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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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vorstellen, dass Sie mir jemanden empfehlen, der mir Ärger machen wird. Das sagt mir einfach meine Menschenkenntnis.«
    Gerührt schenkte ich ihm dankbar ein strahlendes Lächeln.
    Nachdem er mir noch berichtet hatte, dass er bereits einen Glaser beauftragt hatte, um das kaputte Fenster wieder instand setzen zu lassen, verabschiedete ich mich. Alles lief bestens. Hoffentlich blieb das so!
    Bereits am nächsten Wochenende machte ich mich mit einigen Freunden an die notwendigen Renovierungsarbeiten. Ich hatte in einem Baumarkt mehrere Rollen Tapete sowie Teppichboden und einen PVC-Belag erstanden. Einen Teil der Kosten hatte Petras Mutter übernommen, zu der ich zwischenzeitlich Kontakt aufgenommen hatte. Als sie hörte, dass ich Petra aus ihrer jetzigen Situation herausholen würde und Petra ein neues Leben beginnen wollte, war sie sehr versöhnlich gestimmt und sagte mir ihre Hilfe zu.
    Auch Petras Bruder Reimar wollte sich an der Fluchtaktion beteiligen und sich uns anschließen, um Petra zu holen, wenn der große Tag gekommen war.
    In bester Laune machte ich mich mit meinen Freunden an die Arbeit und es dauerte nicht lange, bis sich auch mein Bruder zu uns gesellte und tatkräftig mitanpackte. Jeder suchte sich eine Aufgabe. Die einen rissen die alten Tapeten von den Wänden, während andere wiederum sich an das Ausmessen und Zuschneiden der neuen Tapetenbahnen machten. Ich rührte derweil den Kleister an und begann anschließend, die Badezimmerfliesen vom Dreck zu befreien.
    Alle waren hoch motiviert und es schmetterten die neuesten Hits aus einem mitgebrachten Transistorradio. Gegen Mittag kam noch eine weitere Freundin hinzu, die uns mit einer Ladung leckerer Fleischkäsebrötchen überraschte. Trotz der guten Stimmung konnte ich nicht verhindern, dass meine Gedanken immer wieder abschweiften und ich an meine Zeit der Flucht zurückdenken musste.
    Ich hatte es damals wesentlich schwerer gehabt. Lange Zeit konnte ich nicht in einer eigenen Wohnung leben, weil dies einfach viel zu gefährlich gewesen wäre. Fast ein halbes Jahr lang befand ich mich auf der Flucht quer durch Deutschland. Ich verbrachte Tage oder auch Wochen bei Freunden und Verwandten, bevor ich an den nächsten Ort weiterzog. Dies war der Preis, den ich für meine Freiheit bezahlen musste.
    Während ich meinen Gedanken nachhing, spürte ich plötzlich, wie mich wieder dieses furchtbare Zittern befiel, das ich so gut aus meiner Zeit mit Mahmud kannte. Auch heute noch, nach so vielen Jahren, blieb ich gelegentlich nicht davon verschont. Meine seelischen Wunden saßen tief …
    Ich warf den Schwamm, mit dem ich eben noch die Fliesen bearbeitet hatte, in die Badewanne und begab mich in das Getümmel meiner Freunde, die inzwischen schon beachtliche Erfolge im Wohn- und Schlafzimmer vorzuweisen hatten. Innerhalb kürzester Zeit vergaß ich meine Pein und wir lieferten uns eine lustige Schlacht mit verkleisterten Tapetenresten.
    Abends gegen 11 Uhr war es dann endlich vollbracht: Wir hatten die Wohnung mit vereinten Kräften wieder in einen bewohnbaren Zustand versetzt. Das Badezimmer blitzte und blinkte, die Wände waren frisch tapeziert, in Wohn- und Schlafzimmer lag neuer Teppichboden und in der Küche waren die alten und zum Teil zerbrochenen Fliesen nun von einem wunderschönen PVC-Fußboden bedeckt. An den folgenden Tagen wollte ich noch mal alles gründlich putzen und dann würde ich die ersten Möbel aufstellen können. Rundum zufrieden, machte ich mich auf den Heimweg und fiel bald darauf wie ein Stein in mein Bett. Der Tag hatte mir einiges abgefordert.
    Während der nächsten Tage telefonierte ich alle Freunde und Bekannten durch und nannte jedem die Liste der Dinge, die ich für Petra noch benötigte. Auf diese Weise kam immerhin eine provisorische Wohnungseinrichtung zustande.
    Natürlich würden wir an Petras Umzugstag versuchen, so viel wie möglich von ihren eigenen Sachen mitzunehmen, aber es war anzunehmen, dass es nicht allzu viel sein würde.
    Petra wohnte ja in einem rein türkischen Viertel und unser Auftauchen dort würde wahrscheinlich einen ziemlichen Tumult verursachen.
    Die Wochen bis zu Kerims jährlichem Türkeiurlaub vergingen quälend langsam. Ich versuchte in dieser Zeit, so oft wie möglich mit Petra zu telefonieren, um ihr für alles, was dann kommen würde, Mut zuzusprechen. Ich hatte ihr in der Zwischenzeit ein Konto eröffnet und mich auch schon nach einer Halbtagsstelle für sie umgesehen.
    An einem schönen

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