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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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noch keinen rechten Einsatzbefehl erhalten, und seine Operation BUFORD war auch noch ziemlich ohne Plan. Die Army bildete ihre Kommandeure aus, schnell und entschieden zu handeln, aber wie bei Ärzten im Krankenhaus waren Not-OPs weniger willkommen als Wahleingriffe. Der General war im ständigen Kontakt mit seinen beiden Regimentskommandeuren der Kavallerie, dem Air-Force-Befehlshaber – dem Ein-Sterner, der das 366ste hergebracht hatte –, den Saudis, den Kuwaitern und diversen nachrichtendienstlichen Leuten.
    Er versuchte sich ein Bild davon zu machen, was der Feind wirklich tat und was er vielleicht plante – von da aus würde er versuchen, irgendeinen eigenen Plan zu gestalten, der über Ad-hoc-Reaktionen hinausging. Die Befehle und Einsatzrichtlinien trafen um 11.00 Uhr Washington-Zeit, 16.00 Zulu, 19.00 Lima oder Ortszeit, auf seinem Faxgerät ein.
    Hier war die Erklärung, die er vermißt hatte. Er gab sie umgehend an seine Untergebenen weiter und rief seinen Stab zusammen. Die Truppe, sagte er den versammelten Offizieren, würden es von ihrem Obersten Befehlshaber erfahren. Die Offiziere sollten dann bei ihren Truppen sein.
    Es war genug los. Satelliten zeigten, daß die Armee Gottes nur noch 150 Kilometer von der kuwaitischen Grenze entfernt war; sie näherte sich in Kolonnen von Westen her und hielt sich wie erwartet an die Straßen. Das ließ die Saudi-Aufstellung recht gut aussehen, denn drei ihrer Brigaden deckten den Zugang zu den Ölfeldern ab.
    Noch immer waren sie nicht bereit. Das 366. Flugregiment war im Königreich, aber es reichte nicht, die Flieger auf den richtigen Horsten zu haben. Die F-16 aus Israel waren schon gut drauf, hatten alle 48 der einmotorigen Jäger im Betrieb und sogar einige Abschüsse in den ersten Scharmützeln verbucht, aber der Rest brauchte noch einen Tag. Ähnlich stand es mit den Bodentruppen. Die 10. Cav war voll bereit, die 11. aber nicht, richtete sich noch aus und bewegte sich zum ersten Aufstellungspunkt. Seine dritte Brigade hatte gerade begonnen, Gerät zu fassen. Eine Armee war keine Ansammlung von Waffen. Sie war ein Team aus Leuten, die wußten, was sie zu tun hatten. Aber die Wahl von Zeit und Ort eines Kriegs war meistens Sache des Aggressors, und das war eine Rolle, in der sein Land nicht sehr geübt war.
    Er besah sich wieder das Drei-Seiten-Fax. Es schien in seinen Händen hochbrisant zu sein. Sein Planungsstab las die Kopien und war gespenstisch still, bis der S-3 vom 11ten, Operationsoffizier des Regiments, es für alle zusammenfaßte: »We're gonna get some.«
    Drei Russen waren vor kurzem eingetroffen. Clark und Chavez mußten sich ständig vergegenwärtigen, daß dies nicht eine Art alkoholinduzierter Traum war. Die zwei CIA-Offiziere wurden von Russen unterstützt, mit Missionsbefehl aus Langley via Moskau. Eigentlich waren es zwei Missionen. Die Russen hatten die schwere und hatten im diplomatischen Gepäck die Gerätschaften mitgebracht, mit denen sich die Amerikaner an der leichten versuchen wollten. Eine Mitteilung war aus Washington via Moskau mitgekommen, die sie gemeinsam lasen.
    »Zu schnell, John«, hauchte Ding. Dann erschien sein Missionsgesicht. »Aber was soll's, zum Teufel noch mal.«
    Der Presseraum war unterbevölkert. So viele der Dauergäste fehlten, manche waren auswärts, durch das Reiseverbot hängengeblieben, andere einfach verschwunden, und keiner wußte eigentlich, wieso.
    »Der Präsident hält in einer Stunde eine Rede«, teilte ihnen van Damm mit. »Leider fehlt die Zeit, Ihnen Vorauskopien der Rede zu geben. Teilen Sie bitte Ihren Networks mit, daß dies eine Sache größter Wichtigkeit ist.«
    »Arnie!« schrie ein Reporter, aber der Stabschef hatte sich bereits abgewandt.
    Die Reporter in Saudi-Arabien wußten mehr als ihre Freunde in Washington und zogen aus, um zu ihren Einheiten zu stoßen. Für Tom Donner war dies die B-Truppe, 1. des 11. Er war voll ausgerüstet in Wüsten-BDU und traf den Einheitskommandeur neben seinem Panzer an.
    »Hallo«, sagte der Captain und sah halb von seiner Landkarte auf.
    »Wo wollen Sie mich haben?« fragte Donner.
    Der Captain lachte. »Fragen Sie nie einen Soldaten, wo er einen Reporter haben will, Sir.«
    »Dann bei Ihnen?«
    »Ich fahre in dem hier«, erwiderte der Offizier und nickte zum Panzer. »Sie setze ich in einen Bradley.«
    »Ich brauche ein Kamerateam.«
    »Sind schon da«, sagte ihm der Captain und zeigte hin. »Dort rüber. Sonst noch was?«
    »Yeah. Möchten Sie

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