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Begierde

Begierde

Titel: Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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sich hinunter, ohne einzusteigen.
    »Er will nicht mit dir sprechen, Victoria. Ich soll dich fragen, warum du mit ihm reden willst.«
    »Ich, ich möchte wissen, warum er mich nicht will. Gefalle ich ihm nicht? Aber warum hat er mich dann gekauft? Es hätte doch andere Männer gegeben – warum haben Sie mich ersteigert, für so viel Geld?«
    »Victoria, das wird sein Geheimnis bleiben. War das alles?«
    Vicky sah, dass er das Telefon in der Hand hielt und die Verbindung noch stand. Am liebsten hätte sie es ihm aus der Hand gerissen, aber das traute sie sich nicht. Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen.
    »Nein, nein – legen Sie noch nicht auf. Sagen Sie ihm, dass ich ihn liebe.«
    Antonio stutzte überrascht, dann lachte er. »Aber du kennst ihn doch kaum.«
    »Sagen Sie es ihm, bitte.«
    Antonio zuckte verständnislos mit den Schultern, richtete sich jedoch auf und telefonierte. Vicky hörte nur Wortfetzen. Tat sie das Richtige? Ob sie Signor Barberi liebte, das wusste sie nicht, aber ihr Puls jagte, wenn sie an ihre letzte Begegnung zurückdachte. Er wäre sicherlich nicht die schlechteste Wahl.
    »Was willst du von Signor Gino?« Antonios Kopf erschien wieder.
    Vicky streckte die Hand nach dem Hörer aus, aber er schüttelte den Kopf.
    »Du sollst es mir sagen.«
    »Ich möchte eine Erklärung. Ich will nicht frei sein, ich möchte heiraten. Ihn heiraten.«
    Antonio schüttelte den Kopf, dann wiederholte er, was sie gesagt hatte und wartete stirnrunzelnd auf die Antwort.
    »Victoria – bist du bereit, alle Bedingungen anzunehmen, die Signor Gino an eine Heirat knüpfen würde?«
    »Ja, ja – ja!« Vickys Herz hüpfte vor Aufregung.
    »Denk noch mal darüber nach. Du weißt doch gar nicht, wer er ist. Du weißt nicht einmal, wie seine Bedingungen aussehen.«
    »Bitte, ich will. Sagen Sie ihm das.« Wie
kannst du so unvernünftig sein, so leichtsinnig
, protestierte ihre innere Stimme, und ihr Herz klopfte so heftig, als würde es jeden Augenblick zerspringen. Lieber wollte sie um seine Liebe und Zuneigung kämpfen. Es war ein gewisses Risiko dabei, aber sie war bereit, dies einzugehen.
    Antonio telefonierte noch einmal, er ging ein Stück vom Auto weg. Seinen heftiger gewordenen Gesten zu Folge schien er jetzt mit seinem Gesprächspartner zu streiten. Dann steckte er sein Mobiltelefon ein und setzte sich mit mürrischem Gesicht wieder hinter das Steuer.
    »Und? Was sagt er?«
    »Ihr scheint alle beide verrückt zu sein«, knurrte Antonio. »Was mache ich hier eigentlich. Er ist einverstanden. Du hast drei Tage Bedenkzeit. Er wird dir seine Bedingungen vorlegen und du darfst darüber nachdenken. Wenn du zustimmst, wirst du aber erst bei der Hochzeit erfahren, wer Signor Gino wirklich ist.« Er schaute ihr in die Augen. »Bist du sicher, dass du dieses Risiko eingehen willst? Das ist – lächerlich.«
    Vicky lehnte sich zufrieden zurück.
Sie
würde glücklich werden.
Sie
würde ihn für sich gewinnen.
Sie
würde heiraten. »Ja. Ich bin mir sicher. Lassen Sie uns fahren.«
    Kopfschüttelnd startete Antonio den Wagen und sie fuhren hinaus ins nächtliche Rom.

Die Ankunft
    Zweifel schickten Vicky durch ein Wechselbad ihrer Empfindungen. Sie sehnte sich danach, ihn wiederzusehen, oder besser gesagt, ihn zu berühren, zu küssen und seine Hände auf ihrer Haut zu spüren. Denn ein echtes Wiedersehen war es nicht, sie hatte noch nicht ein einziges Mal sein Gesicht gesehen. Und wenn es nun doch abstoßend war? Wenn er die Maske trug, um hässliche Narben zu verbergen oder eine Verbrennung?
    Was bedeuten schon Äußerlichkeiten
, sagte sie sich verbissen, um sich selbst zu beruhigen. Vielleicht war ja doch etwas an dem Spruch dran, dass die inneren Werte zählten.
    Die Bedingungen waren hart und noch konnte sie davon zurücktreten. Wieder und wieder las sie den Vertrag durch, der auf dem Tisch des Zimmers lag, welches man ihr zugewiesen hatte und das sie nicht verlassen durfte. Wenn sie aus dem Fenster sah, fiel ihr Blick über die Weite des Landgutes, zu dem Antonio sie gebracht hatte.
    Die Fahrt war ohne Zwischenfälle verlaufen. Antonio wirkte ein wenig einsilbig, als ob er über etwas grübelte. Er brachte sie bis zum Hauseingang und stellte sie dort Alberto vor. Dann ging er sofort.
    Alberto sah wie eine Mischung aus englischem Butler und Türsteher aus. Auf jeden Fall war er durch und durch Italiener. Ein bullbeißiger, schwarzhaariger, braungebrannter und erstaunlich großer Italiener. Sein Blick war

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