Begleiterin fuer tausend Naechte
Richtung des Schlafzimmers. Wäre er noch mit Audrey zusammen gewesen, dann wäre er ihr gefolgt, doch er wusste mit absoluter Sicherheit, er würde niemals wieder einen Fuß in ihr Schlafzimmer setzen.
Während er wartete, sah er sich in Audreys opulent ausgestattetem Wohnzimmer um. Er hatte ihren überkandidelten Geschmack noch nie gemocht, genauso wenig wie den schweren Geruch von Parfüm, der immer in ihrer Wohnung hing.
Sabrina trug nie viel Parfüm. Stattdessen lockte sie ihn mit dem natürlichen Duft ihres Körpers, einem Duft, von dem er nicht genug bekommen konnte.
„Na, endlich bist du wieder da“, schnurrte Audrey.
Er drehte sich um und sah, wie sie in den offenen Wohnbereich schritt, als ginge sie auf einem Laufsteg. Sie war ebenso spärlich bekleidet wie ein Victoria‘s Secret Modell, das die neuesten Dessous vorführte. Der Seidenmorgenrock, den sie über ihren BH und ihren Slip geworfen hatte, enthüllte mehr, als er verdeckte. Offensichtlich hatte sie ihn bereits erwartet und sich darauf vorbereitet, ihn zu verführen.
Er kniff die Augen zusammen. „Ja, ich bin wieder da. Ich bin da, um dir ein für allemal etwas klarzumachen. Denn dieses Mal bist du zu weit gegangen.“
„Im Gegenteil. Ich bin noch nicht weit genug gegangen.“ Sie löste den Gürtel ihres Morgenrocks.
„Das wird nicht funktionieren“, warnte er sie. „Spar es dir!“
Sie stieß ein Lachen aus, das er früher verführerisch gefunden hätte. Nun bewirkte es das Gegenteil bei ihm.
„Sei dir nicht so sicher. Ich weiß, was du möchtest. Und ich bin bereit, dir zu geben, was du brauchst.“ Sie ließ den Morgenrock von ihren Schultern gleiten und zu ihren Füßen fallen. Dann hob sie ein Bein und stellte ihren Fuß, der in einem Stöckelschuh steckte, auf einen Schemel.
„Ich bin bereit, fast alles für uns zu tun.“
„Es gibt kein uns!“, korrigierte er sie, seine Stimme noch eisiger als zuvor.
„Es wird bald wieder ein uns geben, sobald du das kleine Luder nach Hause geschickt hast.“
„Das wird nie passieren!“
Sie lachte. „Na ja, vielleicht musst du sie ja gar nicht nach Hause schicken. Vielleicht geht sie ja von selbst. Ich bin sicher, mein kleines Geschenk hat ihr einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gegeben.“
Nun riss der Geduldsfaden endgültig bei ihm. „Du verdammtes, doppelzüngiges Miststück!“ Er spürte, wie sein Gesicht rot wurde und ein Unmenge an Adrenalin durch seine Adern schoss. „Wir beide wissen, dass du das Bild gestellt hast, damit es so aussieht, als wären wir zusammen.“
„Natürlich. Du warst an jenem Tag ja nicht gerade sehr entgegenkommend mit deiner Zuneigung. Ich versuche ja nur, dir zu der Einsicht zu verhelfen, was für einen Fehler du gemacht hast, indem du dich mit dieser Frau eingelassen hast. Ich mache es dir nur einfacher, dich aus dieser unglücklichen Beziehung zu befreien.“
Audrey machte ein paar Schritte auf ihn zu. „Wir gehören zusammen, Daniel. Und du solltest inzwischen wissen, dass ich immer bekomme, was ich will.“
„Nicht dieses Mal, Audrey. Nicht von mir. Du hast deine Wahl getroffen, als du mit Judd ins Bett gegangen bist.“ Er funkelte sie an und ballte die Hände zu Fäusten. Seine Fingernägel gruben sich in seine Handflächen. „Und ehrlich gesagt, hast du mir damit einen Gefallen getan. Mit uns war es schon aus, bevor du mit Judd geschlafen hast.“
„Judd bedeutet mir nichts. Er war nur ein Mittel, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen.“
„Oh, meine Aufmerksamkeit hast du bekommen. Aber dein Plan ging nach hinten los, genau wie diese kleine Eskapade nach hinten losgehen wird. Denn obwohl mein Stolz verletzt war, als ich dich mit Judd überraschte, hätte ich doch gleichzeitig nicht erleichterter sein können. Aber dieses Mal hast du Sabrina wehgetan, und ich werde es nicht erlauben, dass du die Frau verletzt, die ich liebe.“
Er nahm einen Schritt auf sie zu, sein Kinn verkrampft und seine Augen lodernd vor Wut.
***
Sabrina überprüfte die Adresse, die Holly ihr gegeben hatte, ein zweites Mal, um sicherzugehen, dass sie richtig war. Sie stand vor einem Wohnhaus, das um die Jahrhundertwende gebaut worden sein musste. Holly hatte sie in ihrer telefonischen Nachricht gewarnt, dass sie sich an dem Pförtner vorbeischleichen müsste, da Holly scheinbar niemandem erlauben durfte, die Wohnung zu benutzen. Es schien, dass einer von Hollys Kunden ihr seine Wohnung überließ, aber nicht wollte, dass während seiner
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