Begleiterin fuer tausend Naechte
deutete auf einen Absatz im Brief. „Dein Anwalt will mich befragen, aber nach dem, was hier steht, behauptest du, dass das nicht in Frage kommt. Du hast mich nicht einmal gefragt, Daniel! Natürlich werde ich aussagen – “
Daniel trat näher und nahm ihr den Brief aus der Hand. „Nein, das wirst du nicht. Ich kann die Sache ohne dich bereinigen. Es ist nicht notwendig, dass du da mit hineingezogen wirst. Das wird dich nur verärgern.“
„Mich verärgern? Daniel, was mich verärgert ist, dass du mir nicht davon erzählt hast. Du hättest sofort zu mir kommen und mir sagen sollen, was vor sich geht. Wir sind ein Team.“
„Hannigan hat schon genug angerichtet. Ich will nicht, dass du die ganze Sache noch mal durchleben musst.“
Sie seufzte. „Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen. Wirklich. Aber du hättest mir das nicht verschweigen sollen. Unsere Beziehung wird nicht funktionieren, wenn du Geheimnisse vor mir hast.“
„Ich habe keine Geheimnisse vor dir. Ich versuche nur, dich vor diesem Scheißkerl zu schützen.“
„Ich muss nicht beschützt werden. Ich bin keine schwache, naive oder hilflos Frau, die einen Mann braucht, der sie beschützt. Ich kann damit umgehen. Ich kann dir bei dieser Sache helfen, wenn du mich nur lässt. Ich kenne Hannigan besser als du. Ich kenne seine Schwächen.“
„Ich weiß, dass du nicht schwach oder naiv oder hilflos bist. Trotzdem halte dich bitte aus dieser Sache heraus, Sabrina. Ich habe mich in diese Sache hineingeritten und ich werde mich auch wieder herausreiten.“ Er brachte seine Hand an ihre Wange und streichelte sie. „Bitte.“
Sabrina blickte in seine Augen und fand nichts als Entschlossenheit darin. „Ich wünschte, du würdest mich dir helfen lassen, Daniel. Ist das nicht das, was man in einer Beziehung macht? Füreinander da zu sein? Sich gegenseitig zu helfen? Es funktioniert nicht, wenn du mich aus einem Teil deines Lebens ausschließt.“
Daniel senkte seine Lider. „Es tut mir leid. Ich hätte auf Tim hören sollen. Wie üblich hatte er recht.“
„Tim? Womit hatte er recht?“
„Er sagte, wenn ich es dir nicht erzähle, wird die Sache sowieso rauskommen und mich dann in den Arsch beißen.“
„Du solltest öfter auf ihn hören. Der Kerl hat einen gescheiten Kopf auf seinen Schultern.“ Sabrina grinste.
„Das stimmt.“ Er küsste sie sanft auf die Wange.
„Daniel, versprich mir etwas.“
Er erwiderte ihren Blick. „Was?“
„Versprich mir, dass du nie wieder etwas vor mir verheimlichst. Was immer es auch ist, ich kann damit umgehen. Ich bin stärker, als du denkst.“
Er nickte, dann lehnte er seine Stirn an ihre. „Das weiß ich. Ich verspreche es dir. Ist alles wieder gut?“
„Ja.“
Daniel lächelte. „Gut. Wie wär’s, wenn wir nach Hause fahren? Vielleicht möchtest du mich ja dafür bestrafen, dass ich dir was verschwiegen habe. Und dann könntest du mich nochmals sexuell belästigen.“ Er zwinkerte ihr zu.
„Dich sexuell belästigen? Das meinst du also, ist heute hier passiert?“ Sie lachte laut auf.
Dann hielt sie inne. Sie wusste plötzlich, wie sie Hannigan dazu bringen konnte, seine Klage zurückzuziehen. Es war fast zu einfach, so, als ob sie einem Baby die Flasche wegnehmen würde.
17
Es war schon drei Tage her, seit Sabrina halb nackt in seinem Büro aufgetaucht war. Daniel schwor, dass er noch immer ihren Duft riechen konnte, der ihn an ihr gemeinsames Liebesspiel erinnerte.
Es war falsch gewesen, Hannigans Klage vor ihr geheim zu halten, und er fühlte sich immer noch ein bisschen schuldig, obwohl er wusste, dass sie ihm verziehen hatte. Und dafür wollte er ihr danken. Nicht nur mit Worten, sondern mit einem Geschenk.
Daniel warf seinen Kugelschreiber auf den Schreibtisch und erhob sich. Er schnappte sich seine Jacke und öffnete die Tür. Frances saß an ihrem Schreibtisch direkt vor seinem Büro. Sie sah sofort auf.
„Gehen Sie schon?“, fragte sie.
„Ja. Für die nächste Stunde können Sie alle Anrufe auf mein Handy durchstellen. Danach bin ich nicht mehr erreichbar. Ich gehe zu Saks einkaufen“, informierte er sie.
„Einen neuen Anzug?“, fragte sie höflich.
Er grinste. „Ich dachte eher an etwas Nettes für meine Freundin.“
Sie nickte. „Das ist nett.“
Er wandte sich zum Gehen. „Ach, und Frances, gehen Sie doch heute auch früher nach Hause. Sie haben in letzter Zeit zu viel gearbeitet.“
„Ja, Sir. Vielen Dank.“
Daniel verließ das Gebäude und
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