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Begierde

Begierde

Titel: Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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war wie ein ständig schwelendes Feuer. Die Glut verbrannte ihren Körper von innen. Was war mit ihr los? Ihr blieb nichts anderes übrig, als auf seine Gnade zu vertrauen und zu hoffen, dass sie das Richtige tat. Wie hatte Marc manchmal gesagt:
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ach Marc
, seufzte Vicky leise vor sich hin,
wenn du wüsstest, wie recht du hattest
. Ohne den Vertrag noch einmal durchzulesen, setzte sie ihre Unterschrift darunter.
    Die nächsten zwei Tage vergingen in gähnender Langeweile zwischen Bad, Bett, Essen, Lesen, Fernsehen. Als Alberto am Abend des zweiten Tages kam, um das Tablett mit dem Geschirr zu holen, hatte er Neuigkeiten für Vicky.
    »Dein Herr möchte dich heute sehen. Zieh dich aus, nimm ein Bad und dann zieh das an, was ich dir inzwischen auf das Bett lege.«
    Eine halbe Stunde später trippelte Vicky hinter Alberto her. Als sie aus dem Bad gekommen war, hatte er sie gebeten, auf einem Hocker Platz zu nehmen, hatte ihre Haare gebürstet, bis sie seidig glänzend auf ihre Schultern fielen und ein wenig Goldpuder auf Arme und Dekollete gepustet. Das wenige, was sie anziehen sollte, waren ein paar knallrote glänzende Pumps gewesen, sonst nichts. Alberto hatte ihr rote Lederriemen an Hand- und Fußgelenken angelegt. Die Erziehung der letzten Wochen zeigte Wirkung. Vicky gehorchte, als er sie bat, einen Arm auszustrecken, obwohl sie sich ein wenig genierte, völlig nackt vor ihm zu stehen. Ihr Herz blieb fast stehen, als er mit einer winzigen Bürste anfing, ihre rötlichen Schamhaare zu bürsten und ein paar einzelne Härchen, die vorwitzig im Bikinibereich wuchsen, mit einer Pinzette auszupfte.
    Zuletzt erhielt sie noch ein rotes Halsband, an dem er eine Leine einklippte, mit der er sie hinter sich herführte. Zwischen den Fesseln hatte er kurze Ketten eingehängt, so dass Vicky kleine Schritte machen musste. Mehr ließen die Pumps auf dem weichen Teppich sowieso nicht zu.
    Sie fühlte sich nicht nur nackt, sondern entblößt und hilflos. Ängstlich horchte sie, ob ihnen jemand auf dem Flur begegnen würde. Manchmal hatte sie das übrige Personal auf dem Gang gehört und sie hatte bereits Maria kennengelernt, eine pummelige Mittvierzigerin, die die Zimmer machte. Wenn sie aus dem Fenster schaute, beobachtete sie die Gärtner bei der Pflege des weitläufigen Areals oder den Koch, wenn er die Gemüsebeete aufsuchte oder Kräuter schnitt.
    Aber sie begegneten niemandem. Bei jedem Schritt wippte ihr Busen leicht auf und ab. Doch es war nicht nur ein Gefühl der Scham, das davon ausgelöst wurde, sondern verstärkte auch das Feuer, die von Sekunde zu Sekunde mehr ihren Körper erhitzte. Was erwartete sie? Was würde Gino von ihr verlangen? Wenn nicht bald etwas geschah, würde sie verbrennen.
    Alberto führte sie in Ginos Schlafzimmer, das von einem großen Doppelbett mit weißer Bettwäsche dominiert wurde. An den vier Ecken strebten schwarz eloxierte Stützen fast bis unter die Decke empor. Alberto knotete um eine davon das Ende der Leine. Vicky musste aufrecht stehen, dann war sie alleine. Zumindest glaubte sie das.
    Sie drehte ihren Kopf und sah sich um. Die gesamte Einrichtung zeigte Geschmack und war gewiss nicht billig gewesen. Die schweren Vorhänge waren mit breiten Bändern neben den Fenstern gerafft. Angenehm frische Abendluft strömte zu den offenen Fensterflügeln herein. Die indirekte Deckenbeleuchtung war stark gedimmt und erhellte die in zartem Apricot in Wischtechnik gefärbten Wände nur wenig. Das gesamte Zimmer lag in einem diffusen Schummerlicht.
    Plötzlich wurde ein Streichholz entzündet und eine gut einen Meter hohe dicke Kerze auf einem massiven Kerzenständer wurde entflammt.
    Gino trat mit der Maske vor dem Gesicht auf Vicky zu und blies vor ihren Augen das Streichholz aus, das knapp bis über seinen Fingernagel herab gebrannt war. Der lange seidene Morgenmantel zeigte ein silbernes Muster auf dunkelblauem Grund. Mit dem Zeigefinger strich Gino ihr über den Hals, die Kehle hinauf und hob ihr Kinn an.
    »Du hast dich also dafür entschieden, dass du mir gehören willst?«
    Vicky schluckte. Ihre Antwort war nur ein Hauchen. »Ja.«
    »Du willst das Risiko eingehen, mir zu gehören und zu gehorchen?«
    »Ja, Signor Gino.«
    »Schließ deine Augen und öffne sie erst wieder, wenn ich es dir erlaube.«
    Sie gehorchte sofort. Bestimmt wollte er sie testen. Sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Artig würde sie sein und alles machen, was er verlangte.
    »Warum willst du

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