Befreie dich selbst
familiären Erlebnissen kann man am Ende an den Punkt gelangen, an dem man seinen Eltern den Respekt dafür zollt, nur durch sie überhaupt am Leben zu sein. Interessanterweise wirken unaufgelöste Themen mit den Eltern weiter, egal wie alt man ist. Menschen sind geradezu angetrieben von diesen Themen. Sehr oft, wenn durch das Fehlen der Erfahrung von bedingungsloser Liebe Verstrickungen entstehen, werden diese Menschen zum Beispiel vom Karrieredrang angetrieben, um dadurch endlich zu „Wert“ – nämlich „Selbstwert“ – zu kommen. Im Grunde ist es aber die Suche nach etwas oder jemandem, der sagt: „Das hast du gut gemacht“, was dann für ihn so viel bedeutet wie „Ich habe dich lieb“. Die Suche nach der bedingungslosen Liebe ist letztlich die Suche nach Gott; auch jede Sucht ist eine Suche nach Gott. Wir haben es immer mit der Suche nach einem nicht offenbarten Teil in uns selbst, der göttlichen Liebe, zu tun.
Der Weg zur Erleuchtung führt direkt über diesen Weg, hier gibt es keine Abkürzung. Wir sind auf der Welt, um unser Ego langsam, aber sicher aufzulösen, um dann wieder eins mit Gott zu werden.
„Mensch minus Ego ist Gott.“
Sathya Sai Baba
Lektion Nummer 13:
Ich lebe nur durch meine Eltern,
meine Eltern sind immer in mir.
Zerstörung unseres Lebensraumes
Die Blindheit des Menschen, das Klammern an seinen Körper, das Konsumverhalten und das tägliche Funktionieren haben den Menschen der Wohlstandsgesellschaft in körperliche und seelische Abhängigkeit und Krankheit getrieben. Die zentralen Fragen, um die es in Ihrem Leben gehen sollte, lauten:
• Sind Sie glücklich? – Damit meine ich nicht Ihre finanzielle Absicherung. Sind Sie glücklich ?
• Leben Sie Ihre Träume?
• Glauben Sie an die wahre Liebe?
Vermutlich werden Sie nicht alle Fragen mit „Ja“ beantworten können. Es ist leider so, dass der Verlust der wahren Ziele des Menschen, nämlich der Verwirklichung Gottes in uns und des Auflösens unserer belastenden Emotionen, dazu geführt hat, den Liebesmangel in uns durch Konsum zu kompensieren. Nicht umsonst fallen die Werbebotschaften auf so fruchtbaren Boden. Durch unser übermäßiges Konsumverhalten, durch die Verschwendung unserer Ressourcen leidet nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Familie.
Sie fragen sich gerade – wieso die Familie?
Kinder, die auf die Welt kommen, sehnen sich nur nach einem. Nein, nicht nach der Spielkonsole, sondern rein nach der bedingungslosen Liebe der Eltern. Zeit mit den Eltern ist das Wichtigste, was man seinem Kind schenken kann. Doch wer hat noch diese Zeit? Für Mütter und Väter werden Systeme geschaffen, damit sie gut „funktionieren“ und nach einer unumgänglichen Familienphase möglichst schnell wieder in den Erwerbsalltag integriert werden können. Natürlich glauben wir, dies tun zu müssen . Warum? Weil alles andere eben nicht funktioniert, nicht Usus ist, weil man sich seinen Lebensstandard, die Autos (Plural), die Kleidung, die Gerätschaften leisten muss . Man muss ja den Standard seiner Familie erhalten. Ja, der Mensch empfindet Glück mittlerweile nur noch dann, wenn er alle möglichen Dinge konsumieren kann. Doch den Blick auf das Wesentliche haben wir verloren. Wohin, glauben Sie, führt dieses Verlangen nach Dingen? Hört dies Gefühl jemals auf? Kann es jemals genug sein?
Ja?
Wenn Sie dies glauben, irren Sie gewaltig!
Es gibt immer ein „Noch mehr“. Reicht das eine Auto nicht, wird es ein besseres sein müssen. Ist das eine Haus bezahlt, wäre ein größeres besser. Ist die Kleidung nicht mehr modern und entspricht nicht mehr dem Trend, muss etwas Neues angeschafft werden.
Habe ich nämlich alle Grundbedürfnisse befriedigt, geht es weiter, die Bedürfnisse steigen. Das Glück jedoch und inneren Frieden werde ich so nicht finden. Genau wie für Sisyphos, der seinen Stein immer und immer wieder den Berg hinaufrollen muss, wird es nie ein Ende haben.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Die Dinge an sich sind nicht schlecht, in keiner Weise – problematisch ist Ihr Gefühl dahin ter . Selbstverständlich kann ich in Fülle leben und auch die Dinge genießen, doch darf niemals mein Herz daran hängen.
Woran erkenne ich, dass ich „frei“ von diesen Dingen bin und mein Herz nicht an diese gehängt habe?
• Daran, dass es mir trotzdem sehr gut geht, auch wenn ich diese Dinge nicht mehr habe.
• Daran, dass ich bereit wäre, Dinge, die ich nicht mehr benötige,
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