände und verließ winkend die Bühne. Arnie wartete hinter dem Vorhang.
    »Für einen Gauner gar nicht schlecht.« Ryan gelang noch keine Erwiderung, da kam Andrea heran.
    »FLASH-Nachricht wartet im Vogel auf Sie, Sir. Von Herrn Adler.«
    »Okay, ab dafür. Bleiben Sie in der Nähe«, sagte er der Chefagentin auf dem Weg zum hinteren Ausgang.
    »Immer«, versicherte ihm Price.
    »Mr. President«, rief ein Reporter. Da war eine ganze Schar. Heute morgen war er der lauteste. Es war einer vom NBC-Team. Ryan drehte sich um. »Werden Sie den Kongreß zu einer neuen Gesetzgebung für die Kontrolle von Feuerwaffen drängen?«
    »Weshalb?«
    »Der Angriff auf Ihre Tochter war …«
    Ryan hob die Hand. »Okay, soweit ich's verstehe, ist der verwendete Waffentyp bereits verboten. Ich kann leider nicht erkennen, was da ein neues Gesetz bewirken sollte.«
    »Aber Befürworter sagen …«
    »Ist mir bekannt, was die sagen. Und jetzt benützt man einen Angriff auf meine Kleinste und den Tod von fünf großartigen Amerikanern, um eigene politische Ziele zu verfolgen. Was halten Sie davon?« fragte der Präsident und ließ ihn stehen.
    »Wo liegt das Problem?«
    *
    Er beschrieb seine Symptome. Der Hausarzt war ein alter Freund; sie spielten sogar Golf miteinander. Das war nicht schwer. Am Ende jedes Jahres hatte der Cobra-Vertreter einen Haufen fast neuwertiger Vorführschläger. Viele wurden Jugendprojekten gespendet oder an Clubs als Mietstöcke verkauft. Aber einige

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