Begleiterin fuer tausend Naechte
schon okay, Caroline, ich weiß, was im Büro passiert ist. Ich weiß, dass Daniel Hannigan verprügelt hat.“
„Oh!“ Caroline stieß einen schnellen Atemzug aus. „Ich hätte es dir ja gesagt, ehrlich, aber Merriweather hat uns verboten, dir gegenüber ein Wort verlauten . . . “
„Keine Sorge. Ist schon okay“, unterbrach Sabrina sie.
„Also stimmt es wohl, was ich gehört habe. Dass er dein Freund ist und der Grund dafür, dass du umgezogen bist, oder?“
„Gute Nachrichten verbreiten sich schnell, nicht wahr?“ Sie kicherte. „Ja, ich lebe mit ihm in New York zusammen. Aber bezüglich Hannigan gibt’s noch ein paar Sachen zu regeln. Würdest du mich bitte zu Helen durchstellen?“
„Natürlich. Und Sabrina, wenn wir uns nicht mehr sprechen, wünsche ich dir alles Gute mit ihm. Ich glaube, er ist es wert.“
„Das ist er.“ Einen Moment später hörte Sabrina ein Klicken in der Leitung, dann eine Stimme: „Helen Choi.“
„Hallo, Helen, ich bin’s, Sabrina.“
Helen war eine Rechtsanwaltsfachangestellte mit mehr als zwanzig Jahren Erfahrung auf ihrem Gebiet und genau die richtige Person, die Sabrina helfen konnte.
Nach einer Sekunde Pause kam Helens Antwort. „Wow, Sabrina. Was für eine Überraschung!“, sagte Helen, ihre Stimme voller Aufregung. „Wie geht es dir?“
„Gut. Ich habe ein Jobangebot in New York bekommen und mit ein bisschen Glück werde ich in ein paar Monaten auch meine Lizenz haben.“
„Das ist fantastisch. Ich freue mich für dich, obwohl ich mir wünschte, dass du wieder hier wärst.“ Helen lachte. „Ich vermisse es, mit dir zu arbeiten.“
„Ich vermisse unsere Zusammenarbeit auch. Apropos Arbeit, wie stehen die Dinge im Büro?“
„Friedlich.“ Helen musste ihre Antwort nicht weiter erörtern. Sabrina wusste genau, was sie meinte.
„Das freut mich. Jeder in der Kanzlei verdient ein wenig Ruhe nach Hannigans Belästigungen.“
„Du hast ja keine Ahnung, wie schön es ist, die Frauen hier wieder lächeln zu sehen, und sich nicht auf der Damentoilette verstecken zu müssen, um diesem Perversen zu entgehen.“
Sabrina lachte. Sie hatte sich mehrere Male mit ihren Kolleginnen in den Toiletten verschanzen müssen, um Hannigan zu entkommen. Natürlich hatten sie alle irgendwann wieder herauskommen müssen und Hannigan hatte dann derbe Späße gemacht, warum er denn nicht zu der Lesben-Orgie eingeladen worden war. Nur an Hannigan zu denken, verursachte Sabrina eine Gänsehaut. Irgendwie würde sie ihm all dies heimzahlen. Wenn sie erst einmal mit ihm fertig war, würde Hannigan es nie wieder wagen, Frauen zu belästigen.
„Würdest du mir dabei helfen, Hannigan eins auszuwischen?“
„Im Ernst? Wie denn?“ Interesse schwang in Helens Stimme mit.
„Du erinnerst dich doch an Daniel Sinclair, oder?“
Helen seufzte anerkennend. „Welche Frau könnte jemals einen Mann wie Daniel Sinclair vergessen?“
Sabrina fühlte ihre Brust vor Stolz anschwellen, weil ein so begehrenswerter Mann wie Daniel ihr gehörte. Immer, wenn sie mit Daniel zusammen war, bemerkte sie, wie andere Frauen ihre Blicke über ihn schweifen ließen, als ob sie ihn auffressen wollten, während sie Sabrina neidische Blicke zuwarfen. Aber Daniel gehörte ihr. „Ja, wer wohl?“
„Also, wie geht‘s mit dem Märchenprinzen?“
„Wunderbar. Bis auf eine Kleinigkeit.“
„Dunkle Wolken im Paradies?“, fragte Helen.
„Hannigan verklagt ihn wegen Körperverletzung und dafür, dass Daniel Merriweather dazu brachte, ihn zu feuern.“
„Du verarschst mich! Dieser schleimige Kerl hat doch dazu keinen Grund. Merriweather hätte ihn vor Jahren schon entlassen sollen, für all das, was der dem weiblichen Personal hier angetan hat.“
„Genau. Und deshalb brauche ich deine Hilfe.“
„Was brauchst du?“, fragte Helen eifrig.
„Ich möchte, dass du alle Frauen befragst, die je von Hannigan belästigt wurden und die Informationen in einer Erklärung zusammenschreibst. Versuche, so viele Details und spezifische Dinge wie möglich zu finden: konkrete Vorfälle, Orte, Daten, Umstände, an was sie sich erinnern. Sobald du das hast, schicke es mir per E-Mail. Dann gehe ich die Sachen durch und erstelle schriftliche Aussagen und schicke sie dir zur Unterschrift wieder zurück.“
„Kein Problem. Ich mache mich sofort daran.“
Sabrina seufzte erleichtert auf. Es war viel einfacher, wenn Helen alles mit den weiblichen Angestellten koordinierte, als dass Sabrina mit jeder
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