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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vor ein paar Sekunden«, sagte ihm der Fluglotse.
    »Weitergeben: Cool bleiben.«
    »Aye, Cap'n.« Danach entwickelte sich die Situation schnell. Die Jäger umkreisten Comedy zweimal, nie näher als 10 Kilometer. Die indischen Harrier verbrachten noch eine Viertelstunde beim patrouillierenden Orion und drehten dann ab, um zu tanken. Ein weiterer Tag auf See ging vorbei, ohne Schüsse, ohne offensichtliche Feindseligkeiten, wenn man das Jäger-Geplänkel beiseite ließ, und so was war eigentlich Routine. Als sich alles beruhigt hatte, rief der Captain seinen Funkoffizier.
    »Ich muß mit CinCLant sprechen. Oh, Weps?«
    »Ja, Sir?«
    »Jedes Kampfsystem auf diesem Schiff wird voll durchgecheckt.«
    »Sir, wir haben gerade vor zwölf Stunden ein …«
    »Jetzt sofort, Weps«, betonte er ruhig.
    »Und das ist die gute Nachricht?« fragte Cathy.
    »Doktor, es ist recht einfach«, antwortete Alexandre. »Sie haben heute früh zugesehen, wie einige Leute gestorben sind. Morgen werden Sie mehr sehen, und das ist schwer. Aber Tausende ist besser als Millionen, oder? Ich meine, diese Epidemie wird sich ausbrennen.« Er fügte nicht hinzu, daß es für ihn leichter war. Cathy war eine Augenärztin und nicht so mit dem Tod vertraut. Er war in Infektionskrankheiten tätig und daran gewöhnt. Gewöhnt? War das das Wort? »In ein paar Tagen wissen wir aus der statistischen Fallanalyse mehr.«
    Der Präsident nickte stumm, van Damm sprach für ihn: »Was wird die Gesamtzahl sein?«
    »Unter zehntausend, nach den Computermodellen bei Reed und Detrick. Sir, ich nehme das nicht auf die leichte Schulter. Ich sage nur, daß zehntausend günstiger ist als zehn Millionen.«
    Einen Moment lang war es sehr still im Oval Office. Das waren immer noch erschreckende Zahlen.
    »Was bedeutet das für die Reisesperre?« fragte Ryan dann.
    »Es heißt, wir halten sie mindestens noch eine Woche aufrecht. Unsere Vorhersage ist nicht in Stein gemeißelt. Die Inkubationszeit für diese Krankheit ist leicht variabel. Man schickt die Feuerwehrwagen auch nicht gleich heim, wenn die letzten Flammen ausgehen, sondern wartet weitere Ausbrüche ab. So ist es auch hier. Was bisher für uns gearbeitet hat, ist, daß die Leute zu Tode erschrocken sind. Deshalb ist die persönliche Interaktion minimiert, und das ist ein Weg, wie man die Ausbreitung kappt. Die neuen Fälle werden eng umschrieben sein. Wir werden sie angehen wie seinerzeit die Pocken. Die Fälle identifizieren, alle testen, die mit ihnen Kontakt hatten, jene mit Antikörpern isolieren und zuschauen, wie's denen geht. Wer auch immer es getan hat, hat sich verrechnet. Die Krankheit ist nicht annähernd so ansteckend, wie die angenommen haben. Verdammt, deshalb hatten wir keine Fälle beim medizinischen Personal. Wir hatten schon reichlich Übung durch AIDS und Hepatitis. Die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wirken auch bei dieser Sache.«
    »Wie verhindern wir, daß so was noch mal geschieht?« fragte van Damm.
    »Sagte ich schon. Finanzierung, Grundlagenforschung auf der genetischen Seite und besser fokussierte Arbeit bei den Krankheiten, die wir schon kennen. Es gibt keine besonderen Gründe, weshalb bei Ebola und anderen Krankheiten keine sichere Impfung zustande kommt.«
    »AIDS?« fragte Ryan.
    »Schwierig. Der Virus ist ein geschickter kleiner Bastard. Kein Impfversuch ist bisher auch nur knapp drangekommen. Nein, auf der Seite ist genetische Grundlagenforschung erforderlich, um festzustellen, wie der biologische Mechanismus abläuft, und von dort aus das Immunsystem dazu zu bringen, ihn zu erkennen und zu töten – irgendein Impfstoff, darum handelt es sich im Endeffekt. Noch haben wir das aber nicht ausbaldowert. Das wäre ein Weg, eine Wiederholung zu unterbinden. Sie, Mr. President, arbeiten am anderen. Wer hat's getan?«
    Er mußte nicht sagen, wie geheim dies war: »Iran. Der Ajatollah Mahmoud Hadschi Daryaei und seine lustigen Kumpane.«
    Alexandre wurde wieder zum Army-Offizier: »Sir, Sie dürfen so viele von denen umbringen, wie Sie wollen, nach meinem Dafürhalten.«
    Es war interessant, den internationalen Flughafen Mehrabad bei Tageslicht zu sehen. Clark hatte Iran nie als freundliches Land gesehen.
    Angeblich waren die Leute vor dem Sturz des Schahs halbwegs freundlich gewesen, aber er war nicht rechtzeitig dorthin gereist. 1979 und dann noch mal 1980 war er verdeckt im Land gewesen, erst um Information zu sammeln, und dann, um am Geiselrettungsversuch teilzunehmen. Es gab die Worte

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