Begleiterin fuer tausend Naechte
unterbrach ihn Holly und hielt das Foto hoch. „Das Foto ist eindeutig gestellt. Und ich kann nicht glauben, dass dir das nicht bewusst war, als es passiert ist.“
Daniel hob die Augenbrauen, überrascht von Hollys Worten. „Natürlich ist es gestellt, aber woher weißt du das?“
„Ganz einfach: Audrey ist mit ihrem Erscheinungsbild sehr sorgfältig. Perfekt gestylte Haare, professionelles Make-up, gepflegte Nägel . . . und ein Outfit, das garantiert mehr als mein Auto gekostet hat. Und ihre Handtasche? Mehr als eine Monatsmiete in San Francisco.“
„Ja, das ist Audreys Stil.“
„Genau! Keine Frau, die so besorgt um ihr Aussehen ist, würde es dadurch vermasseln, eine Zeitung in ihre Handtasche zu stopfen.“ Holly kicherte. „Ich wette, sie liest sowieso nur die Gesellschaftsnachrichten.“
Daniel beugte sich über das Foto in Hollys Hand und betrachtete es genauer.
„Verdammt!“, murmelte er. Er zeigte auf die Schlagzeile, die er deutlich ausmachen konnte. „Sie hat die Zeitung so hineingesteckt, damit man sie sehen kann und damit Sabrina ganz einfach herausfinden konnte, dass das Bild erst vor ein paar Tagen gemacht wurde.“
„Genau. Audrey hatte das geplant. Außerdem musste sie einen Fotografen dabei gehabt haben, der heimlich Fotos gemacht hat.“
„Dieses hinterhältige, intrigante – “
Holly legte ihre Hand auf seinen Unterarm. „Später. Du hast gesagt, das Foto war an Sabrina adressiert, nicht an dich?“
Er nickte und zeigte auf den Umschlag, der immer noch auf dem Boden lag.
„Wenn Audrey dich hätte erpressen wollen, dann hätte sie es an dich geschickt. Aber da sie es an Sabrina geschickt hat, hat sie deutlich gemacht, was sie will: Sie will, dass Sabrina dich verlässt.“
Daniel seufzte. „Sabrina hat mir keine Gelegenheit gegeben, die Sache zu erklären. Sie ist einfach weggelaufen. Ich habe in der ganzen Stadt nach ihr gesucht. Sie geht nicht an ihr Handy. Ich bin krank vor Sorge und ich weiß nicht, was ich tun soll.“
„Natürlich will sie nicht mit dir sprechen. Aber mit mir wird sie reden.“
„Und wie willst du sie dazu bringen, dir zuzuhören?“
„Ich bin diejenige, die sie überzeugt hat, so zu tun als sei sie ein Callgirl, schon vergessen? Ich bin auch diejenige, die sie nach dem ersten Vorfall mit Audrey überredet hat, dir noch eine Chance zu geben. Und wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, war ich auch diejenige, die sie davon überzeugt hat – “
„Okay, okay, ich verstehe. Du kannst Sabrina von allem überzeugen. Aber das löst immer noch nicht das Problem, sie zu finden. Und du kennst dich in der Stadt nicht aus.“
„Ich muss sie doch nicht finden. Alles, was ich tun muss, ist sie anzurufen.“
Daniel schüttelte den Kopf. „Sie geht nicht an ihr Handy.“
„Wenn du anrufst, aber meinen Anruf wird sie beantworten. Denn sie braucht eine Schulter zum Ausweinen. Ich bin diese Schulter“, behauptete Holly und deutete auf sich.
Daniel seufzte. „Okay. Und was kann ich tun?“
„Du, mein lieber Freund, kannst zwei Dinge tun. Zuerst gehst du zu Audrey und konfrontierst sie mit der Sache.“
„Und was soll das bewirken?“
„Überlass das mir.“ Holly lächelte verschmitzt. „Und zweitens – “ Sie zog einen Stift aus ihrer Handtasche und reichte ihn Daniel. „Ich brauche ein paar Informationen.“
„Information?“
„Ja.“ Sie zeigte auf die Rückseite des Bildes. „Fang an zu schreiben.“
23
Als Daniel bei Audreys Wohnung ankam, hatte er kein Problem, den Aufzug bis zu ihrer Etage zu nehmen: Der Pförtner hielt ihn nicht auf. Es schien, dass Audrey seinen Status als Dauergast nicht widerrufen hatte, scheinbar in der Hoffnung, dass er wieder zu ihr zurückkommen würde.
Als er vor ihrer Tür stand, nahm er einen tiefen Atemzug, bevor er klingelte. Er wartete ungeduldig und seine Finger schwebten bereits über der Türklingel, um ein zweites Mal zu klingeln, als die Tür plötzlich aufging.
Audreys Haushälterin, Betty, begrüßte ihn. „Oh, Mr. Sinclair, Sie sind wieder da!“ Sie klatschte in die Hände und lächelte ihn an. „Es ist schön, Sie wiederzusehen. Ohne Ihr nettes Gesicht ist es nicht dasselbe hier.“ Sie führte ihn hinein. „Miss Audrey wird sich freuen, Sie zu sehen.“
Er bezweifelte das, aber er hielt sich davon ab, Betty gegenüber einen Kommentar abzugeben. „Danke, Betty. Würden Sie ihr bitte sagen, dass ich sie sehen möchte?“
„Natürlich.“
Sie marschierte in
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