Begraben
geplant. Doch hätte ich es in die Tat umgesetzt, wäre mein Leben zerstört. Es mag vielleicht nicht viel wert sein, aber es ist immerhin meines …«
Schweigend musterte Cyrille ihn eine Weile. Dann fing sie plötzlich zu lachen an.
»Er ist nicht tot«, wiederholte sie, »er ist nicht tot …«
»Nein, was hast du denn gedacht? Ich habe seinen Internierungsbericht vom letzten Monat hier. Wenn du willst, zeige ich ihn dir.«
»Er ist nicht tot …«
Julien trat auf sie zu. Die unsichtbare Barriere zwischen ihnen war verschwunden.
»Was ist los?«
Cyrille fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, als wollte sie all die grauenvollen Gedanken, die ihr seit ihrer Rückkehr durch den Kopf gegangen waren, wegwischen.
»Ich habe gedacht … mir ist wieder eingefallen …«
»Hat Ihnen etwa Ihre Erinnerung mal wieder einen Streich gespielt, Frau Doktor?«
Alle Last fiel von ihr ab. Cyrille begann vor Erleichterung zu weinen und nickte heftig. Ja, ihr in die Irre geleitetes Gedächtnis hatte ihr eine falsche Erinnerung als wahr suggeriert. Sie lachte und weinte zugleich.
»Alles wird gut, alles wird gut, du wirst sehen.«
Julien fasste sie zärtlich unter dem Kinn. Der Klang des Bandoneons trennte sie vom Rest der Welt.
»Sag mir eines …«
»Was?«
Julien hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Cyrilles Herz pochte zum Zerspringen.
»Wirst du mich oft hier besuchen? Wirst du dafür Zeit haben?«
Cyrille nickte, Tränen rannen ihr über die Wangen. Egal, wohin das führen mochte, sie wollte den Augenblick mit ihm genießen. Mit ihm allein. Sie wollte ihm sein T-Shirt ausziehen und seine Haut liebkosen, sich an ihn schmiegen, ihre Zurückhaltung ablegen. Doch sie rührte sich nicht.
Julien zog sie an sich.
»Und dieses Mal wirst du mich nicht mehr vergessen, versprochen?«
Cyrille schüttelte langsam den Kopf, ihre Augen leuchteten.
»Versprochen.«
Danksagung
Von ganzem Herzen danke ich:
Alex, Tom und Noah, meinen drei Stützen, für ihre unendliche Geduld und Liebe;
Bernard, Édith, Caroline und Éloïse für ihr Vertrauen und ihren Respekt;
Délphine, meiner ersten Leserin, die mich, allen widrigen Umständen zum Trotz, ermutigt hat;
Harry, Bruno, Françoise für ihre bedingungslose Unterstützung und ihre guten Ideen;
Aline, Christine, Sophie, Stéphanie für ihre Freundschaft und ihren kritischen Blick, der mir so wichtig ist;
Georges, Catherine, Marica, Laurence, Isabelle und allen meinen Wurzeln, die mich stützen, wenn der Sturm zu heftig wird;
meiner Adoptivfamilie für ihre unendlich große Herzlichkeit und ihre Lebensfreude in jeder Lebenslage;
meiner Herzensfamilie, der geliebten Rasselbande, für ihren nie versiegenden Zuspruch und das stete Lachen;
den Lesern für ihre kostbare Zeit, die sie mir geschenkt haben.
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