Begierde
zu befreien, stemmte sich gegen seine Arme und gewann tatsächlich ein wenig Freiheit, als Chris ins Wanken geriet und sie ruckartig losließ. Unter der Bewegung spritzte Bier aus der Dose heraus und über ihre Bluse.
»Verdammt, du Trottel, pass doch auf.« Vicky sah wütend an sich herunter. Die Bluse war ruiniert.
»Ist doch nicht schlimm, hab dich nicht so.« Chris trank den Rest des Bieres in einem Satz aus und warf die leere Dose schwungvoll in den überquellenden Papierkorb, der einen Meter von ihnen entfernt stand. Dann lief er Vicky hinterher, die inzwischen weiter dem Ausgang entgegen strebte, packte sie beidhändig an den Schultern, drehte sie schwungvoll zu sich um und zog sie näher zu sich, um ihr einen Kuss aufzuzwingen.
»Nein. Lass mich gehen.« Vicky wand und wehrte sich, aber Chris gab nicht nach, er lachte, packte fester zu, fasste ihr frech mit beiden Händen an die Brüste und als Vicky entsetzt zurückwich, hielt er sie am Ausschnitt fest. Es gab einen
Ratsch
und die Knöpfe sprangen auf Nimmerwiedersehen ab und verschwanden irgendwo am Fußboden zwischen den stampfenden, tanzenden Füßen.
Chris war so verdutzt, dass er sie nur ansah. Diesen kurzen Moment nutzte Vicky, rannte aus dem Zimmer und aus dem Haus.
Marc beugte sich hinüber zur Beifahrertür und öffnete sie, als er Vicky kommen sah. »Wie siehst du denn aus?«, schimpfte er, sobald sie im Wagen saß und er ihre schmutzige, zerrissene Bluse bemerkte, die sie sich mit beiden Händen vor der Brust zusammenhielt.
»Dieser blöde Chris, der stellt mir schon den ganzen Abend nach«, erwiderte Vicky mit hochrotem Kopf. »Die schöne neue Bluse, aber das wird er mir büßen.«
Marc runzelte die Stirn. »Wollte er dir etwa an die Wäsche? Soll ich reingehen und –«
»Nein. Bloß nicht. Fahr lieber«, entgegnete Vicky in heftiger Abwehr. »Oder willst du mich noch mehr zum Gespött der anderen machen?«
Während der Fahrt schwiegen beide. Vicky brütete verärgert über den verkorksten Abend und die kaputte Bluse nach und Marc konzentrierte sich auf den Verkehr.
»Danke fürs Abholen«, sagte Vicky artig, als sie vor ihm das Haus betrat.
»Stets zu ihren Diensten,
Signorina
«, antwortete Marc mit einer angedeuteten Verbeugung, während er ihr die Tür aufhielt. Die Verstimmung war ihr immer noch anzusehen.
»Hör auf, du weißt, ich find das albern. Gute Nacht.« Sie ging vor ihm die Treppe hinauf. Er sah ihr nach. Der kurze Jeansrock war verflixt eng und betonte beide Pohälften.
»Vicky?«
Sie drehte sich auf einer Stufe um und sah von oben auf ihn herab.
»Ja?«
»Was trägst du unter deinem Rock?«
Vicky zog die Schultern hoch. »Ich weiß nicht, was du meinst – einen Slip natürlich, oder glaubst du, ich gehe nackt?«
»Du weißt sehr wohl, was ich meine. Trägst du einen String?«
Vicky kicherte. »Natürlich, ich habe doch gar nichts anderes.«
»Ist dir noch nie die Idee gekommen, wie verführerisch das auf Jungs wirken muss, wenn du so einen verdammt anliegenden Rock trägst? Man sieht die –« Er presste die Lippen zusammen und unterdrückte den Rest seines Satzes.
Die Rundungen deines Pos
, hatte er sagen wollen. Es war nicht zu übersehen, dass sich der Stoff ein wenig in die Poritze schmiegte, wenn auch nicht viel, da der Rock insgesamt ziemlich stramm saß. Aber ihm genügte es.
»Ach ja? Was sieht man denn?« Vicky leckte sich lasziv über die Lippen und wackelte ein wenig mit ihrem Hinterteil. »Wirkt das auf dich auch?« Sie hickste in einem beginnenden Schluckauf. »Uups.«
»Du spinnst wohl, du bist meine Schwester. Außerdem hast du zuviel getrunken. Geh jetzt schlafen und gib in Zukunft besser acht, wie du dich verhältst, sonst brauchst du dich nicht wundern, wenn die Jungs durchdrehen.«
Er wandte sich ab und ging ins Wohnzimmer. Sie musste nicht mitbekommen, dass sie unbewusst ins Schwarze getroffen hatte. Ja, ihr süßer Hintern gefiel ihm, obwohl er es sehr unanständig fand, dass sie so aufreizend herumlief, und man schon fast die nackten Rundungen unter dem Saum hervorblitzen sah. Vor allem aber wollte er nicht, dass sie bemerkte, wie sehr es ihn erregte.
Verdammt
, es war nicht richtig, so zu fühlen. Sie war schließlich seine Schwester. Aber es wäre nicht die erste Nacht, in der er träumte, sie läge in seinen Armen und er würde sie überall liebkosen. Und noch viel mehr. Sie regte seine Fantasie auf eine Weise an, von der er nicht wusste, ob das richtig war.
Montag war Marc
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