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Begehrter Feind

Begehrter Feind

Titel: Begehrter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Schrank.
    Ewan zupfte an Dominics Ärmel. »Ich will noch eine Geschichte! Kennst du noch mehr mit Drachen?«
    »Ein andermal, kleiner Krieger. Jetzt muss ich mich verabschieden.«
    »Och, wie schade!«
    Gisela wandte sich wieder zu ihnen. »Ich bringe dich zur Tür.«
    Dominic schritt vor durch die Schneiderei und wartete an der Tür, bis sie die Riegel zurückgeschoben und aufgeschlossen hatte. Als sie die Tür aufzog, wehte kühle Nachtluft herein.
    Wie ärgerlich, dass er den eleganten Mantel, der zu seiner Tunika passte, in seinem Zimmer in der Taverne gelassen hatte! Andererseits fühlte er die kühle Sommernacht ohnehin kaum, solange Gisela nahe bei ihm stand. Sie war direkt hinter ihm, eine Hand auf dem eisernen Türknauf, und wartete, dass er ging, damit sie hinter ihm wieder verriegeln konnte.
    Bei Gott, er spürte sie allzu deutlich: ihren Duft, ihre Wärme und die Angst, die sie nur mühsam im Zaum hielt.
    Dominic musste sich zusammennehmen, um sich nicht zu ihr umzudrehen. Wie sehr hoffte er, sie könnte es sich doch noch anders überlegen und ihm alles erzählen! Wenn er sich jetzt umwandte, würde er sie im sanften Spiel von Licht und Schatten sehen, ihre lieblichen Züge vom vertrauten, rührenden Trotz erfüllt.
    Und dann könnte er nicht gehen, ohne sie zu küssen.
    »Gute Nacht, Gisela«, sagte er und trat hinaus auf die dunkle Straße. Ein leises »Lebe wohl« erklang, ehe er hörte, wie die Tür hinter ihm geschlossen und die Riegel vorgeschoben wurden.
    Nun verschlang ihn die Finsternis vollständig, einzig hier und dort erhellt von schwachem Mondschein. Dominic trottete durch die Straßen, deren Stille von Rufen, Klatschen und rauhem Lachen durchbrochen wurde, je näher er der Taverne kam.
    Er freute sich auf ein anständiges Ale.
    Als er den Hof beim Stall überquerte, fiel sein Blick auf die Männer, die in der Tavernentür standen. Von drinnen strömte Licht heraus und beschien den edlen grünen Umhang des einen Mannes, der seitlich in der Tür stand und einer lächelnden breithüftigen Barhure ein paar Münzen reichte.
    Crenardieu.
    Dominic grinste. Der Franzose dürfte ihm einiges über Gisela erzählen können. Oder sollte er besser sagen, Anne?

Kapitel 8
    G isela schlenderte durchs Wiesengras, ein Gänseblümchen zwischen den Fingern. Vor ihr flatterten Schmetterlinge von Wildblumen auf und tanzten einem weißen Schleier gleich durch die Luft, als wollten sie Gisela noch weiter auf die Wiese locken. Hummeln torkelten von Blüte zu Blüte. Wie angenehm die Sonne wärmte, die Gisela auf den Rücken schien!
    Jemand beobachtete sie.
    Jemand, der sehr nahe war.
    Ihr wurde unbehaglich, und sie drehte sich um, bereit, wegzulaufen. Ein Mann kam auf sie zu, bei dessen großen Schritten das hohe Gras raschelte. Giselas Herz pochte schneller. Zuerst erkannte sie ihn nicht richtig, wagte kaum zu hoffen, doch sobald er näher war, wusste sie, dass ihr Herz recht gehabt hatte.
    Dominic!
    Er grinste und sah im strahlenden Sonnenlicht so wunderschön aus, dass sie nicht umhinkonnte, zu lächeln. Federleicht vor Freude, lief sie ihm entgegen und warf sich in seine Arme. Er hielt sie fest, zog sie an seine breite Brust und wirbelte sie herum, dass ihre Beine flogen. Es fühlte sich herrlich an, in seinen Armen zu sein.
    »Ich liebe dich«, sagte er und küsste sie auf die Wange. »Ich liebe dich, mein süßes Gänseblümchen.«
    »Und ich liebe dich.« Tränen liefen ihr über die Wangen. »Du hast mir gefehlt.«
    Sanft ließ er sie wieder herunter. Solange er sie hielt, fühlte sie sich sicher, geliebt, vollkommen. Dominics Augen waren dunkel vor Verlangen, als er die Hände in ihr Haar tauchte, so dass er ihr Gesicht umfangen hielt. Ihr Atem schien aufzusteigen wie ein Schmetterling, zu schweben …
    Dann neigte er den Kopf und streifte ihre Lippen mit seinen. Sie sollte ihn nicht küssen. Sie durfte es nicht! Ihn zu küssen war gefährlich, egal, wie sehr sie es wollte. Ihr Gewissen warnte sie, und dennoch machte seine köstliche Berührung sie wehrlos. Er küsste sie langsam, sinnlich, und sie konnte nicht anders, als seinen Kuss zu erwidern. Welch süße Versprechen sie kostete: Versprechen von Leidenschaft, von unendlicher Liebe.
    Er atmete schwer, als er sie hinunter ins Gras legte, das ein weiches Bett für ihren spärlich verhüllten Leib formte. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen, seinen Küssen, den Wonnen, die er ihr vor langer Zeit eröffnet hatte. Brennendes Verlangen regte sich in

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